Kommentierte Spiele
Angriffsschach (III): Kamsky - Mamedyarov 2013
Vabanque - 12. Mär '17
Zu den großen Rätseln der Schachgeschichte gehört die bizarre Schachkarriere des gebürtigen Russen und jetzigen US-Amerikaners Gata Kamsky. Er erlernte Schach erst mit 8 Jahren, hatte sich aber schon 1990, im Alter von 16, in die Top 10 der Weltrangliste gespielt. Mitte der 90er zog er sich dann vom Wettkampfschach vollständig zurück, um sich ganz seinem Jurastudium zu widmen. Knapp 10 Jahre später erklärte er seinen Rückzug vom Rückzug und spielte wieder Turniere, zunächst ohne herausragenden Erfolg. Doch 2007 qualifizierte er sich für die Kandidatenkämpfe und gewann sogar den World Cup (den es im Schach auch gibt, nicht nur im F**ball). Und im Jahr 2013, als knapp 40-jähriger, erzielte er die Siegesserie seines Lebens und spielte sich mit einer Elozahl von 2763 erneut in die Top 10 der Weltrangliste. Heute, nur knapp 4 Jahre später, ist er um über 100 Punkte abgesunken und befindet sich völlig abgeschlagen auf Platz 99 der Weltrangliste. Wie so etwas geschehen kann, ist schwer zu erklären. Vielleicht gibt es auch im Schach so etwas wie eine manisch-depressive Störung; denn geniales Talent kann nicht einfach so verschwinden und wieder auftauchen, um dann erneut zu verschwinden. Also können nur extreme Form- oder Motivationsschwankungen der Grund sein.
Dass Kamsky seine 2013er Gewinnsträhne nicht durch trockene Technik (etwa in der Art eines Karjakin oder Grischuk, obwohl die ja auch anders können, wenn sie nur wollen!), sondern durch kompromissloses, unerschrockenes und kreatives Spiel erreicht hat, zeigt die folgende Partie gegen den aserbaidschanischen Spitzenspieler Mamedyarov, die in gewisser Weise an Tals Glanzzeit erinnert.































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Dass Kamsky seine 2013er Gewinnsträhne nicht durch trockene Technik (etwa in der Art eines Karjakin oder Grischuk, obwohl die ja auch anders können, wenn sie nur wollen!), sondern durch kompromissloses, unerschrockenes und kreatives Spiel erreicht hat, zeigt die folgende Partie gegen den aserbaidschanischen Spitzenspieler Mamedyarov, die in gewisser Weise an Tals Glanzzeit erinnert.
Gata Kamsky Shakhriyar Mamedyarov World Cup | Tromso NOR | 27.8 | 2013.08.20 | B47 | 1:0
8








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5
4
3
2








a
1

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c

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h

1. e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 xd4 4. Sxd4 Sc6 5. Sc3 Dc7 6. f4 d6 7. Le3 Sf6 8. Df3 a6 9. Ld3 Le7 10. O-O O-O Das von Mamedyarov gewählte Paulsen-System ist in ein sehr altes Abspiel der Scheveninger Variante übergegangen, und zwar in eines, das seit langem als recht günstig für Weiß eingeschätzt wird. 11. Kh1 In Stellungen dieser Art ein üblicher Sicherungszug, der eventuelle Belästigungen (Schachs oder Fesselungen) auf der Diagonalen a7-g1 von vorne herein ausschließt. Ld7 12. Tae1 b5 13. a3 Ein weiterer Sicherungszug, denn ein schwarzes b5-b4 könnte sehr lästig sein. Tab8 Schwarz hat dennoch b4 im Auge, nun mit Öffnung der b-Linie. Deswegen treibt Weiß die Aktion voran. 