Kommentierte Spiele

Die FrauenWMinnen des 21. Jh. (II): Antoaneta Stefanova

Vabanque - 27. Jan '25
[Wegen des langen Namens der Protagonistin und der lästigen Zeichenbeschränkung in der Überschrift musste ich das Wort 'Frauenweltmeisterinnen' leider abkürzen☹Es kommen in der der Folge aber auch noch einige Chinesinnen mit ihren erfreulich kurzen Namen😊]

Im Jahre 2004 löste die Bulgarin Antoaneta Stefanova die Chinesin Zhu Chen (die im vorigen Beitrag vorgestellt wurde) auf dem Weltmeisterthron der Frauen ab. Ich bringe diesmal keine Partie aus einem WM-Match, sondern ein sehr kurzes und lebhaftes Scharmützel gegen die Russin Alisa Galliamova, deren Kombination im 14. Zug sich als Bumerang erwies, wie Stefanova mit einer ebenso scharfsinnigen wie verblüffenden Pointe im 19. Zug nachwies.
(Nebenbei bemerkt hatte Stefanova im Jahr 2007, als diese Partie gespielt wurde, ihren Schachthron bereits für Xu Yuhua, welche Gegenstand der nächsten Folge sein wird, räumen müssen.)

Antoaneta Stefanova Alisa Mikhailovna Galliamova North Urals Cup | Krasnoturinsk RUS | 3 | 2007.07.24 | D02 | 1:0
8
7
6
5
4
3
2
a
1
b
c
d
e
f
g
h
1. d4 d5 2. Lf4 Sf6 3. e3 c5 4. Sc3 Üblicher wären hier c3 oder Sf3, aber mit solchen ruhigen Zügen hat Stefanova nichts am Hut. Der Springer strebt nach b5, um Sc7+ zu drohen. Natürlich könnte Schwarz dies jetzt mit ... a6 ganz einfach verhindern. e6?! Schließt auch noch den Lc8 ein. 5. Sb5 Erzwingt die folgende Deckung von c7. Sa6 6. c3 Le7 Die Lage ist unbequem für Schwarz, da sie nun den Sb5 nicht mit a6 vertreiben kann. 7. a4 O-O 8. Le5?! Der Sinn dieses Zuges (anstatt eines Entwicklungszuges) ist mir nicht klar. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee? Ld7 Eine richtige Entwicklung des Läufers ist dies nicht (siehe auch die Anmerkung zum 4. Zug von Schwarz), und er lässt sich auch nicht gut gegen den lästigen Sb5 tauschen, da Weiß mit dem a-Bauern wiedernähme (daher 7. a4) und sich damit für Weiß die a-Linie öffnen würde. 9. Sf3 c4 10. b3 xb3 11. Dxb3 Da5 Wegen dem ungedeckten Ta1 könnte Schwarz nun im nächsten Zug auf b5 schlagen (und ggf. Sc7 folgen lassen), und Weiß könnte nicht mit dem a-Bauern wiedernehmen. Außerdem ist jetzt der weiße c-Bauer rückständig, und Schwarz droht mit Se4 und Tc8 ein Gegenspiel einzuleiten. 12. Db2 Deckt den Ta1, so dass Schwarz nun überhaupt nicht auf b5 nehmen kann (axb5 würde den Sa6 gewinnen). Se4 Vorheriges Tfc8 war ebenfalls zu erwägen. 13. Ld3 f6 14. Lf4?! Eigentlich ungenau, da Galliamova nun eine ausgezeichnete Chance gehabt hätte, ihren Sa6 aktiv ins Spiel zu bringen.
14. Lg3! war gut, denn der Abtausch des Se4 gegen den Lg3 würde Weiß ja die h-Linie öffnen.
Sxc3? Ein Trugbild. Die Russin glaubt einen Bauern (oder sogar die Qualität) zu gewinnen.
e5! 15. xe5 Sac5 wäre hier das Richtige gewesen, und plötzlich hätte Schwarz sogar die Initiative übernommen.
15. Sxc3
Natürlich nicht 15. Dxc3?? Lb4
Lb4 16. O-O! Scheinbar gibt Stefanova die Qualität auf. Lxc3 17. Dxb7 Nun hängen bei Schwarz aber 2 Figuren, Ld7 und Sa6. Lxa1?
Sb4 18. Dxd7 Sxd3 hätte den Figurenverlust tatsächlich noch vermieden, aber nach 19. Tab1 hätte Tb7 gedroht, so dass Schwarz das folgende Dxe6 nicht hätte verhindern können und auf jeden Fall in deutlichen Nachteil gekommen wäre. In der Partie kommt es schlimmer, aber auch unterhaltsamer.
18. Dxd7 Nun kann Schwarz ihren La1 nicht retten wegen Dxe6+ nebst Gewinn des Sa6. Sb4 Aber mit diesem Gegenangriff auf den Ld3 zieht sie sich doch scheinbar noch aus der Affäre? Es ist durchaus möglich, dass die Russin so weit gerechnet hatte, als sie im 14. Zug auf c3 schlug. Aber wie sagte doch einst so schön Maroczy: 'Man kann sich auf alle Absichten des Gegners einlassen, man muss nur einen Zug weiter rechnen als er.' Und das hat hier die Bulgarin getan! 19. Lc7! Die Pointe: plötzlich ist die schwarze Dame gefangen! Tf7 Rettet zwar die Dame, aber nicht die Partie. 20. Dxf7+ Schwarz gab auf, nach dem folgenden Schlagwechsel verbleibt sie mit einer glatten Minusfigur, wovon man sich leicht überzeugen kann.
PGN anzeigen[Event "North Urals Cup"]
[Site "Krasnoturinsk RUS"]
[Date "2007.07.24"]
[Round "3"]
[White "Antoaneta Stefanova"]
[Black "Alisa Mikhailovna Galliamova"]
[Result "1-0"]
[WhiteElo "2481"]
[BlackElo "2468"]
[ECO "D02"]

