Schach

Interessante Variante gegen Dd6-Skandinavier

triangel - 14. Mär '20
Hallo Schachfreunde,

Was haltet ihr von folgender Eröffnungsidee?

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1
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1. e4 d5 2. xd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6 4. Sb5 Db6 5. Sf3 c6 6. Sa3! Mit der Idee später Sc4 mit Angriff auf die Dame zu spielen
PGN anzeigen1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. Nb5 Qb6 5. Nf3 c6 6. Na3! {Mit der Idee später Sc4 mit Angriff auf die Dame zu spielen}


Soll nicht den Skandinavier widerlegen, sondern einfach mal andere Stellungen erzeugen. Mir gefällt, dass der c-Bauer wieder beweget werden kann evtl. um mit c3 das Zentrum zu stützen oder in manchen Stellungen mit c4 direkt Raum im Zentrum einzunehmen.
Was meint ihr?
Vabanque - 14. Mär '20
Die Variante mit Dd6 war ja vor etlichen Jahren mal sehr populär, das Interesse daran ist aber inzwischen gewaltig abgeflaut. Mir erschien die Damenstellung auf d6 immer schon verdächtig. Sie wirkt gekünstelt, das ist kein natürliches Feld für die schwarze Dame. Oder wie seht ihr das?
triangel - 14. Mär '20
Warum eigentlich? Es gab eine zeit lang, da bin ich sehr oft bei Turnieren auf Skandinavisch gestoßen.
Einige Zeit lang war auch Da5 sehr beliebt, was als Zug natürlicher aussieht.
Ich denke die Beleibtheit rührte daher, dass Matthias Wahls zwei Bücher geschrieben hat über den Da5-Skandinavier, wo er sehr detailliert über strategische Motive etc. im Skandinavier schreibt.
Vabanque - 14. Mär '20
Ja, Skandinavisch war eine Zeitlang in Mode. Vielleicht liegt es auch daran, dass es weniger Theorie gibt als zu den üblicheren Entgegnungen auf 1. e4, aber letzten Endes ist Skandinavisch dann auch nicht so solide wie etwa Caro-Kann oder Französisch, und bietet nicht so schnelle Chancen auf Gegenspiel wie Sizilianisch oder Pirc. Summa summarum kann Skandinavisch doch nicht so recht befriedigen. Wenn ich ab und zu diese Eröffnung gespielt habe, dann meist ohne das Herausschlagen mit der Dame (also 1. e4 d5 2. exd5 Sf6 statt Dxd5), oder wenn ich Dxd5 gespielt habe, dann mit dem Rückzug der Dame nach d8 (1. e4 d5 2. exd5 Dxd5 3. Sc3 Dd8). Das verliert dann zwar ein Tempo, aber die Dame ist jedenfalls vor Angriffen sicher.
Dd6 habe ich immer als irgendwie halbherzig empfunden, daher habe ich mich mit dieser Variante nie beschäftigt, selbst dann nicht, als sie so sehr 'im Schwange' war.
Aber vielleicht gibt es ja Dd6-Anhänger im Forum?
triangel - 14. Mär '20
Sf6 habe ich bisher in allen Partien aif chessmail gespielt. Muss sagen der gefällt mir besser weil es gambitmöglichkeiten gibt. Allerdings stört mich, dass Weiß extrem unambitioniert spielen kann, sodass recht trockene Stellungen entstehe. Naja, man kann nicht alles haben.
Vabanque - 14. Mär '20
Ja, das stimmt, deswegen habe ich die Sf6-Gambitvariante letzten Endes auch wieder aufgegeben. Wenn Weiß sich einfach nur solide entwickelt, hat er immer das freiere Spiel und Schwarz steht ziemlich perspektivenlos rum (wobei man das als Schwarzer in vielen Eröffnungen tut).
crimsonfripp - 14. Mär '20
Ich spiele Dd6 :-)
Gucke mir das mal an und melde mich wieder.
Vabanque - 14. Mär '20
Das wäre toll!
crimsonfripp - 14. Mär '20
So fertig mit dem Essen :-)

Vorneweg: Es hat noch nie jemand gegen mich 4. Sb5 gespielt, ebenso schweigen sich die Bücher zu diesem Thema aus.
Was ich nicht ganz verstehen kann, denn der Zug ist ok.
4. d4 oder Sf3 halte ich für stärker, aber Sb5 ist ok.

Vor allem, wenn Schwarz auf Sb5 reflexmäßig c6 antwortet (normalerweise auch mein System). c6 sieht ja gut aus (springer auf ein scheinbar doofes Feld vertreiben und das spielen, was man ohnehin kennt).
Aber: So ist es gut für Weiß, Sa3 mit der Idee dann auf c4 die Dame anzugreifen ist meiner Meinung nach stark für Weiß.
Weiteres Argument: Schwarz ist sofort aus seinen vertrauten Systemen raus.
Und, wie gesagt, der Reflex c6 zu spielen ist für Schwarz kaum zu unterdrücken.