14. Sxc6 Lxc6 15. Dh3 Damit ist die Dame auf ein exzellentes Feld für den Königsangriff gebracht worden; gelingt nun noch der Vorstoß e4-e5, so zielen Ld3 und Dh3 beide nach h7. Tfd8 Die richtige Antwort auf einen Flügelangriff ist meist ein Gegenstoß im Zentrum! Schwarz strebt mit dem Turmzug d6-d5 an. Aber damit entfernt er seinen Turm von der Verteidigung des Königsflügels. Daher wäre , wie Kortschnoi bereits 1963 in dieser Stellung spielte, vermutlich weiser gewesen, auch wenn es eine Art Eingeständnis ist, einen gerade eben nach b8 gezogenen Turm nun wieder auf ein anderes Feld zu ziehen. 16. Ld2!? Kamsky spielte diesen auf dem ersten Blick etwas merkwürdig anmutenden Zug nach etwa halbstündigem Nachdenken. Es ist anzunehmen, dass er bereits an dieser Stelle die folgenden halsbrecherischen Opferwendungen (bis einschließlich zum 22. Zug) im Auge hatte. Auf den zweiten Blick erkennt man zumindest, dass der Zug (durch Freilegung der e-Linie für den Turm) den geplanten Vorstoß e4-e5 droht. Nach e5 würde Schwarz sogar eine Figur verlieren, weil er den Sf6 wegen Dxh7+ nebst Matt nicht wegziehen dürfte. Aber der folgende Zug von Schwarz bietet scheinbar eine mehr als ausreichende Verteidigung, die auf der ungedeckten Stellung des Ld2 basiert. d5 17. e5 Se4 Das ist es! Wenn nun Weiß doppelt auf e4 schlägt, verliert er den Ld2. Außerdem hängt dieser auch so. Was soll Weiß also jetzt ziehen? 18. f5! Die bei 16. Ld2 sicher schon beabsichtigte Wendung. Sxd2 19. xe6 Nun droht Weiß mit Matt in 2 Zügen. Se4 Diesen Zug hat Mamedyarov natürlich ebenfalls im Voraus gesehen. Er scheint damit ja alles zu verteidigen. 20. xf7+ Kh8 Was nun? Könnte Weiß es erreichen, dass sein Ld3 wieder (zusammen mit der Dh3) nach h7 zielt, bliebe er am Drücker. 21. Sxd5!! Für mich der verblüffendste Zug der Partie. Auf diese wirklich originelle Weise gelingt Kamsky das Kunststück, den Ld3 wieder gefährlich werden zu lassen. Lxd5 22. Txe4! Die logische Konsequenz des vorigen Zuges. Dieses vorläufig letzte Opfer darf nicht mehr angenommen werden, da sonst Matt unausweichlich ist. g6 23. Tef4?! Eine Ungenauigkeit, wie man heute natürlich durch Computeranalysen nachweisen kann. Nach dem von mehreren Kommentatoren als besser vorgeschlagenen 23. Te3 finden die Engines aber ebenso wenig einen Gewinn für Weiß. Eigentlich schade, dass Kamskys originelle und kreative Kombination letztlich zu nichts objektiv Greifbarem geführt haben sollte. Nach einem Rückzug des weißen Turms auf der e-Linie hätte Weiß aber weiterhin seinen e-Bauern unterstützt, und dieser wäre auf jeden Fall nach e6 vorgedrungen, um wiederum den f7-Bauern zu stützen. Nach dem Textzug hätte Schwarz dies verhindern können. Kg7?
Diese natürliche Reaktion (Weiß drohte ja Lxg6) entpuppt sich leider als entscheidender Fehler; übrigens der einzige, der in dieser Partie überhaupt geschieht. Bei nüchterner Betrachtung der Lage hätte Mamedyarov vermutlich festgestellt, dass Weiß nach Dxe5 24. Lxg6 Dg7 gar nichts Entscheidendes hat. Noch besser wäre wahrscheinlich
Dc6 gewesen, um ebenfalls g6 zu decken, und den weißen e-Bauern nicht nach e6 kommen zu lassen.
