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Grundatzfragen

new_one - 16. Mai '20
Da ich neu hier bin und bisher nichts finden konnte zu meinen Fragen, ein paar Grunsatzfragen bzgl Fernschachpartien hier auf der Plattform

Ich habe ein paar Grundsatzfragen:

1. Wird die 50 Züge Regel bei Fernschach und Live-Schach berücksichtigt?
2. Falls 1. verneint wird, wieviel Aufwand macht es dies umzusetzen?
3. Wie verhält es sich bei nicht ausreichendem Material zum Matt setzen, wird dies als Remis bei Fernschach gewertet?
4. Wie verhält es sich beim Live-Schach mit nicht ausreichendem Material und Zeitüberschreitung?
5. Ist die dreimalige Stellungswiederholung, bei der man auf Remis reklamieren kann umgesetzt?
shaack - 16. Mai '20
Bist Du von der Schachserver Aufsichtsbehörde?
new_one - 16. Mai '20
Hallo,

nein ich bin nicht von der Schachserver Aufsichtsbehörde, sofern es denn so eine Stelle wirklich gibt. Soll damit etwa angedeutet werden, das meine Fragen keine Berechtigung haben?

Als Neuankömmling interessiert es mich nur ob diese FIDE-Regeln entsprechend technisch umgesetzt sind.

Auch wenn die 50 Züge Regel oder nicht ausreichendes Material zum Mattsetzen nur Feinheiten sind, so wäre es doch für mich wissenswert zu wissen ob diese berücksichtigt werden.

Falls dies nicht der Fall ist kann ich ja bestimmte Endspiele vermeiden, auf denen bsp. eine Partie sozusagen ewig dauern wird, weil der Opponent das Remisangebot ablehnt obwohl technisch Remis. Solche Fälle soll es ja durchaus geben.
Adjutantimus - 16. Mai '20
Dann wären diverse Software-Parameter zu adaptieren?
new_one - 16. Mai '20
Technisch gesprochen für die 50 Züge Regel müsste es eine Variable geben, diese gibt an ob ein Bauer gezogen wurde oder eine Figur geschlagen wurde.

0 für kein Schlag bzw. Bauenrzug
1 für das Gegenteil

Das erfordert natürlich eine Prüfung bei jedem Halbzug. Im nächsten Zug muß dann eine erneute Prüfung stattfinden und entweder eine Counter Variable auf Null zurückgesetzt werden (Schlagen einer Figur, Bauernzug) werden bzw. um eins erhöht werden.

Zwecks Prüfung auf technisches Matt ist grundsätzlich bekannt, das ein Springer bzw. ein Läufer und ein König gegen einen König zu einem Remis führt.

Der programmiertechnische Aufwand solch einer Routine kann sicherlich keine 20 Zeilen Code überschreiten.
shaack - 16. Mai '20
50 Zug Regel:
- Fernschach: Ja, automatisch Remis
- Live-Schach: Ja, automatisch Remis

Nicht ausreichendes Material zum Mattsetzen:
- Fernschach: Ja (Bin mir nicht ganz sicher, ob alle Möglichkeiten beachtet sind)
- Live-Schach: Ja

Nicht ausreichendes Material und Zeitüberschreitung:
- Wird nicht beachtet

Dreimalige Stellungswiederholung:
- Ist sofort Remis
aguirre - 17. Mai '20
Sorry, aber ich stelle nun auch hier nochmals die Frage nach der Möglichkeit des beendens von Partien durch Zeitüberschreitung (aktuell bei mir gegen Terrorbyrd).
In der alten Version war dies möglich, in der neuen Version nicht, da kann ich nur aufgeben(???) um die Partie zu beenden.
Danke.
new_one - 17. Mai '20
Vielen Dank für die Antwort.