Ich würde dann als Schwarzer 5. Sf6 antworten, dann steht man bequem - aber für Weiß ist auch nix Schlimmes passiert.

Kurz: Kann man als Weißer probieren, zumal für Weiß nichts passiert, wenn kein c6 gespielt wird.
triangel - 14. Mär '20
Danke für deine Einschätzung. Ich stimme dir da zu. Wahrscheinlich ist es für schwarz am Besten den Springer auf b5 einfach zu ignorieren und sich normal aufzubauen. Weiß muss sich dann irgendwann entscheiden, was er mit dem Springer macht. Schwarz sollte kein Tempo verschwenden um den Springer auf ein besseres Feld zu treiben.

Sf6 gefolgt von Lg4,Sbd7, e6, Le7/d6, 0-0 sollte ganz ok sein. Aber es ist dennoch mal eine andere Stellung.
Don_Olaf - 15. Mär '20
Ich möchte mal ganz grundsätzlich auf die Ausgangsfrage antworten:

Ist es nicht so (Achtung Binsenweisheit!), dass in der Eröffnung jede Figur möglich selten gezogen werden sollte?

Dies spricht für mich prinzipiell

a) gegen Skandinavisch,
b) gegen die konkrete Variante Dd6,
c) gegen die weiße "Idee" Sc3-b5-a3.
triangel - 15. Mär '20
Nun, prinzipiell stimmt die Regel. Allerdings muss man bedenken, dass es immer einen konkreten Grund geben muss warum man die Regel bricht.

Im Falle von Sb5 sind die Gründe auf die Tempi bezogen. Mit Sb5 greife ich die Dame an und so kann Schwarz sich nicht entwickeln und muss seine Dame die er anfangs bereits 2 mal gezogen hat nochmal spielen.
Dann entwickelt weiß noch eine Figur mit Sf3. Zieht schwarz jetzt nochmal einen typischen skandinavisch zug wie c6 um den Springer auf b5 anzugreifen gehe ich nach a3.

Schwarz hat mit c6 nichts entwickelt und gleichzeitig das gute Feld für seinen Springer verwehrt.

Das verlorene Tempo für den Springerzug nach a3 gewinne ich später durch den Angriff auf die Dame mit Sc4 zurück.

Aus strategischen Gründen finde ich, dass Weiß mehr an Flexibilität gewonnen hat da er sich dafür entscheiden kann wie er den c-Bauern bewegt. Gleichzeitig hat der Springer auf c4 ein gutes Feld auf e5.

Ich spiele Sb5 weil es beide Seiten auf neues Terrain bringt.
crimsonfripp - 15. Mär '20
Das ist ja das Hauptargument gegen Skandinavisch - was Du ja noch gar nicht erwähnt hast: Man zieht ja sogar die Dame mehrfach, die man laut klassischen Eröffnungsregeln erstmal ganz in Frieden lassen soll.
Also ganz gruselig :-)

Da kann man nur sagen: Keine Regel ohne Ausnahme. Es ist gut spielbar und man muss sich wie immer entscheiden, ob man das mag oder nicht.

Im Aljechin gibt es z. B. solche Varianten, wo Du mehrfach den Springer ziehst:
e4, Sf6 - e5, Sd5 - c4, Sb6 usw.
Verfolgt natürlich auch eine Idee: Den Weißen bewusst locken ein starkes Bauernzentrum aufzubauen, um es dann zu zerstören.
Wenn man aber dem Weißen ein solches Zentrum nicht erlauben will, dann sollte man es besser auch nicht spielen.
crimsonfripp - 15. Mär '20
Übrigens: Thementurnier Skandinavisch...
/forum/topic.html?key=db6f2fc7e5e34adb&sv=2
triangel - 15. Mär '20
Stimmt genau. Man muss letztenendlich entscheiden ob man solche Stellungen mag.

Im Aljechin manövriert man sich absichtlich in eine Stellung mit extremen Raumnachteil und muss im Eröffnungskampf und im Mittelspiel dagegen ankämpfen.

Kramnik sagte mal, dass er sich als klassischer Schachspieler bezeichnen würde. Er bevorzugt Stellungen mit Raumvorteil, Zentrumskontrolle. Auch wenn es nur ein leichter Raumvorteil ist, kann man daraus etwas machen.


Daher bevorzuge ich bei Aljechin die Weiße Seite
Ich würde mich in dieselbe Kategorie einordnen, wenn auch ich 1000 Punkte weniger habe ;)
triangel - 15. Mär '20
@crimsomfripp Apropos Aljechin ich finde folgende Variante interessant.