24. e6 Nun ist er da, und es droht auch schon f8=D+ nebst Tf7+ und Matt auf h7. Der Bauer muss also sofort blockiert werden. Tf8 Nun scheint sich Schwarz ja wieder mal konsolidiert zu haben, aber der Schein trügt. Weiß kann durch fortgesetzte Drohungen auf der Diagonalen c3-g7 den Gewinn erzwingen. 25. De3! Droht Dd4+, wonach der schwarze König an die frische Luft treten müsste. Lc5 26. De1 Nun droht dies auf c3. Ld6 27. Th4 Nun droht das Opfer Txh7+ nebst Dh4+, Df6+ und Dxg6+. Le7 Also muss dieser Läufer mit Tempoverlust nun doch nach e7. 28. De3! Weiß kann den Turm hängen lassen und zugleich Dh6+ und Dd4+ drohen. Das hält keiner mehr aus. h5 29. Dd4+ Kh6 30. Txh5+ Noch ein Opfer zum Abschluss, und diesmal kann Mamedyarov nicht mehr dankend ablehnen. Statt dessen gab er auf - für uns Amateure natürlich wieder mal zu früh! Schauen wir uns an, wie Kamsky den Angriff abgeschlossen hätte: 30. Txh5+ xh5 31. Tf6+ nebst Matt in spätestens 2 Zügen (I Kg5 h4#; II Lxf6 Dxf6#; III Kg7 Tg6+ nebst Dg7#). - Eine Perle des Gegenwartsschachs, und zugleich eine Partie, wie sie vor über 50 Jahren auch schon hätte gespielt werden können, und zwar Zug um Zug, hier sogar einschließlich der Eröffnung! Mit einem Wort (vielmehr mit drei Worten): Ein zeitloser Klassiker.
Hasenrat - 12. Mär '17
Kamsky spielt heute für Deizisau in der 2. Bundesliga.
Vabanque - 12. Mär '17
Stimmt. Eigentlich traurig. Vermutlich einer der begabtesten Spieler überhaupt, hat er wohl nie ernsthaft an seinem Schach gearbeitet, sondern allein auf sein Genie vertraut. In Partien wie der obigen gelang es, nicht aber in technischen Stellungen. Deswegen hat Kamsky gegen den wesentlich älteren Karpov z.B. eine Bilanz von 5 : 11.
Die sicherlich weniger begabten, aber technisch geschulteren Youngsters, die sich momentan an der Weltspitze tummeln, spielen da 'langweiligeres', aber klügeres Schach.
Falls ich aber Zeit und Lust habe, und auch Interesse besteht, werde ich in den kommenden Folgen auch einige Highlights der sonst eher 'langweiligen' Spieler zeigen.
Die sicherlich weniger begabten, aber technisch geschulteren Youngsters, die sich momentan an der Weltspitze tummeln, spielen da 'langweiligeres', aber klügeres Schach.
Falls ich aber Zeit und Lust habe, und auch Interesse besteht, werde ich in den kommenden Folgen auch einige Highlights der sonst eher 'langweiligen' Spieler zeigen.
Hasenrat - 13. Mär '17
Ich glaub so traurig ist es auch nicht für Kamsky. ;-)
Er befindet sich dort in der Mannschaft ja in bester GM-Gesellschaft, allen voran mit Grischuk u. Leko. Ich glaub, das ist so 'ne Art Hoffenheim- oder RB-Leipzig-Projekt ... ;-)
schachbund.de/SchachBL/bedm.php?liga=2bls&team=SF%20Deizisauhuk
Er befindet sich dort in der Mannschaft ja in bester GM-Gesellschaft, allen voran mit Grischuk u. Leko. Ich glaub, das ist so 'ne Art Hoffenheim- oder RB-Leipzig-Projekt ... ;-)
schachbund.de/SchachBL/bedm.php?liga=2bls&team=SF%20Deizisauhuk
Hasenrat - 13. Mär '17
Funktionierender Link, hope it fits:
schachbund.de/SchachBL/bedm.php?liga=2bls&team=SF%20Deizisau
schachbund.de/SchachBL/bedm.php?liga=2bls&team=SF%20Deizisau
Vabanque - 13. Mär '17
Siehst du, er verliert sogar in der 2. Bundesliga. Also doch traurig.
Leko hätte einst fast Kramnik die Krone entrissen - und jetzt ...
Aber ich glaube, das war jetzt genug off-topic.
Mag noch jemand etwas zu obiger Partie sagen, oder ist die so grottig, dass sich das nicht lohnt? :-))
Leko hätte einst fast Kramnik die Krone entrissen - und jetzt ...
