Kommentierte Spiele
Mal ein ganz anderes Schachspiel ;-)
pirc_ - 08. Nov '16
Die nachfolgende Partie fand bei einem den letzten DDR-Meisterschaften 1990 in Berlin statt und spaltete die Zuschauer. Einige waren höchst amüsiert, andere schimpften über dieses abgesprochene Remis. GM Raj Tischbierek, Elo um 2540 zu seinen besten Zeiten, war vor allem als Chefredakteur der Zeitschrift "Schach" bekannt und vertrat die DDR bei einer Schacholympiade. Sein Gegner GM Thomas Päthz, Elo um 2500, nahm ebenso an einer Schacholympiade teil, ist aber eher als Vater der aktuell besten deutschen Spieler Elisabeth Pähtz bekannt.
Ich selbst hätte als Zuschauer dieser Partien nur andächtig gestaunt, wie schlecht GMs spielen in der DDR und hätte wohl erst gegen Ende verstanden, was die beiden vorhatten :-))
Falls jemand meine Kommentare zu diesem Spiel ernst nimmt...nee, sind sie nicht ...zwinker































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Die Partie stammt aus der Feder des berühmten Problemkomponisten Samuel Loyd, der dies kürzeste Patt 1906 ohne Hilfe von irgendwelchen Engines fand...dafür meine Hochachtung!!
Die beiden Protagonisten haben sie wohl gekannt und eine schöne Show geboten wie ich finde ;-)
Ich selbst hätte als Zuschauer dieser Partien nur andächtig gestaunt, wie schlecht GMs spielen in der DDR und hätte wohl erst gegen Ende verstanden, was die beiden vorhatten :-))
Falls jemand meine Kommentare zu diesem Spiel ernst nimmt...nee, sind sie nicht ...zwinker
Tischbierek, Raj Pähtz, Thomas DDR-Meisterschaften | Berlin | 1990 | 0,5-0,5
8