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1. e4 Sf6 2. e5 Sd5 3. d4 d6 4. Lc4 Sb6 5. Lb3 xe5 6. Dh5! e6 7. xe5 Man lässt Sf3, O-O folgen und zieht im Falle von g6 die Dame nach g4. Weiß hat Raumvorteil durch den Bauern auf e5 und gute Angriffsaussichten. Der Zwischenzug Dh5 ist ganz nett weil man so Schwarz dazu zwingt den Läufer auf c8 einzusperren und zementiert so den eigenen Raumvorteil. Wäre der Läufer auf f5, wäre die Stellung einfacher für schwarz
PGN anzeigen1. e4 Nf6 2. e5 Nd5 3. d4 d6 4. Bc4 Nb6 5. Bb3 dxe5 6. Qh5! e6 7. dxe5 {Man lässt Sf3, 0-0 folgen und zieht im Falle von g6 die Dame nach g4. Weiß hat Raumvorteil durch den Bauern auf e5 und gute Angriffsaussichten. Der Zwischenzug Dh5 ist ganz nett weil man so Schwarz dazu zwingt den Läufer auf c8 einzusperren und zementiert so den eigenen Raumvorteil. Wäre der Läufer auf f5, wäre die Stellung einfacher für schwarz}
crimsonfripp - 15. Mär '20
@ triangel: Antwort kommt später - ich muss jetzt doch ,mal frühstücken :-)
Don_Olaf - 15. Mär '20
Klar, "keine Regel ohne Ausnahme".

Die Frage ist dabei, für welches Level der Schachspieler ist es sinnvoll mit Ausnahmen zu hantieren? Oder anders, wer sollte sich auf welchem Level eher an die (Grund-)Regeln halten?

Wir hatten z.B. vor einigen Jahren im Verein mal so einen Spruch im Anfängertraining:

"Unter DWZ 1200 wird in der Eröffnung zügig die kurze Rochade angestrebt!"

Ein sehr pragmatischer Ansatz für Lernende.

Vor Skandinavisch würde ich Anfängern daher auch abraten. Schach lernt man anders. Mit Ausnahmen beschäftigt man sich erst als Fortgeschrittener.
crimsonfripp - 15. Mär '20
Da kann ich zustimmen, Don_Olaf.
Zum Start eher mal mit Spanisch o. ä. anfangen.
triangel - 15. Mär '20
Nun, die Frage ist nur würdet ihr euch als Anfänger bezeichnen? Ansonsten würde ich auch sagen, dass man zum Einstieg nicht Skandinavisch spielen sollte.
Aber wenn man mal nach kreativen Ideen sucht, kommt man nicht weit mit starren Regeln.
Don_Olaf - 15. Mär '20
Ich würde mit Orientierung an einer Übersicht von DWZ unter 1000 bis über 2500...

siehe z.B. auf mariendorf-schach.de/dwz/

...sagen, dass unter DWZ 1200 eine gute Definition für "Anfänger" ist. Das sind natürlich keine Chessmail-Wertzahlen, sondern DWZ des Deutschen Schachbundes.
Don_Olaf - 15. Mär '20
Direkter Link:

de.m.wikipedia.org/wiki/Elo-Zahl

Dort auf "Schach" klicken.

Anfänger bis 1000, Gelegenheitsspieler bis 1200.
triangel - 15. Mär '20
Als ich angefangen habe, habe ich immer so gespielt.

Mit Weiß immer e4 und Vierspringerspiel.

Mit Schwarz: 1. e4 e5 und 1. d4 d5
Don_Olaf - 16. Mär '20
Das ist ja wie beim Lernen grundsätzlich:

In Fremdsprachen fängt man nicht mit komplizierter Grammatik und Ausnahmen an, Fußball-Kinder starten auch nicht mit 3er-Ketten und Abseitsfalle, sondern mit passen und stoppen...

...und Schach-Anfängern kann man nun einmal nicht Skandinavisch oder die Aljechin-Verteidigung empfehlen.

Also so wie Du ging es doch sicher vielen beim Start ins Schachleben:
1. e2-e4 / e7-e5

Schade, dass sich keine Liebhaber dieser Dd6-Variante (= Foren-Thema) hier meldeten, denn wir sind thematisch davon ja nun abgewichen.

Spielt denn jemand diese Eröffnung regelmäßig, und wenn ja... warum?
Steinitz - 21. Mär '20
Hallo Olaf,

gerade jetzt haben wir ja etwas mehr zum Schach spielen.

Gerne, kannst Du mich zu einer Partie mit dieser Eröffnung einladen!

Jeder der sie spielen und üben möchte, ich nehme jede Einladung an.

Auf bald und bleibt alle gesund und zu Hause!!!!

Uwe
AEHStP - 26. Mär '20
Hallo liebe Schachfreunde,

ich spiele den Dd6-Skandinavier schon einige Jahre und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Natürlich gilt auch hier, dass Weiß, wenn er gut spielt, immer etwas besser steht. Aber dass lässt sich für jede Eröffnung sagen.
Ich habe nicht alles hier gelesen, sondern möchte gleich auf die Variante:
1. e4 d5 2. exd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6 4. Sb5 eingehen
Was ist mit 4. ... De5+ und dann
A: 5. Le2 Sa6 6. d4 De6 7. Sf3 c6 8. Sc3 g6 9. 0-0 Sc7
B: De2 Dxe2+ 6. Lxe2 Sa6 nebst c6 und normaler Entwicklung

Daher denke ich, d4 ist besser als Sb5

Viele Grüße
AEHStP
triangel - 26. Mär '20
Also Sb5 soll den Dd6-Skandinavier nicht widerlegen, sondern nur eine gute spielbare Stellung erreichen mit beiderseitigen Chancen und flexiblen c-Bauern.