Sollte es wider erwarten doch an irgendeiner Stelle bei einer Partie bei mir der Fall sein, das dies nicht so ist werde ich einen neuen Forums-Eintrag erstellen.
shaack - 17. Mai '20
Hallo @new_one, ja das wäre gut, dann können wir es beheben. @aguirre ja, stimmt, daher ist die V3 auch noch "Beta", diese Funktion fehlt noch.
aguirre - 17. Mai '20
danke für die Antwort @ shaack
Burgturm - 19. Mai '20
Wäre es vielleicht sinnvoll beim chessmail-Pokal eine 50-Züge-Regel einzuführen?
Die eine Gruppe spielt schon bald die 3. Runde, die Experten warten wegen einer «Unendlich-Partie» fast ungeduldig auf die 2. Runde?
toby84 - 19. Mai '20
DIE 50-züge-Regel, die man unter diesem Namen kennt, gibt es ja schon. Die tritt sowieso so gut wie nie auf, deshalb hat sie wohl kaum einen Effekt auf die Turnierdauer (in meinem ganzen Leben habe ich noch nicht erlebt, dass diese Regel Anwendung gefunden hätte). Was für eine 50-Züge-Regel schwebt dir denn vor? Automatisches Partieende nach 50 Zügen? Das nenne ich mal in verkürzter Form völlig unmöglich. Das Thema endlose Turniere wurde auch schon lang und breit diskutiert, wobei die Idee einer Gesamtbedenkzeit die beste Resonanz erfahren hat.
Vabanque - 19. Mai '20
>>Was für eine 50-Züge-Regel schwebt dir denn vor? Automatisches Partieende nach 50 Zügen?<<

Wer nicht innerhalb von 50 Zügen mattgesetzt hat, hat verloren oder so ähnlich ... das ließe sich eher unter 'Spaßvarianten' einordnen ;-)
Burgturm - 19. Mai '20
Da habt ihr wohl recht, die bessere Variante wäre wohl runter mit dem Spielrhythmus, denn: wenn man die Spielvariante von pro Zug 3 Tage in extremis berechnet, ergibt das bei je 60 Zügen satte 360 Tage oder ein ganzes Jahr - könnte ja sein ((-:

Es nervt ein bisschen, wenn 218 Spieler auf 2 Schnecken warten müssen - sorry, bin halt eher ungeduldig...
japetus1962 - 19. Mai '20
67 Züge und bis zum Ende spannend. Hier beendet mit Remis.
/game/b3da820a8e7b49ff
Fazit: ein Zwangsende 50 Züge ist keine besonders gute Idee.
Gruß Robert
new_one - 19. Mai '20
Eine Anregung wäre vielleicht die folgende die es beschleunigen könnte.

Es muß regelmäßig eine Prüfung stattfinden, ob die noch laufenden Partien Einfluß darauf nehmen können wer weiter kommt und wenn bei der Auslosung der nächsten Runde notwendig auch ob 1. Platz oder 2. Platz.

1. Stelle je Gruppe fest wer aktuell weiter kommen wird und merke die Punktezahl.
2. Nehme bei allen offenen Partien an, das diese von allen anderen gewonnen werden und errechne Punktezahl.
3. Ist Punktezahl offen>=Punktezahl Gruppenerster? ja/nein

Punkt 3 braucht nur bei einer Gruppe zu zutreffen, wodurch die aktuelle Runde nicht beendet werden kann. Ist jedoch für alle Gruppen Punkt 3 falsch kann die nächste Runde beginnen.

Da die Bedingung für jede Gruppe gelten muß, kann die Prüfung immer dann abgebrochen werden wenn Punkt 3 für eine Gruppe nicht erfüllt ist. Dies spart Ressourcen.

Ist dies nicht der Fall so kann die nächste Runde bereits gestartet werden, da diese faktisch beendet ist obwohl ein Restpartien noch laufen.

