Schach

Trete jetzt zum ersten Mal in meiner "Karriere" in ein Endspiel Läufer plus Springer nur gegen König ein (andernorts). Freue mich drauf, bin gespannt.
Damit hätte ich statistisch gesehen (lt. Jeremy Silman?!) 50% dieser Wahrscheinlichkeit abgefrühstückt. Bin heilfroh, dass es mir online passiert und nicht realiter in einem Mannschaftskampf oder so ... 😅

An der Aufgabe, mit diesem Material mattzusetzen, sollen schon Großmeister gescheitert sein.

Die groben Prinzipien sind mir ja geläufig, richtige Zielecke, W-Manöver, aber das praktisch umzusetzen 🤔 .... wird lustig. 😅

50 Züge Regel?

Natürlich, auch.

Das sind so Partiephasen, da lohnt es, nur noch alle 7 Tage zu ziehen ... 😁

Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, daß du derjenige mit den Leichtfiguren bist. Stimmt doch, oder?

Ich bin der Glückliche, ja.

Hehe...!

Hasenrat : Wo ist denn die Partie??

Augenscheinlich spielt SF Hasenrat die erwähnte Partie nicht auf chessmail.

Ich werde berichten, wenn ich fertig bin ... - in jeder Hinsicht. ;-)

Jeder Zug muss gut überlegt sein, sonst schafft man es nicht in 50 Zügen.

Vor Jahrzehnten hatte ich das mal in einem Mannschaftskampf auf dem Brett
.Zur Gaudi aller bin ich an der 50 Züge gescheitert.
War sehr gefrustet...

Vielleicht hilft mir mein Gegner ja auch mit dem Verteidigungsplan sich möglichst rasch in der Ecke zu verschanzen ...😉

Wegen der 50-Züge-Regel (die natürlich zu den völlig willkürlich gewählten Regeln gehört, typisch FIDE halt) spielt derjenige mit dem blanken König dieses Endspiel im Turnerschach natürlich immer weiter. Im Fernschach dürfte man theoretisch hier die Tablebases nutzen, allerdings begibt man sich damit zweifellos in die spaßfreie Zone😟

"Vielleicht hilft mir mein Gegner ja auch mit dem Verteidigungsplan sich möglichst rasch in der Ecke zu verschanzen ...😉"

du meinst dann kann ihm niemand in den rücken fallen? clever 😉

Bei diesem Endspiel gibt es eine falsche und eine richtige Ecke, wobei 'falsch' und 'richtig' von der Seite abhängt, auf der man sitzt.

Vabanque : Typisch Mathelehrer 😁😜: 2 falsche und 2 richtige Ecken!

Die gleichfarbigen Ecken habe ich jetzt einfach jeweils identifiziert bzw. in die gleiche Äquivalenzklasse gesteckt😉

Ich glaub, wenn man einmal das bzw. die Prinzipien verstanden hat, ist es ganz einfach und relativ intuitiv ...

>>Hasenrat - vor 1 Min.
Ich glaub, wenn man einmal das bzw. die Prinzipien verstanden hat, ist es ganz einfach und relativ intuitiv ...<<

Das behauptet ein gewisser Tarrasch in 'Das Schachspiel' auch (freilich mit etwas anderen Worten) ... aber man darf diesem Typen sowas nicht glauben, der schreibt das nur, um selber gut dazustehen😜

Vabanque : Na, der alte Gisbert stand besser da als wir hier alle zusammen! 😜😜😜!

Gisbert? Siegbert!