Zu deinen angegebenen Varianten:

B: Da stimme ich dir zu. Damentausch sollte Weiß niemals anstreben, da Schwarz automatisch ohne Anstrengung ausgleicht.

A: De5+ würde ich eher ungerne spielen, da man zu viele Eröffnungsprinzipien verletzt. Weiß gewinnt mit Sf3 ein weiteres Tempo auf die Dame und rochiert danach, der Entwicklungsvorsprung ist hier sogar größer als in den Hauptvarianten. Schwarz ist nicht verloren, aber es gibt angenehmere Stellungen, die man spielen kann.
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1. e4 d5 2. xd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6 4. Sb5 De5+ 4. ... Dd8 ist am sichersten, da die Dame hier nicht mehr angegriffen ist und Schwarz es jetzt offen steht ohne viel Störung seine Entwicklung abzuschließen. 5. Le2 Sa6 6. Sf3 Besser als 6. d4, da man mit Sf3 sowohl eine Figur entwickelt als auch ein Tempo gewinnt, was im Einklang mit den Eröffnungsprinzipien ist. De6 7. O-O Bald kommt der Turm auf die e-Linie, sodass Schwarz wieder ein Tempo verlieren wird. c6 8. Sa3 Dasselbe Manöver wie in den vorherigen Kommentaren. Weiß hat die Möglichkeit später Sc4 zu spielen und behält sich die Möglichkeit vor c3 oder c4 nebst d4 zu spielen mit einem starken Zentrum
PGN anzeigen1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. Nb5 Qe5+ {4. ... Dd8 ist am sichersten, da die Dame hier nicht mehr angegriffen ist und Schwarz es jetzt offen steht ohne viel Störung seine Entwicklung abzuschließen.}
5. Be2 Na6 6. Nf3 {Besser als 6. d4, da man mit Sf3 sowohl eine Figur entwickelt als auch ein Tempo gewinnt, was im Einklang mit den Eröffnungsprinzipien ist.} Qe6 7. O-O {Bald kommt der Turm auf die e-Linie, sodass Schwarz wieder ein Tempo verlieren wird.} c6 8. Na3 {Dasselbe Manöver wie in den vorherigen Kommentaren. Weiß hat die Möglichkeit später Sc4 zu spielen und behält sich die Möglichkeit vor c3 oder c4 nebst d4 zu spielen mit einem starken Zentrum}
crimsonfripp - 27. Mär '20
Ich werbe noch mal für das Thementurnier Skandinavisch:
/forum/topic.html?key=db6f2fc7e5e34adb&sv=11

Und allen, die sich jetzt anmelden, verspreche ich, dass ich auf jeden Fall Dd6 spielen werde.
Dann könnt Ihr gerne alles ausprobieren!
Turmgabel - 01. Apr '20
Hallo zusammen,

muss die Dame nach Sb5 überhaupt nach b6? Ich würde sie nach d8 zurückziehen und später den Springer durch a6 oder c6 vertreiben - beides Züge, die in der Dd8-Variante ohnehin Sinn machen. Dann zieht der Springer vermutlich nach c3 zurück (die Route b5-a3-c4 wäre ohne erneuten Angriff auf die Dame zumindest entkräftet), und im Endeffekt hätte Schwarz einen Dd8-Skandinavier mit Mehrtempo (bzw. ohne weißes Mehrtempo).
Vabanque - 01. Apr '20
d8 ist im Skandinavier ohnehin ein viel sichereres Feld als d6, a5 oder eben auch b6. Lieber ein Tempo verlieren und sich dafür den 'ewigen' Ärger durch (evtl. auch nur potenzielle) Angriffe auf die Dame ersparen. Wie ich ja oben schon mal schrieb, tendiere ich generell dazu, die Dame gleich nach d8 zurückzuziehen.
triangel - 01. Apr '20
Wie ich oben bereits erwähnt habe, ist d8 das beste Feld. Kam aber bisher nie vor in der Praxis. Das könnte vielleicht an folgendem liegen:

Jemand der Dd8 im Skandinavier spielt, spielt den Zug bereits nach Sc3. Daher kommt weiß erst gar nicht zu Sb5.

