Smalltalk

Aufgeben oder nicht?

DUDE - 10. Nov '04
Hallo alle miteinander.

Ich gebe sehr ungern ein Spiel auf, auch wenn es schon aussichtslos erscheint.
Nun spiele ich noch nicht lange online Schach und frage mich
gelegentlich ob es nicht besser ist solche Spiele frühzeitig aufzugeben.
Wenn ich jedoch Spiele sehe, wie das von Williweizenkeim, das gerade groß im Gespräch ist, frage ich mich doch, ob es nicht besser ist ein Spiel bis zum Schluß zu spielen. Zu dem kommt noch die Tatsache, das ein Patt solcher Art doch eigentlich ein sehr lustiger "SIEG" ist
Wo zieht man die Grenze?
Bis zu welcher Punktzahl eines Gegners macht es Sinn, weiter zu spielen?

Über Antworten würde ich mich freuen.

Mfg.

Dude
Lupzig - 10. Nov '04
Hallo Dude,

also ich bin auch einer der, wenn er sieht das ein Spiel eigentlich total "platt" ist, die weisse Fahne hiest.
Am Beispiel von Williweizenkeim sieht man das es doch auch ein Happyend geben kann. Das der Gegner sich dann herab lässt und auch noch rumnörgelt ist unfair. Ich würde das nicht an einer Punktzahl fest machen sondern je nach Spiel entscheiden.
Apropos Onlineschach. Ich spiele auch noch nebenbei auf einer anderen Plattform. Öfters auch mal 1 oder 2 Minuten Partien. Selbst da pssiert es das man einen Gegner patt setzt, aber dort würde ich es auf die Zeitnot schieben und nicht auf einen Augenfehler wie bei einer langen Partie.

Gruss Sven
Haens - 10. Nov '04
Ich täte sagen das man bei einem Spieler unter ca. 1900 Punkte weiterspielen sollte.Aber au nur bei geringfügigem Rückstand sprich: Turm,Springer oder Läufer. Man sieht ja wie einer spielt. Erscheint es einem stark, dann gibt man halt auf. Erscheint es einem schwach spielt man halt ein bisschen weiter und man sieht ja dann ob man dann aufgeben sollte.
Methos - 10. Nov '04
Hallo ...
oftmals bekommt man auch mit ob der Gegner (besonders bei hohen Rückständen) merkt das man einen Patt erzielen möchte, wenn er solchen Situationen bewusst aus dem Weg geht ... dann kann man getrost aufgeben

obwohl ich wohl auch zur Fraktion derer zähle die lange die Niederlage nicht wahrhaben möchte *schnief*

MfG Methos ...
hase - 10. Nov '04
Ich sehe das wie haens. Ist aber echt nervig, wenn Jemand bis zum bitteren Ende durchspielt. Es gibt aber in der Tat Gegner, die mit materiellen Vorteil nicht gewinnen können. Beispiel: Schachmatt mit König, Läufer, Springer gegen König. Das erkennt man aber an der Punktezahl. Daher solltest Du aufgeben, wenn Deine Situation auswegslos ist. Schachspieler spielen nicht bis zur Mattstellung und Dein Gegner hat die Chance ein neues Spiel zu starten.

Gruß
hase
Neutrum - 10. Nov '04
Ich habe als Anfänger gegen williweizenkeim gespielt,natürlich stets ohne eine Chance den guten Mann zu schlagen.Nach 70 Zügen und ziemlich kurzen Fingernägeln habe ich dann doch das Handtuch geschmissen.