Technisch stellt sich jedoch die Frage, wie das Turniersystem implementiert ist. Ich gehe davon aus, das dies aktuell so konstruiert wurde das nur eine Runde aktiv sein kann und nur dann wenn die vorherige abgeschlossen ist. Dies impliziert alle Partien der vorherigen Runde.
aguirre - 19. Mai '20
War die 50 Züge Regel nicht mal wenn 50 Züge keine Bauer gezogen oder keine Figur geschlagen wurde ist die Partie Remis?
Der Fluch für alle die nicht mit Springern und Läufer matt setzen können?
Hanniball - 19. Mai '20
aguirre

...so ist es.

LG Hanniball
aguirre - 19. Mai '20
Danke
Vabanque - 19. Mai '20
>>Der Fluch für alle die nicht mit Springer und Läufer matt setzen können?<<

Stimmt schon, aber wie oft kommt das in der Praxis wirklich vor?
Vabanque - 19. Mai '20
Wesentlich häufiger als das Mattsetzen mit Springer und Läufer gegen den einzelnen König braucht man das ungefähr genauso schwierige Endspiel von Dame gegen Turm (ebenfalls ohne Bauern, so dass hier genauso die 50-Züge-Regel greift) ... ich weiß nur, dass es ein sehr bekannter GM mal nicht geschafft und zum Remis vergurkt hat ... das sagt schon alles :-/
Hasenrat - 19. Mai '20
Vabanque - schrieb vor 23 Min. :
>>Der Fluch für alle die nicht mit Springer und Läufer matt setzen können?<<
Stimmt schon, aber wie oft kommt das in der Praxis wirklich vor?

Ich glaub hab was gelesen von statistisch 1,5 Mal in einer durchschnittlich langen Turnierschachkarriere. Das Lernen der Technik lohnt also nicht den Aufwand.
Vabanque - 20. Mai '20
Ich erinnere mich, dass ich als Jugendlicher in meinem ersten Endspielbuch nie zu den wichtigeren Endspielen vorgedrungen war, weil am Anfang im Buch die elementaren Mattführungen beschrieben waren und ich ich beim Mattsetzen mit Springer und Läufer schon mal 'hängen' blieb.
Natürlich war ich beim zweiten Durcharbeiten des Buches klüger und überschlug erstmal die Mattführung mit S+L, um das (wesentlich wichtigere, eigentlich ja 'lebenswichtige') Endspiel K+B gegen K zu studieren.
Ich denke, in einem guten Endspielbuch - vor allem in einem für noch wenig erfahrene Spieler - sollte der Stoff nach Relevanz geordnet werden, d.h. die am häufigsten vorkommenden Endspiele sollten am Anfang stehen.
In Wirklichkeit kenne ich aber kaum ein Buch (ob spezielles Endspielwerk oder allgemeines Lehrbuch mit ausführlichem Kapitel über Endspiele), in dem die Mattführung mit S+L gegen K nicht am Anfang stehen würde. Offenbar fühl(t)en sich die Autoren stets verpflichtet, diese 'elementare' Mattführung (die so gar nicht elementar ist) einzubeziehen.
Das einzige Buch, das mir jetzt einfällt, das im Kapitel über Endspiele nur alle praxis-relevanten Fälle bespricht und alles andere auslässt, ist das von mir hier im Forum schon mehrfach angepriesene 'Better Chess for Average Players' von Tim Harding. Auf den Seiten 187 bis 216 wird hier in den Abschnitten 'Guidelines', 'Using the King', 'Passed Pawns' und 'Special Cases' alles besprochen, was der Durchschnittsspieler sich aneignen muss, um - und das ist das Ziel des gesamten Buches - sich über den Durchschnitt hinaus zu verbessern.
Hasenrat - 20. Mai '20
Der Endspielkurs von Silman verfolgt exakt auch diesen Ansatz, bzw. behandelt aufeinander aufbauend alle die Endspiele, die man als Spieler der und der Spielstärkegrade kennen u. beherrschen muss. Wenn man das Niveau seiner DWZ erreicht hat (dementsprechend das zugehörige Endspielkunstniveau nun auch erreicht), kann man getrost das Buch zuklappen!^^
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