Jemand der den Dd6-Skandinavier spielt, wird wahrscheinlich vom Gefühl her ungern die Dame wieder zurückziehen wo sie herkam. Vielleicht verspürt man eher das Gefühl, diesen frechen Springerzug zu widerlegen, denn er ist ja objektiv gesehen nicht der beste Zug.
Darauf zähle ich meistenst und kriege immer interessante Stellungen.
Ich betone nochmal, es geht hier nicht um Eröffnungsvorteil, wenn es sowas überhaupt gibt, sondern darum mal was frisches aufs Brett zu bekommen und nicht zu einer Verluststellung führt.
triangel - 01. Apr '20
@Turmgabel übrigenst ziehe ich den Springer nach Dd8 und a6/c6 nicht anch Sc3 zurück, sondern nach a3. Auch wenn das spätere Sc4 kein Tempo mehr gewinnt, finde ich die Stellungen gut spielbar. Weiß baut sich ganz normal mit 0-0, Le2, c3 (jetzt möglich da kein Springer mehr auf c3 steht) und Sc4-e5 und hat zumindest etwas Raumvorteil, was ja auch schon was ist.
triangel - 01. Apr '20
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1. e4 d5 2. xd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6 4. Sb5 Dd8 5. Sf3 Sf6 6. d4 c6 7. Sa3 Lf5 8. Le2 e6 9. Sc4 Le7 10. O-O O-O 11. c3
PGN anzeigen1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. Nb5 Qd8
5. Nf3 Nf6 6. d4 c6 7. Na3 Bf5 8. Be2 e6
9. Nc4 Be7 10. O-O O-O 11. c3
Adjutantimus - 02. Apr '20
Nach dem 9.Zug schon 4x den gleichen Springer bewegt. Ist das nicht gegen jegliche Spieltheorie in der Eröffnung?
Vabanque - 02. Apr '20
Das wäre nur dann von Bedeutung, wenn Schwarz diesen Umstand irgendwie ausnützen könnte. Aber nach dem 11. Zug des von SF triangel zuletzt gezeigten Abspiels steht es von der Entwicklung her gleich, und Weiß hat immer noch das etwas freiere Spiel durch den Raumvorteil.

Es gibt auch ganz offizielle Varianten, in denen eine Figur (häufig ein Springer) etliche Male zieht. Z.B. in der folgenden häufig gespielten Sveshnikov-Variante im Sizilianer zieht der weiße Königsspringer 6 (!!) mal:

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1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 xd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 e5 6. Sdb5 d6 7. Lg5 a6 8. Sa3 b5 falls Schwarz dies nicht spielt, kommt Sc4 nebst ggf. Se3 und Sd5 9. Sd5 Le7 10. Lxf6 Lxf6 11. c3 um den Springer über c2 und ggf. e3 wieder ins Spiel zu bringen bzw. damit das starke Feld d5, wo Schwarz ein Loch hat, auszubauen Lg5 12. Sc2 Se7 13. Scb4 und nach Tausch auf e7 wird dieser Springer mit seinem 7. Zug endlich sein Zielfeld d5 besetzen!
PGN anzeigen

1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 e5 6. Ndb5
d6 7. Bg5 a6 8. Na3 b5 {falls Schwarz dies nicht spielt, kommt Sc4 nebst ggf. Se3 und Sd5} 9. Nd5 Be7 10. Bxf6 Bxf6 11. c3 {um den Springer über c2 und ggf. e3 wieder ins Spiel zu bringen bzw. damit das starke Feld d5, wo Schwarz ein Loch hat, auszubauen} Bg5
12. Nc2 Ne7 13. Ncb4 {und nach Tausch auf e7 wird dieser Springer mit seinem 7. Zug endlich sein Zielfeld d5 besetzen!}
Adjutantimus - 02. Apr '20
Okay danke..also mal wieder : Ausnahmen bestätigen die Regel
Vabanque - 02. Apr '20
Das Spiel nach 'allgemein gültigen' Regeln trifft halt oft nicht die Erfordernisse der jeweiligen Stellung. Und noch dazu: Weiß darf sich in der Eröffnung generell mehr 'erlauben' als Schwarz.
triangel - 02. Apr '20
@Vabanque Genau! Sb5 ist nicht der beste Zug und verliert wie Turmgabel bereits gesagt hat nach Dd8 ein Tempo. Jedoch hat Weiß ja auch ein Tempo mehr gehabt. Weiß fällt nicht so stark zurück in der Entwicklung.
Daher verliert die Variante mit Sb5 ja auch nicht für weiß. Weiß hat immer noch Raumvorteil und Möglichkeiten mit Sc4 nach e5. In manchen Partien gab es bei mir Einschläge auf f7:)

