Schach
Kintopp für SF
Rubo - 03. Okt '22
...lt. ankündigung in der TV-zeitschrift strahlt der sender "SERVUS TV" um 20:15h den film
"Bauernopfer-Spiel der Könige" (B. Fischer-B.Spasski, 1972) aus. ...wird hier als das "Match
des Jahrhunderts" bezeichnet. mfg. Frank
"Bauernopfer-Spiel der Könige" (B. Fischer-B.Spasski, 1972) aus. ...wird hier als das "Match
des Jahrhunderts" bezeichnet. mfg. Frank
Tschechov - 03. Okt '22
Leider kann ich meinen Fernseher erst morgen anschließen. Leider? Schachkenner sagen ja häufig, daß das Duell zwischen Spassky und Fischer rein sportlich gesehen durchaus nicht überragend gewesen sei. Es sei lediglich der Ost-West-Gegensatz gewesen, der zu der Bezeichnung "Match des Jahrhunderts" geführt habe.
Vabanque - 03. Okt '22
Darauf wird sich der Film ja wahrscheinlich auch konzentrieren ... ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass im Film Partien und Schachzüge analysiert werden.
Rubo - 03. Okt '22
...hat mich wirklich nicht vom hocker gerissen. mfg.
Vabanque - 03. Okt '22
>>Rubo - vor 6 Min.
...hat mich wirklich nicht vom hocker gerissen. mfg.<<
War sicher politisch, stimmts?
...hat mich wirklich nicht vom hocker gerissen. mfg.<<
War sicher politisch, stimmts?
Rubo - 04. Okt '22
...nun, Vabanque, im vordergrund ja; die abneigung, beinahe hass v.s. SPASSKI gegenüber FISCHER, die beschimpfungen Spasskis auf FISCHER, der i.d.t. relativ wohl "irre" wirken sollte.
...obwohl ein film (GB) aus dem jahr 2014 war die syncronisation mies - ich konnte nicht an jedem dialog teilhaben. ...sicher können andere SF auch ihre meinung kundtun...:)) - mfg.
...obwohl ein film (GB) aus dem jahr 2014 war die syncronisation mies - ich konnte nicht an jedem dialog teilhaben. ...sicher können andere SF auch ihre meinung kundtun...:)) - mfg.
Hasenrat - 04. Okt '22
Ich fand den Film damals exzellent, meine ich. Vor allem als Charakterstudie und schauspielerische Leistung. Und ja, es war der Kampf des Jahrhunderts, das steht auch für mich außer Frage. 🙂
Vabanque - 04. Okt '22
>>abneigung, beinahe hass v.s. SPASSKI gegenüber FISCHER, die beschimpfungen Spasskis auf FISCHER<<
Das wundert mich sehr. Nach meinen Informationen hatte Spassky keineswegs eine Abneigung gegen Fischer. In der Tat ist Spassky meines Wissens einer der ganz wenigen großen Spieler, die gegen niemanden eine Abneigung hatten und allen freundlich gesinnt waren (andere Beispiele sind Smyslov und Anand). Bei der späteren Verfolgung Fischers durch das US-Regime hat sich Spassky sehr für Fischer eingesetzt. Und schon bei dem berüchtigten 'Match des Jahrhunderts' 1972 ist es Spasskys Entgegenkommen zu verdanken, dass das Match überhaupt fortgesetzt wurde. Fischer hatte sich geweigert, vor laufenden Kameras zu spielen, und Spassky war bereit, die 3. Partie in einem Nebenraum zu spielen. Andernfalls hätte Fischer das Match geschmissen und Spassky wäre Weltmeister geblieben. Aber darum ging es Spassky nicht; er war des WM-Titels (den er sowieso, wie er auch an anderer Stelle mal erklärt hatte, als schwere Bürde empfand) überdrüssig geworden. Und als äußerst fairer Sportsmann wollte er nicht kampflos gewinnen, wie es schon der 2. Partie der Fall gewesen war.
In der 3. Partie (die wie gesagt in einem Nebenraum statt fand) besiegte Fischer dann Spassky zum ersten Mal in seinem Leben. Denn vor dem Match hatte Fischer eine 0:4-Bilanz gegen Spassky gehabt.
Ja, Fischer war unterm Strich wohl doch der größere Spieler der beiden, Spassky aber der menschlichere. Und sicher nicht weniger begabt als Fischer (kein Weltmeister dürfte weniger begabt gewesen sein als die anderen), nur weniger fantatisch, sondern eher faul.