Ein Beinahe-Namensanagramm für Kenner! ;-)

Hab entnervt Remis gegeben. Hab's nicht gepackt. Früh den König an den Rand gedrängt, aber vergeblich versucht, seinen verständlich natürlichen Drall zur falschen Ecke zu unterbinden. Jetzt werde ich noch mal nachschlagen, wie's richtig geht - um für den statistisch gesehen letzten Fall in meinem Schachleben gewappnet zu sein. 😅
Ich glaub, man darf sich nicht darauf versteifen, zu früh an den Rand zu drängen und den König auf keinen Fall mehr davon wegzulassen, das funktioniert nicht

@Hasenrat
>Ich glaub, man darf sich nicht darauf versteifen, zu früh an den Rand zu drängen und den >König auf keinen Fall mehr davon wegzulassen, das funktioniert nicht

So schnell wie möglich an den Rand treiben und
dann mit der W-Technik nicht mehr raus lassen.

Hasenrat : Empfehle das "Kinderschach-Programm" Fritz und fertig. Wollten wir eigentlich verschenken, dann ist meine Frau (vorher 0 Ahnung) drin hängen geblieben. 3weitere Teile nachgekauft, und sie hat mit dem "Mac Springer Sandwich" Dein Problem mehrfach erfolgreich hinbekommen.
P. S. : Nachdem sie mit allen 4 Teilen durch war, hat sie nie mehr eine Figur auch nur angerührt 😢.
P. P. S. : Eltern und Großeltern!! : Tolles Geschenk!!!
Bekomme übrigens von chessbase keine Provision! 😘

Sehr wertvolles Programm, die Kinder sind beim Training begeistert.

@wodi
"So schnell wie möglich an den Rand treiben und
dann mit der W-Technik nicht mehr raus lassen."

Rand war da, ja, kunstvolle W's hab ich beschrieben, aber letztlich waren dabei wohl Läufer u. König disharmonisch aufgestellt, sie fielen förmlich übereinander ....

Also nach dem Nachschlagen bei Jesus de la Villa, "100 Endspiele, die Sie kennen müssen" (New in Chess 2017), hier ab S. 218, finde ich doch ein paar hilfreiche Faustregeln, um überhaupt mal erst zur MacSpringer-Stellung zu kommen. Auch hatte ich richtig in Erinnerung, dass es nicht durchzuhalten ist, den anderen König durchgängig am Rand zu halten, sondern gegen Ende zu der Käfig mit Läufer und Springer im Matteckquadranten zu bilden ist, nach dem scheinbaren Entweichen des zu fangenden Königs.

1. Eigenen König ins Zentrum bringen
2. Den Springer ins Zentrum bringen
3. Der gegnerische König strebt in die sichere Ecke - also die entgegengesetzte Läuferfarbe bezeichnend
4. der eigene König besetzt das Schlüsselfeld der sicheren Ecke - z. B. wäre diese a8 dann c6.
(...)
Dann beginnt allmählich das W-Manöver ...
Aber das werde ich mir nie vollständig einbimsen (können) - dazu bräuchte ich permanent ein Analysebrett ... 😅

Hehe, versuche doch mal als nächstes K+D gegen K+T. Auch nicht besser 😁.

Wofür steht hier eigentlich W?

für die form der springerbewegung

Ich stand hier jüngst unter meinem Nickname Daddelkasten kurz vor einem Endspiel K+ D vs. K+ S. Leider oder zum Glück für mich gab meine Kontrahentin kurz vor der Umwandlung in die Dame auf. Dabei war ich wirklich gespannt darauf, wie das gelaufen wäre.

Dame gegen Springer ohne Bauern?

Ja, genau.

Da muss man bloß aufpassen, dass das🐴nicht mit einer Gabel die Dame abfrühstückt😁

Zugegeben, etwas schwieriger als Dame gegen Läufer ohne Bauern ist es schon, denn da muss man K und D nur auf der Farbe bewegen, die der L nicht erreichen kann. Beim Springer gibt es eine solche Farbe nicht.

Aber das Rezept für diese bauernlosen Endspiele ist immer das gleiche: die schwächere Partie an den Rand drängen, bis sich die verbleibenden Figuren (bzw. die verbleibende Figur) der unterlegenen Partie von ihrem K trennen muss.

Spannender ist da schon D gegen 2S oder D gegen 2L oder D gegen L+S. Kommt aber natürlich alles so gut wie nie vor.