GMs werden diesen Zug nicht spielen, weil sie aus der Eröffnung theoretisch den maximalen Vorteil rausholen wollen. Dieser verpufft nach meinem Zugvorschlag sofort. Aber das spielt auf unserem Niveau keine Rolle. Der Grund liegt darin, dass Normalsterbliche selten in der Lage sind Nuancen einer Stellung aufzuspüren und diese mit sehr präzisen Zügen in einen Vorteil umzumünzen.
Den Aufbau den ich oben in meiner Variante für Schwarz gewählt habe ist sicherlich nicht der Beste ist aber etwas, was wir auf unserem Niveau erwarten können, da die meisten Skandinavischspieler schematisch mit c6, Lf5, Sf6, Le7, Sbd7, 0-0 entwickeln.
Ich vermute mal, dass Schwarz das durch Sb5 verlorene Tempo mit einem frühen c5 ausnutzen kann, um Weiß an dem raumgreifenden Bauernzug d4 zu hindern. Das ist meiner Meinung nach präziser als schablonenhaft ohne Nachzudenken den typischen Skandinavischaufbau abzuspulen.
triangel - 02. Apr '20
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1. e4 d5 2. xd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6 4. Sb5!? Theoretisch gesehen nicht der beste Zug, hat aber interessante Ideen, wie z.B. wird es ermöglicht den c-Bauern zu ziehen in manchen Varianten um in einigen Varianten das Zentrum mit c3 zu stützen. Dd8! Der beste Zug. Zieht Weiß später den Springer nach c3 hat Schwarz einen Dd8-Skandi mit einem Tempo mehr. 5. Sf3 Sf6 6. d4 a6 Alternativ auch 6. ... c6 in typischer Skandinavisch bzw. Caro-Kann-Manier 7. Sa3 Die Pointe von Sb5. Der Springer zieht nach a3 zurück um später über c4 nach e5 zu gelangen. Dort würde er einen Idealen Vorposten einnehmen, was positionell wie taktisch vorteilhaft ist. e6 Bereitet den Befreiungsschlag c5 vor. Der Zug schließt zwar den Damenläufer ein, aber Schwarz plant diesen aktiv nach b7 zu stellen 8. Sc4 c5! Das ist denke ich für Schwarz der bequemste Weg das Mehrtempo auszunutzen. Da weiß soviele Tempi verloren hat, kann er nicht so einfach c3 und auf cxd4 mit cxd4 beantworten, da Schwarz dann einfach Lb4 mit Schach spielen kann. Der König hat ja aufgrund des Tempoverlust noch nicht rochiert. Das ist meiner Meinung nach der beste Weg aus dem Mehrtempo kapital zu schlagen, in dem man das Mehrtempo für einen Angriff gegen das weiße Zentrum benutzt. Dennoch denke ich, dass in dieser Stellung noch viel möglich ist.
PGN anzeigen1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. Nb5!?{Theoretisch gesehen nicht der beste Zug, hat aber interessante Ideen, wie z.B. wird es ermöglicht den c-Bauern zu ziehen in manchen Varianten um in einigen Varianten das Zentrum mit c3 zu stützen.} Qd8! {Der beste Zug. Zieht Weiß später den Springer nach c3 hat Schwarz einen Dd8-Skandi mit einem Tempo mehr.}
5. Nf3 Nf6 6. d4 a6 {Alternativ auch 6. ... c6 in typischer Skandinavisch bzw. Caro-Kann-Manier} 7. Na3 {Die Pointe von Sb5. Der Springer zieht nach a3 zurück um später über c4 nach e5 zu gelangen. Dort würde er einen Idealen Vorposten einnehmen, was positionell wie taktisch vorteilhaft ist.} e6 {Bereitet den Befreiungsschlag c5 vor. Der Zug schließt zwar den Damenläufer ein, aber Schwarz plant diesen aktiv nach b7 zu stellen} 8. Nc4 c5!{Das ist denke ich für Schwarz der bequemste Weg das Mehrtempo auszunutzen. Da weiß soviele Tempi verloren hat, kann er nicht so einfach c3 und auf cxd4 mit cxd4 beantworten, da Schwarz dann einfach Lb4 mit Schach spielen kann. Der König hat ja aufgrund des Tempoverlust noch nicht rochiert. Das ist meiner Meinung nach der beste Weg aus dem Mehrtempo kapital zu schlagen, in dem man das Mehrtempo für einen Angriff gegen das weiße Zentrum benutzt. Dennoch denke ich, dass in dieser Stellung noch viel möglich ist.}
Turmgabel - 02. Apr '20
Die Idee, mit dem Springer über c4 nach e5 zu ziehen, gefällt mir gut für Weiß. Vielleicht ist 7. ... e6 zu defensiv, weil es Weiß diesen Plan ausführen lässt und außerdem den Lc8 einsperrt. Zwei Alternativen:
a) 7. ... b5 - Analog zum Sweschnikow wird dem Springer das Feld c4 verwehrt. Der Zug ist sowieso einer der möglichen Pläne im Skandinavier. Es ist allerdings fraglich, ob Weiß nicht mit sofortigem 8. c4!? die schwarze Struktur aushebeln kann.
b) 7. ... c5 - Schwarz versucht die augenblickliche Unkoordiniertheit der weißen Figuren auszunutzen. Bin mir aber nicht sicher, ob Schwarz nach dem Bauernopfer 8. dc Dd1, 9. Kd1 genug Kompensation hat. Züge wie Se4, Lg4, e5, Sc6 und 0-0-0 versprechen aber einigen Druck auf die weiße Stellung.
triangel - 02. Apr '20
zu a)
ja ich denke auch, dass 8. c4 stark ist. Das ist ja die ganze Idee von dem Sb5-a3-Manöver. Der sonst in den Hauptvarianten durch den Springer auf c3 blockierte c-Bauer soll flexibel gehalten werden und kann je nach bedarf entweder den d-Bauern auf d4 mit c3 unterstützen oder mit c4 noch mehr Raum im Zentrum greifen.
Das ist der Grund warum ich diese Sb5 Idee überhaupt spiele. Ich finde die entstehenden Stellungen vom strategischen Konzept her interessant. Die Stellungen sind zwar immer noch skandinavisch, aber mit einem feinen Unterschied, dass man seinen Springer langfristig besser postieren kann auf e5 sowie die bereits erwähnte Flexibilität des c-Bauern.
Es zwingt beide Seiten neue Wege zu gehen. Ich habe keine Lust dieselben Partien zu spielen, wo Schwarz einfach seinen Aufbau ohne zu überlegen rausblitzt. So kommt etwas Frische ins Spiel.