Das wundert mich sehr. Nach meinen Informationen hatte Spassky keineswegs eine Abneigung gegen Fischer. In der Tat ist Spassky meines Wissens einer der ganz wenigen großen Spieler, die gegen niemanden eine Abneigung hatten und allen freundlich gesinnt waren (andere Beispiele sind Smyslov und Anand). Bei der späteren Verfolgung Fischers durch das US-Regime hat sich Spassky sehr für Fischer eingesetzt. Und schon bei dem berüchtigten 'Match des Jahrhunderts' 1972 ist es Spasskys Entgegenkommen zu verdanken, dass das Match überhaupt fortgesetzt wurde. Fischer hatte sich geweigert, vor laufenden Kameras zu spielen, und Spassky war bereit, die 3. Partie in einem Nebenraum zu spielen. Andernfalls hätte Fischer das Match geschmissen und Spassky wäre Weltmeister geblieben. Aber darum ging es Spassky nicht; er war des WM-Titels (den er sowieso, wie er auch an anderer Stelle mal erklärt hatte, als schwere Bürde empfand) überdrüssig geworden. Und als äußerst fairer Sportsmann wollte er nicht kampflos gewinnen, wie es schon der 2. Partie der Fall gewesen war.
In der 3. Partie (die wie gesagt in einem Nebenraum statt fand) besiegte Fischer dann Spassky zum ersten Mal in seinem Leben. Denn vor dem Match hatte Fischer eine 0:4-Bilanz gegen Spassky gehabt.
Ja, Fischer war unterm Strich wohl doch der größere Spieler der beiden, Spassky aber der menschlichere. Und sicher nicht weniger begabt als Fischer (kein Weltmeister dürfte weniger begabt gewesen sein als die anderen), nur weniger fantatisch, sondern eher faul.
Feyerabend - 04. Okt '22
Mir hat der Film Recht gut gefallen. Für Filmemacher ist es ja auch schwierig ein so trockenes, theoretisches Thema wie Schach einem breiten Publikum näher zu bringen. Dafür war der Film in Ordnung, allerdings längst nicht so phantastisch wie die Serie „Damengambit".
Für mich lag der Fokus des Films bei Bobby Fischer. Seine Probleme, Wirrungen, Verfolgungswahn, Unstetigkeit, auch Arroganz.
Spassky wurde eher als gutmütig, freundlich dargestellt. Es hat die Freuden des US Amerikanischen Lebens nicht abgelehnt (war bei einer Reise in die USA auch gleich in einem Spielsalon), sich aber über Fische rund den gesellschaftlichen Hype um so eine wenig vorbildliche Person, sichtlich gewundert. Hass oder Beleidigungen habe ich nicht mitbekommen, eher Verwunderung.
Der politische Kontext wurde dargestellt, das kann sich kein Storyteller entgehen lassen, wurde aber nicht zu überstrapaziert.
Schachliche Analyse kam nicht wirklich vor, wohl wegen intendierter Breitenwirksamkeit des Filmes.
Für mich lag der Fokus des Films bei Bobby Fischer. Seine Probleme, Wirrungen, Verfolgungswahn, Unstetigkeit, auch Arroganz.
Spassky wurde eher als gutmütig, freundlich dargestellt. Es hat die Freuden des US Amerikanischen Lebens nicht abgelehnt (war bei einer Reise in die USA auch gleich in einem Spielsalon), sich aber über Fische rund den gesellschaftlichen Hype um so eine wenig vorbildliche Person, sichtlich gewundert. Hass oder Beleidigungen habe ich nicht mitbekommen, eher Verwunderung.
Der politische Kontext wurde dargestellt, das kann sich kein Storyteller entgehen lassen, wurde aber nicht zu überstrapaziert.
Schachliche Analyse kam nicht wirklich vor, wohl wegen intendierter Breitenwirksamkeit des Filmes.
Rubo - 04. Okt '22
...nun, die betrachtungen sind individuell gestattet, denn je nach persönlichen charakteren wird auch unterschiedlich bewertet. ...geht in ordung. ...meines wissens wird im russischen kein "Y" verwendet, so dass Boris Wassiljewitsch Spasski", trotz der franz./russ. zuordnung nicht mit
dem selbstlaut "y". geschrieben! ...mit der bitte um verständnis entschuldige ich mich bei euch großartigen SF für meine augenfällige überheblichkeit...:). mfg. Frank
dem selbstlaut "y". geschrieben! ...mit der bitte um verständnis entschuldige ich mich bei euch großartigen SF für meine augenfällige überheblichkeit...:). mfg. Frank
Vabanque - 04. Okt '22
@Feyerabend: 'Gutmütig' ist wohl ein Attribut, das den realen Spassky sehr treffend beschreibt.
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