Zu früh,zu spät??
möglicherweise kommt noch eine Antwort auf diese Frage von williweizenkeim;-)
Gruß
der ewige Anfänger
Eddi
williweizenkeim - 10. Nov '04
Klar kommt ne Antwort Eddi :-)

Ich glaub, da habbich mal wieder ziemlich was losgetreten, ich denke aber, auch, daß ein Spiel, welches aussichtslos ist, schnell beendet werden kann, wenn,... hmmm,... ja wenn man im Gefühl hat, daß es doch ein gutes Ende nimmt, warum nicht weiterspielen.
Ein Spiel ist halt erst zuende, wenn es zuende ist und nicht, wenn sich jemand schon als Sieger wähnt.
Natürlich kann ich verstehen, daß sich derjenige ärgert, der durch Unaufmerksamkeit ein Patt herbeiführt, ich selbst spekuliere nicht darauf, jedoch ist es eine der Möglichkeiten, wie ein Spiel ausgehen kann.
Auch ich bin schon einige Male fast in eine Pattfalle gelaufen, jedoch hätte ich es mir dann selbst zuzuschreiben gehabt, in einem Spiel mit Methos wäre das Patt sogar dadurch zustande gekommen, hätte ich meinen Bauern umgewandelt. Jaja, mein einziges Spiel, was ich gegen den Guten noch nicht verloren habe,... hätte ich, wäre es mein Fehler gewesen und keineswegs seine unfaire Spielweise.


achja, EDDI ::::: du hast zufrüh aufgehört,.... wir hatten keine Gelegenheit zu Abschied *lach*
Phantom - 10. Nov '04
Früh oder spät aufgeben? Wirklich 'ne gute und schwierige Frage und hängt bestimmt mit genauso vielen Faktoren zusammen wie das Schachspiel selbst. Ich habe nur ein Beispiel: Ich war Willi regelrecht dankbar, das er zuende gespielt hat weil Matt durch einen en passant Zug hatte ich auch noch nie. Soviel Senf dazu. By
manollo - 10. Nov '04
Ich denke inner Partie fast nie nach,.....aber PATT naja wie kann das beim Mattsetzen beim Fernschach auftreten?!,...da guck ich doch schonmal aufs ganze Brett!
Darauf zu spekuliern....also wem das Spaß macht....mir nicht!-kann vielleicht zu 0,5% was bringen!-Lohnt nicht!
MfG
Neutrum - 10. Nov '04
ÄH,hallo Willi,das nächste mal werde ich Dich noch mehr ÄRGERN ;-)

war das ein *lach aus* oder *lach an?*
Gruß Eddi
williweizenkeim - 10. Nov '04
ein "über" ... die situation, nicht den menschen :-))))))
tellmesomethin - 10. Nov '04
wenn einer einen klotz mehr hat und auch noch über 100 Punkte besser ist, sollte man es getrost drangeben.
gruß

tms
dergaertnerwars - 11. Nov '04
Die wirkliche Aufgabe besteht für mich in der Selbstaufgabe, wenn niemand mehr da ist, der gewinnen noch verlieren will und ganz allein der Spass am Spielen/Leben den Augenblick erfüllt. Dieses Vorgang nennt man Transformation, kein Ego mehr da, welches frohlockt noch sich ärgert. Schach ist beiweitem nicht nur ein Wettkampf des Intellekts, es ist auch eine gute Gelegenheit den inneren Schweinehund zu überwinden. Doch Vorsicht, meistens ist es der Schweinehund selbst, der angibt, sich überwinden zu wollen, gelle? .-))
chessmax - 11. Nov '04
Grundsätzlich ist es das erstrebenswerteste und schönste Ziel jedes Schachspielers, seinen Gegner Matt zu setzen! Sollte dieses Ziel nicht mehr erreichbar sein, ist das nächste Ziel unbedingt anzustreben. Im Gegensatz zum Matt ist ein Patt oft nur sehr spät erkennbar. Das liegt aber auch daran, dass es für viele Schachspieler nur das Matt, das Remis oder die Aufgabe im Kopf existieren. Aus diesem Grund sind Pattsituationen oft ein Produkt des Zufalls!

Ein aufgebender Spieler, kennt die eigenen Fähigkeiten und die zukünftigen Züge des Gegners genau. Die Aufgabe ist der aussagekräftigste Zug und gibt Charakterinformationen frei, die man vielleicht lieber nicht preisgeben möchte. Eine zu frühe Aufgabe ist für mich eher ein Zeichen von gefährlicher, eigener Geringschätzung. Eine zu späte Aufgabe aber ein Zeichen von Charakterstärke, Hoffnung und Liebe zum Spiel.