7








6
5
4
3
2








a
1

b

c

d

e

f

g

h

1. d4 d6 die königsindische Verteidigung 2. Dd2 Ein Zug, der meiner Meinung nach schon nicht mehr so ganz zur Theorie gehört...e4 wäre hier Standart e5 schwarz antwortet wie ein Anfänger. Er verliert einen Bauern oder muss die Dame mit Rochadeverlust tauschen...beides nicht gut 3. a4 Weiß muss einen anderen Plan haben, er schafft Raum am Damenflügel e4 Was Schwarz direkt nutzt, um seinen Bauern nach vorne zu treiben 4. h3 Wohl Prophylaxe gegen Lg4 f5 Der Sturm am Damenflügel beginnt 5. Df4 Wieder ein Anfängerzug, noch keine Leichtfigur entwickelt, aber schon zweimal die Dame gezogen Le7 6. Dh2 Korrigiere: 3 mal Le6 Hier gab es sicher auch besseres, aber immerhin entwickelt Schwarz sich 7. Ta3 unorthodox ist wohl das Wort, was mir die ganze Zeit nicht einfiel c5 8. Tg3 Oder ist da doch ein Plan am Königsflügel einen Angriff zu starten Da5+ Schwarz entwickelt nun sogar die Dame mit Tempo 9. Sd2 Lb3 oh...nun hat er den Läufer eingestellt...darf ich für einen der beiden weiterspielen??? 10. d5 Nee nee nee...er nimmt den Läufer nicht einmal Lh4 11. c4 Ok...er hat auch den angegriffenen Turm stehen gelassen..tztztztz e3 droht matt auf d2, ach nee der Läufer auf c1 deckt ja noch....geht nur ne Figur weg 12. f3 ok das wird ignoriert f4 Na toll nun hast ihn Patt gestellt...weiß kann nicht mehr ziehen....
Die Partie stammt aus der Feder des berühmten Problemkomponisten Samuel Loyd, der dies kürzeste Patt 1906 ohne Hilfe von irgendwelchen Engines fand...dafür meine Hochachtung!!
Die beiden Protagonisten haben sie wohl gekannt und eine schöne Show geboten wie ich finde ;-)
Sash70 - 08. Nov '16
:D sehr schön!
Hoffentlich gab es keine Wetten auf das Spiel :P
Hoffentlich gab es keine Wetten auf das Spiel :P
Vabanque - 08. Nov '16
Ich glaube, diese spezielle Partie war mir unbekannt, obwohl ich schon dergleichen Scherze mit einem frühen Patt gesehen habe (leider weiß ich die Spieler nicht mehr).
Lustig ist es allemal.
Lustig ist es allemal.
Mikrowelle - 08. Nov '16
Interessanter Artikel zu abgesprochenen Resultaten (Remisen):
schach-welt.de/BLOG/blog/wasistnochallescheating
schach-welt.de/BLOG/blog/wasistnochallescheating
pirc_ - 08. Nov '16
Neben einigen Rechtschreibfehlern, die ich nun gesehen habe, noch eine Korrektur: Die obige Partie ist das kürzeste Patt ohne eine Figur zu schlagen.
Das kürzeste Patt insgesamt ist in 10 Zügen:
1. c4 h5
2. h4 a5
3. Da4 Ta6
4. Da5: Tah6
5. Dc7: f6
6. Dd7:+ Kf7
7. Db7: Dd3
8. Db8: Dh7
9. Dc8: Kg6
10.De6 Patt
Lg pirc_
Das kürzeste Patt insgesamt ist in 10 Zügen:
1. c4 h5
2. h4 a5
3. Da4 Ta6
4. Da5: Tah6
5. Dc7: f6
6. Dd7:+ Kf7
7. Db7: Dd3
8. Db8: Dh7
9. Dc8: Kg6
10.De6 Patt
Lg pirc_
alms - 09. Nov '16
Tischbierek und Elisabeth Pähtz haben die Partie später wiederholt:
gmturnier-berlin.de/?p=551
Nicht sehr lustig in einem Einladungsturnier.
gmturnier-berlin.de/?p=551
Nicht sehr lustig in einem Einladungsturnier.
Bluemax - 10. Nov '16
sehr schade das ich nicht der turnierdirektor war !
ich hätte alle beteiligten spieler genullt (sofern möglich), danach vom turnier
ausgeschlossen und nie wieder eingeladen bzw. gesperrt.
für meinen geschmack eine grobe unsportlichkeit, im fussbal gibts dafür
die rote karte.
kannte die o.g. partie schon aus der zeitschrift 'Schach' und hab mir seitdem keine partie mehr von 'fräulein pähtz' mehr angeschaut.
(... und hab glaube ich auch nichts verpasst)
grummelne grüße
ich hätte alle beteiligten spieler genullt (sofern möglich), danach vom turnier
ausgeschlossen und nie wieder eingeladen bzw. gesperrt.
für meinen geschmack eine grobe unsportlichkeit, im fussbal gibts dafür
die rote karte.
kannte die o.g. partie schon aus der zeitschrift 'Schach' und hab mir seitdem keine partie mehr von 'fräulein pähtz' mehr angeschaut.
(... und hab glaube ich auch nichts verpasst)
grummelne grüße
pirc_ - 10. Nov '16
Über das Verhalten der Protagonisten kann man streiten, was auch aus den Kommentaren im link von alms deutlich wird. Meine eingestellte Partie wurde von Thomas Pähtz gespielt, seine Tochter wiederholte die Partie 20 Jahre später gegen den gleichen Kontrahenten.
Mir ging es eher um die Genialität von Samuel Loyd, der sich dieses schöne Patt vor über 100 Jahren ausgedacht hat ;-)
Mir ging es eher um die Genialität von Samuel Loyd, der sich dieses schöne Patt vor über 100 Jahren ausgedacht hat ;-)
Vabanque - 10. Nov '16
Eben. Das Ganze ist ein Schachkomposition, und zwar eine recht hübsche.
Darüber, so etwas in einem Turnier nachzuspielen, kann man natürlich denken wie man will. Und es hängt sicher auch vom Kontext ab.
Man kann es meinetwegen als Unsportlichkeit auffassen, oder auch als gelungenen Scherz, je nachdem ob man Schach als Sport oder als Kunst auffasst.
Natürlich sind die Künstler in diesem Fall nicht die Spieler, sondern der Herr Loyd.
Über die Partien von Elisabeth Pähtz kann ich nichts sagen, da ich mich mit denen nie beschäftigt habe. Aber nicht aus irgendeinem persönlichen Motiv heraus, sondern einfach weil es so viele interessantere und historisch bedeutsamere Spieler gibt, mit deren Partien ich mich (leider) auch noch nicht gründlich genug beschäftigt habe.
Aber auch darum geht es hier ja nicht.
Naja, wenigstens gibt es mal Antworten in einem Thread hier, ist doch auch was - und sogar eine kontroverse Diskussion, wer hätte das gedacht? ;)
Darüber, so etwas in einem Turnier nachzuspielen, kann man natürlich denken wie man will. Und es hängt sicher auch vom Kontext ab.
Man kann es meinetwegen als Unsportlichkeit auffassen, oder auch als gelungenen Scherz, je nachdem ob man Schach als Sport oder als Kunst auffasst.
Natürlich sind die Künstler in diesem Fall nicht die Spieler, sondern der Herr Loyd.
Über die Partien von Elisabeth Pähtz kann ich nichts sagen, da ich mich mit denen nie beschäftigt habe. Aber nicht aus irgendeinem persönlichen Motiv heraus, sondern einfach weil es so viele interessantere und historisch bedeutsamere Spieler gibt, mit deren Partien ich mich (leider) auch noch nicht gründlich genug beschäftigt habe.
Aber auch darum geht es hier ja nicht.
Naja, wenigstens gibt es mal Antworten in einem Thread hier, ist doch auch was - und sogar eine kontroverse Diskussion, wer hätte das gedacht? ;)
pirc_ - 10. Nov '16
@Vabanque: du sagst das einfach schöner, als ich es sagen kann :-))
Vabanque - 10. Nov '16
;)