Aber ich glaube, das war jetzt genug off-topic.
Mag noch jemand etwas zu obiger Partie sagen, oder ist die so grottig, dass sich das nicht lohnt? :-))
Kellerdrache - 13. Mär '17
Eine absolute Klasse Partie und mir absolut unbekannt (bisher). Der Beginn des Königsangriffs (mit Dame und Läufer auf h7) ist ja eher so 08/15 und Mamedyarov zeigt sich den Verteidigungsaufgaben durchaus gewachsen. Faszinierend ist wie Kamsky immer wieder neue Resourcen findet um seine Attacke am leben zu erhalten. Vor allem das Springeropfer auf d5 ist schon der Hammer. Letztendlich ist es ja die Kraft des e-und f-Bauern die Schwarz nicht unter Kontrolle bekommt. Von Kamsky wirklich mutig und sehr weitsichtig gespielt.
Ich habe Kamsky mal beim Turnier in Dortmund gesehen (schon paar Jahre her). Er machte einen recht seltsamen Eindruck und abseits des Brettes wirkte er unbeholfen und deplaziert. Ich denke er hat damals eine Schachpause gemacht um erstmal seinen eigenen Platz im Leben zu finden. Ein riesengroßes Schachtalent hat er aber in jedem Fall.
Ich habe Kamsky mal beim Turnier in Dortmund gesehen (schon paar Jahre her). Er machte einen recht seltsamen Eindruck und abseits des Brettes wirkte er unbeholfen und deplaziert. Ich denke er hat damals eine Schachpause gemacht um erstmal seinen eigenen Platz im Leben zu finden. Ein riesengroßes Schachtalent hat er aber in jedem Fall.
Bluemax - 13. Mär '17
sehr schöne partie mit super kommentar. naja, wie immer ;)
eigentlich hat Kellerdrache über mir schon alles gesagt was ich auch sagen
wollte, deswegen sei nur angemerkt das ich beim 2. mal durchspielen
21. Sxd5 !! wieder nicht gesehen habe und 30. Txh5+ auch nicht.
muss mehr 'Kommentierte Spiele' schauen ...
:)
eigentlich hat Kellerdrache über mir schon alles gesagt was ich auch sagen
wollte, deswegen sei nur angemerkt das ich beim 2. mal durchspielen
21. Sxd5 !! wieder nicht gesehen habe und 30. Txh5+ auch nicht.
muss mehr 'Kommentierte Spiele' schauen ...
:)
kimble - 13. Mär '17
Ich wage mal einen "unschachlich, unsachlichen" Kommentar:
Die Besten stehen nicht immer in der ersten Reihe...,...sieht man auch in anderen Zusammenhängen.
Der Umstand, dass Kamsky seine vielversprechende Schachkarriere zugunsten eines Jurastudiums zeigt, dass er der persönlichen Ansicht war, dass es Wichtigeres gäbe...
Neben exzellenter Analyse, werter vabanque, auch ein treffendes Psychogramm, Danke.
Die Besten stehen nicht immer in der ersten Reihe...,...sieht man auch in anderen Zusammenhängen.
Der Umstand, dass Kamsky seine vielversprechende Schachkarriere zugunsten eines Jurastudiums zeigt, dass er der persönlichen Ansicht war, dass es Wichtigeres gäbe...
Neben exzellenter Analyse, werter vabanque, auch ein treffendes Psychogramm, Danke.
kimble - 13. Mär '17
...muss natürlich heissen "zugunsten eines Jurastudiums aufgibt, zeigt..."
Colorado77 - 13. Mär '17
Schöne Kommentierung einer sehenswerten Partie!
Kompliment!
Ein einziger Fehler wie 23...Kg7 statt 23...Dc6 hat ausgereicht, um zu verlieren.
Das Schevenninger System sieht man heute fast gar nicht mehr...
Kompliment!
Ein einziger Fehler wie 23...Kg7 statt 23...Dc6 hat ausgereicht, um zu verlieren.
Das Schevenninger System sieht man heute fast gar nicht mehr...
speedymnb - 14. Mär '17
Sehr schöne Partie und eine gute Kommentierung (wie immer!).