Eine allgemein gültige Antwort auf das "wann aufgeben?" wird es nie geben. Stellt euch besser selber die Frage: "Wer bin ich?"

Gruss, chessmax.
manollo - 11. Nov '04
Hab letztens in einer Schnellschachpartie,bei Gewinnstellung aufgegeben! (gegen den Tabellenführer)
glaubte einen Damenverlust in 6 oder 7 zügen zu sehen!
-hab mir gedacht das es Stärke zeigt sowas schon zu sehen und frühzeitig aufzugeben....
Nix hab nen Läuferfeld übersehen...gab auf und war der Depp des Tagen.
hase - 12. Nov '04
Ich glaub´ Schach ist für Dich eine Lebenseinstellung, kann das sein ? So wie sich der Mensch im Schach verhält, tut er das auch im Leben. Richtig ? Schach im weitesten Sinne natürlich, sonst hättest Du nicht soviele Beispiele aus dem Umfeld.
chessmax - 12. Nov '04
Schach eine Lebenseinstellung? Nein.

Jede bewertete Partie ist für mich Extremsport! Wenn zusätzlich noch die Uhr unerbärmlich vorrückt, werden Testosteronwerte im Körper ausgeschüttet, die nur mit Extremsportler vergleichbar sind.

Wenn ich in mein Leben einem solchen Dauerstress ausgesetzt würde, hätte ich sicher bereits Petrus herausfordern können.

Ich werde zum Glück nie das paranoische, unkonventionelle Denken eines GM besitzen, um das reale Leben mit Schach vergleichen zu können.
hase - 12. Nov '04
Na ja meine Bemerkung bezog sich auch auf diesen Absatz von Dir:

"Die Aufgabe ist der aussagekräftigste Zug und gibt
Charakterinformationen frei, die man vielleicht lieber nicht preisgeben möchte.
Eine zu frühe Aufgabe ist für mich eher ein Zeichen von gefährlicher, eigener
Geringschätzung. Eine zu späte Aufgabe aber ein Zeichen von Charakterstärke,
Hoffnung und Liebe zum Spiel."

Da kann man schon mal auf so eine Idee kommen. Wenn Du weiter so spielst, wirst Du nicht mehr lange leben.
chessmax - 12. Nov '04
Das wär mal was neues.
hase - 12. Nov '04
Vielleicht mißt Du permanent Deinen Blutdruck. Wenn es zu doll piepst, machst Du einen Spaziergang.
Andifun - 12. Nov '04
Habe grundsätzlich nichts gegen spätes Aufgeben. Wobei erzwungene Patts
sehr selten sind. Eher schon mal ein Dauerschach solange die Damen noch auf dem Brett sind.
wußte nichts von willyweizenkeims Sternstunde. Dann würde ich aber auch
die nächsten 30 Tage alles ausspielen.
Überhaupt ist mir beim Stöbern in Partien meiner Gegner aufgefallen, dass einige Partien recht voreilig aufgegeben wurden. Zumindest war das mein Eindruck. Auch möglich dass ich einen zwingenden Verlust übersah.
Gab es das? Hat sich einer von Euch schon mal über eine Aufgabe
geärgert? Ist vielleicht so ne Sache das zuzugeben. Nun ja mir ist das im normalen Schach schon ein, zweiMal passiert.

Andifun
Simba - 16. Nov '04
man gibt nie auf,es gibt immer Überraschungen
RipEye - 16. Nov '04
@Simba,
deine Einstellung ist lobenswert jedoch nicht richtig. Natürlich sollte man aufgeben wenn die Situation aufweglos ist oder starke MAterialrückstände bevorstehen.
Die Aufgabe ist wie jeder Zug jedoch genauesten abzuwägen.
Kampfgeist und Ausdauer in allen Ehren aber bei offensichtlichen Situationen sollte man das Handtuch werfen.
Viele Grüße
rIPeYE
manollo - 16. Nov '04
Simba-
das ist ziemlich unsportlich in auswegslosen Sitiationen!
Dieser Beitrag kann nicht mehr kommentiert werden