zu b)
Das Bauernopfer 7. ... c5 gibt gute Kompensation für Schwarz. Es ist ein bekanntes Motiv auch in anderen Stellungen, wo schwarz einen Bauern auf e5 opfert.
Weiß sollte auf jeden Fall aufgrund der verlorenen Tempi durch den Springer, nicht auf Bauernjagd gehen, sondern die Entwicklung nachholen.

7. ... e6 nebst passt recht gut ins Spiel. Der Läufer sollte aufgrund des geschwächten Damenflügel dort bleiben und nach b7 irgendwann entwickelt werden. Ihn vorher nach f5 oder g4 zu entwickeln macht ihn nur anfällig für Angriffe.
Die Stellung erinnert ein bißchen an das Angenomme Damengambit wo schwarz sich ebenfalls mit c5 befreit.
triangel - 02. Apr '20
Hier nochmal alles in einer Übersicht:
8
7
6
5
4
3
2
a
1
b
c
d
e
f
g
h
1. e4 d5 2. xd5 Dxd5 3. Sc3 Dd6
Möglich ist auch sofort Dd8 4. Sf3 Wichtig um e5 zu kontrollieren.
4. Sb5 e5! Schwarz steht besser. Er kontrolliert das Zentrum und kann seine Figuren auf natürliche Felder entwickeln, z.B. Sc6, Sf6, Lc5.
Sf6 5. Sb5 Das ist der Trick! Wir gelangen durch Zugumstellung einen Zug später in die Sb5-Variante und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, weil wir mit unserer Variante, sowohl den Dd6- als auch den Dd8-Skandinavier abdecken ohne zwei Eröffnungen kennen zu müssen.
4. Sb5 Dd8! Der beste Zug. Andere Damenzüge setzen Schwarz nur unnötigen Angriffen aus.
Db6 5. Sf3 Sf6 6. d4 c6 7. Sa3! Die Pointe von Sb5. Der Springer strebt nach c4 mit Tempogewinn und evtl. nach e5. Auch bleibt der c-Bauer flexibel und kann nach c3 zur Unterstützung des Zentrums oder nach c4 ziehen, um noch mehr Raum zu greifen. Lf5 8. Sc4 und Weiß hat aufgrund seines Raumvorteils und seiner aktiven Figurenplatzierung leichten Vorteil. Ein interessantes Mittelspiel steht für beide Seiten bevor.
5. Sf3 a6
Alternativ geht auch das für Skandinavisch typische c6, was meiner Meinung nach die sicherste Fortsetzung ist: c6 6. Sa3 Sf6 7. d4 Lf5 8. Sc4 e6 9. Le2 Le7 10. O-O Auch hier empfinde ich die Tatsache, dass der Springer auf c4 steht als vorteilhaft für Weiß. Dennoch denke ich, dass die schwarze Stellung solide ist. Wer sich in dieser Bauernstruktur wohlfühlt (Parallelen zur Caro-Kann-Verteidigung), sollte mit diesen Stellungen kein Problem haben. Ich denke jedoch, dass weiß recht gut steht, aber ich bin da wohl voreingenommen, da das meine Neuerung ist.;)
6. Sa3! Sf6 7. d4 c5! Folgerichtig. Schwarz nutzt das gewonnene Tempo (im Vergleich zur Hauptvariante 3. ... Dd8) um das weiße Zentrum herauszufordern. 8. Sc4
Nimmt Weiß den Bauern hat Schwarz genügend Komensation: 8. xc5 Dxd1+ 9. Kxd1 Sc6 10. Le3 e5 und die aktiven schwarzen Figuren wiegen den Bauern komplett auf. Schwarz kann z.B. Lf5, Td8 und Sd5 folgen lassen mit starker Initiative.
e6
Lg4 9. h3! Lh5
Lxf3 10. Dxf3 Die Abwesenheit des weißfeldrigen Läufers macht sich am geschwächten Damenflügel bemerkbar. Sc6
Dc7 11. Lf4
11. xc5 e5 12. Le3 gefolgt von Td1. Man beachte den Springer auf c4, der die schwachen schwarzen Felder auf b6 und d6 kontrolliert.
10. g4! Lg6 11. Lg2 nebst Rochade. Der Läufer auf g2 übt wie auch im Katalanischen Damengambit (1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3 dxc4 5. Lg2)einen unangenehmen Druck auf den weißen Damenflügel aus.
Lf5 ist keine schlechte Idee, aber ich denke weiß kann auch hier, dass Spiel interessant gestalten. 9. Le3 Mit der Idee De2 nebst langer Rochade.
9. Le2 Sc6 Im nächsten Zug nimmt Schwarz auf d4 raus und entwickelt anschließend seine Figuren zu Ende. An dieser Stelle ist folgendes interessantes vorrübergehendes Bauernopfer interessant: 10. Sfe5 Mit der Idee xd4 11. Sxc6 xc6 12. Lf3!