Ich muss zugeben, noch nie etwas von diesem Spieler gehört zu haben, aber sein Stil gefällt mir sehr gut :)
Wieder mal eine Partie, wo auch mal die "großen Jungs" fehlgreifen. Aber wer von uns hätte so etwas gesehen? Und wichtiger, wer hätte die Gewinnfortsetzung gefunden? Aus dieser Partie könnte man hervorragen ein paar interessante Diagramme klauen für einen Vereinsabend.
Ich muss zugeben, noch nie etwas von diesem Spieler gehört zu haben, aber sein Stil gefällt mir sehr gut :)
Wieder mal eine Partie, wo auch mal die "großen Jungs" fehlgreifen. Aber wer von uns hätte so etwas gesehen? Und wichtiger, wer hätte die Gewinnfortsetzung gefunden? Aus dieser Partie könnte man hervorragen ein paar interessante Diagramme klauen für einen Vereinsabend.
Vabanque - 14. Mär '17
@Kellerdrache: Ja, er scheint ein seltsamer Mensch zu sein, nicht gerade beliebt, naja. Irgendwelche Skandale sind andererseits aber auch nicht bekannt.
@bluemax: Statt 30. Txh5+ gewinnt aber einfacher auch 30. Dg4, wonach es sofort auf g6 brennt (nach Lg5 kann dann Txh5+ nebst Df5 erfolgen).
@kimble: Ich würde aber trotzdem jedem raten, zuerst mal ein Studium abzuschließen, bevor man sich auf die unsichere Profischachlaufbahn einlässt. Ich weiß aber nicht, ob Kamsky jemals als Jurist gearbeitet hat, wohl eher nicht.
@Colorado: Nun ja, es wird aber noch Pauslen gespielt bzw. die Igel, das ist ja alles verwandt. Die Eröffnung dieser Partie kam schon fast Zug um Zug in den 20er Jahren vor, ich glaube zwischen Euwe und Maroczy, muss die Partie mal raussuchen.
@speedy: Was heißt hier klauen? Partien sind public domain. Die zugehörigen Kommentare erlaube ich dir großzügig zu verwenden, ich bilde mir da nicht groß was ein auf irgendwelche Kreativität meinerseits.
Der Verlierer dieser Partie ist übrigens momentan Platz 10 der Weltrangliste (und war vor 4 Jahren, als diese Partie gespielt wurde, sicher auch schon recht weit oben). Kamsky hat also da nicht gegen irgendwen gewonnen. Es zeigt sich aber immer wieder, dass in Stellungen, die in kein Schema passen und schwer zu beurteilen sind, auch die absoluten Top-Jungs fehlgreifen, wie speedy ja auch schrieb.
@bluemax: Statt 30. Txh5+ gewinnt aber einfacher auch 30. Dg4, wonach es sofort auf g6 brennt (nach Lg5 kann dann Txh5+ nebst Df5 erfolgen).
@kimble: Ich würde aber trotzdem jedem raten, zuerst mal ein Studium abzuschließen, bevor man sich auf die unsichere Profischachlaufbahn einlässt. Ich weiß aber nicht, ob Kamsky jemals als Jurist gearbeitet hat, wohl eher nicht.
@Colorado: Nun ja, es wird aber noch Pauslen gespielt bzw. die Igel, das ist ja alles verwandt. Die Eröffnung dieser Partie kam schon fast Zug um Zug in den 20er Jahren vor, ich glaube zwischen Euwe und Maroczy, muss die Partie mal raussuchen.
@speedy: Was heißt hier klauen? Partien sind public domain. Die zugehörigen Kommentare erlaube ich dir großzügig zu verwenden, ich bilde mir da nicht groß was ein auf irgendwelche Kreativität meinerseits.
Der Verlierer dieser Partie ist übrigens momentan Platz 10 der Weltrangliste (und war vor 4 Jahren, als diese Partie gespielt wurde, sicher auch schon recht weit oben). Kamsky hat also da nicht gegen irgendwen gewonnen. Es zeigt sich aber immer wieder, dass in Stellungen, die in kein Schema passen und schwer zu beurteilen sind, auch die absoluten Top-Jungs fehlgreifen, wie speedy ja auch schrieb.