>>Hasenrat - vor 12 Std.
Also nach dem Nachschlagen bei Jesus de la Villa, "100 Endspiele, die Sie kennen müssen" (New in Chess 2017),<<

Von diesem Buch hab ich noch nie gehört, aber ich glaub, das sollte ich mir besorgen.

100 Endspiele, die ich kennen MUSS?😮 Davon kenne ich wahrscheinlich gerade mal 10 oder so.

MUSS man S+L gegen K kennen? Naja, kennen schon, aber muss man es beherrschen? Wer war nochmal der IM, der es in einer Bundesliga(?)partie nicht hinbekam? Erinnert sich jemand?

Eben, Silman bestreitet, dass man es kennen muss. Er veranschlagt ein paar Stunden zum Lernen - vergeudete Zeit in Anbetracht dessen, dass es so selten auf's Brett kommt.

Das og. Buch ist trotzdem ein sehr berühmtes und gelobtes, zurecht, wie auch ich finde.

Zumindest sollten alle Königsdiplomabsolventen es mal gelernt haben dieses seltene Endspiel, nicht?

Dann verdiene ich nicht das Königsdiplom - ebenso wenig wie manche Titelträger.

>>Eben, Silman bestreitet, dass man es kennen muss. Er veranschlagt ein paar Stunden zum Lernen - vergeudete Zeit in Anbetracht dessen, dass es so selten auf's Brett kommt.<<

'Paar Stunden' ist sehr optimistisch. Vermutlich paar Stunden für einen IM wie ihn. Paar Tage, Wochen, Monate für unsereins.

Ich habe meine bescheidenen Endspielkenntnisse mal gedanklich geordnet, und tatsächlich war meine Schätzung der 10 (statt 100) Endspiele, die man wirklich kennen sollte (nicht muss! niemand muss irgendwas auf der Welt!), gar nicht so daneben.

Mein Beitrag über die ca. 10 wirklich wichtigsten (weil m.E. am häufigsten vorkommenden) Endspieltypen, mit denen man sich beschäftigt haben sollte, folgt (viellleicht noch heute, ziemlich sicher aber über die Feiertage).

Na ja, ich hab es als kleiner Steppke damals ja auch hinbekommen. Glaube nicht, dass ich darüber die Schule habe vernachlässigen müssen ... ;-D

Das 100er-Buch fand ich ja schon gut, aber Silmans Endspielkurs bei Weitem besser. Denn er baut ihn so auf, welche Endspieltypen auf welcher Spielstärkestufe man beherrschen sollte. Das fand ich ein sehr revolutionäres Konzept. Das hier threadtitelgebende Endspiel taucht dementsprechend ganz hinten als Nice-to-have auf. Und bescheidene Klötzchenschieber wie ich, können das Buch nach einem Drittel getrost zuklappen - so macht Schachstudium Spaß!
Leider müsste man das Gelernte wiederholen ... :-/

Eine andere Neuentdeckung von mir - nein, eher für mich (denn taufrisch ist es auch nicht mehr) ist Practical Endgame Play beyond the basics von Glenn Flear (Everyman Chess). Das Originelle daran ist, dass es die Partiephase Nicht-mehr-Mittelspiel-und-noch-nicht-ganz-Endspiel behandelt - das ist mal eine Marktlücke.
Allerdings hab ich es noch kaum angefangen.

>>Das Originelle daran ist, dass es die Partiephase Nicht-mehr-Mittelspiel-und-noch-nicht-ganz-Endspiel behandelt - das ist mal eine Marktlücke.<<

Es gab aber schon: 'Vom Mittelspiel ins Endspiel' (Vladimir Budde, 70er oder 80er Jahre).

Meine Übersicht der m.E. am häufigsten vorkommenden Endspiele habe ich jetzt doch noch geschafft:

/forum/topic.html?key=d8653ad69a1b4a15&sv=1

9 Endspieltypen, aber viel mehr Diagramme (trotzdem keine 100).