PGN anzeigen1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 ({Möglich ist auch sofort} 3. ... Qd8 4. Nf3 {Wichtig um e5 zu kontrollieren.} (4. Nb5 e5! {Schwarz steht besser. Er kontrolliert das Zentrum und kann seine Figuren auf natürliche Felder entwickeln, z.B. Sc6, Sf6, Lc5. }) Nf6 5. Nb5 {Das ist der Trick! Wir gelangen durch Zugumstellung einen Zug später in die Sb5-Variante und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, weil wir mit unserer Variante, sowohl den Dd6- als auch den Dd8-Skandinavier abdecken ohne zwei Eröffnungen kennen zu müssen.})4. Nb5 Qd8! {Der beste Zug. Andere Damenzüge setzen Schwarz nur unnötigen Angriffen aus.} (4. ... Qb6 5. Nf3 Nf6 6. d4 c6 7. Na3! {Die Pointe von Sb5. Der Springer strebt nach c4 mit Tempogewinn und evtl. nach e5. Auch bleibt der c-Bauer flexibel und kann nach c3 zur Unterstützung des Zentrums oder nach c4 ziehen, um noch mehr Raum zu greifen.}Bf5 8. Nc4 {und Weiß hat aufgrund seines Raumvorteils und seiner aktiven Figurenplatzierung leichten Vorteil. Ein interessantes Mittelspiel steht für beide Seiten bevor.})
5. Nf3 a6({Alternativ geht auch das für Skandinavisch typische c6, was meiner Meinung nach die sicherste Fortsetzung ist:}5. ... c6 6. Na3 Nf6 7. d4 Bf5 8. Nc4 e6 9. Be2 Be7 10. O-O {Auch hier empfinde ich die Tatsache, dass der Springer auf c4 steht als vorteilhaft für Weiß. Dennoch denke ich, dass die schwarze Stellung solide ist. Wer sich in dieser Bauernstruktur wohlfühlt (Parallelen zur Caro-Kann-Verteidigung), sollte mit diesen Stellungen kein Problem haben. Ich denke jedoch, dass weiß recht gut steht, aber ich bin da wohl voreingenommen, da das meine Neuerung ist.;)})6. Na3! Nf6 7. d4 c5! {Folgerichtig. Schwarz nutzt das gewonnene Tempo (im Vergleich zur Hauptvariante 3. ... Dd8) um das weiße Zentrum herauszufordern.} 8. Nc4 ({Nimmt Weiß den Bauern hat Schwarz genügend Komensation:} 8. dxc5 Qxd1+
9. Kxd1 Nc6 10. Be3 e5 {und die aktiven schwarzen Figuren wiegen den Bauern komplett auf. Schwarz kann z.B. Lf5, Td8 und Sd5 folgen lassen mit starker Initiative.})e6 (8. ... Bg4 9. h3! Bh5 (9. ... Bxf3 10. Qxf3{Die Abwesenheit des weißfeldrigen Läufers macht sich am geschwächten Damenflügel bemerkbar.} Nc6 (10. ... Qc7 11. Bf4) 11. dxc5 e5 12. Be3 {gefolgt von Td1. Man beachte den Springer auf c4, der die schwachen schwarzen Felder auf b6 und d6 kontrolliert.})10. g4! Bg6 11. Bg2 {nebst Rochade. Der Läufer auf g2 übt wie auch im Katalanischen Damengambit (1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3 dxc4 5. Lg2)einen unangenehmen Druck auf den weißen Damenflügel aus. }) (8. ... Bf5 {ist keine schlechte Idee, aber ich denke weiß kann auch hier, dass Spiel interessant gestalten.}9. Be3 {Mit der Idee De2 nebst langer Rochade.})
9. Be2 Nc6 {Im nächsten Zug nimmt Schwarz auf d4 raus und entwickelt anschließend seine Figuren zu Ende. An dieser Stelle ist folgendes interessantes vorrübergehendes Bauernopfer interessant:} 10. Nfe5 {Mit der Idee} cxd4 11. Nxc6 bxc6 12. Bf3!


Insgesamt finde ich, dass Sb5 einen näheren Blick verdient. Weiß hat gute Möglichkeiten, dass Spiel interessant zu gestalten und es gibt bestimmt noch ein Paar unerforschte Ideen. Habe bisher im Blitz gute Erfahrungen gemacht und würde sofern mein Gegner Skandinavisch spielt die Variante auch bei Mannschaftskämpfen und Turnieren spielen.

In den Datenbanken findet man keine hochkarätigen Partien dazu. Und wenn die Idee mit Sb5 gespielt wurde, dann nie in Verbindung mit Sa3.
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