1. d4 d5 2. Bf4 Nf6 3. e3 c5 4. Nc3 {Üblicher wären hier c3 oder Sf3, aber mit
solchen ruhigen Zügen hat Stefanova nichts am Hut. Der Springer strebt nach b5,
um Sc7+ zu drohen. Natürlich könnte Schwarz dies jetzt mit ... a6 ganz einfach
verhindern.} 4... e6 $6 {Schließt auch noch den Lc8 ein.} 5. Nb5 {Erzwingt die
folgende Deckung von c7.} 5... Na6 6. c3 Be7 {Die Lage ist unbequem für
Schwarz, da sie nun den Sb5 nicht mit a6 vertreiben kann.} 7. a4 O-O 8. Be5 $6
{Der Sinn dieses Zuges (anstatt eines Entwicklungszuges) ist mir nicht klar. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee?}
8... Bd7 {Eine richtige Entwicklung des Läufers ist dies nicht (siehe auch die
Anmerkung zum 4. Zug von Schwarz), und er lässt sich auch nicht gut gegen den
lästigen Sb5 tauschen, da Weiß mit dem a-Bauern wiedernähme (daher 7. a4) und
sich damit für Weiß die a-Linie öffnen würde.} 9. Nf3 c4 10. b3 cxb3 11. Qxb3
Qa5 {Wegen dem ungedeckten Ta1 könnte Schwarz nun im nächsten Zug auf b5
schlagen (und ggf. Sc7 folgen lassen), und Weiß könnte nicht mit dem a-Bauern wiedernehmen. Außerdem ist
jetzt der weiße c-Bauer rückständig, und Schwarz droht mit Se4 und Tc8 ein
Gegenspiel einzuleiten.} 12. Qb2 {Deckt den Ta1, so dass Schwarz nun überhaupt
nicht auf b5 nehmen kann (axb5 würde den Sa6 gewinnen).} 12... Ne4 {Vorheriges
Tfc8 war ebenfalls zu erwägen.} 13. Bd3 f6 14. Bf4 $6 {Eigentlich ungenau, da
Galliamova nun eine ausgezeichnete Chance gehabt hätte, ihren Sa6 aktiv ins Spiel
zu bringen.} (14. Bg3 $1 { war gut, denn der Abtausch des Se4 gegen den Lg3
würde Weiß ja die h-Linie öffnen.} ) 14... Nxc3 $2 {Ein Trugbild. Die Russin
glaubt einen Bauern (oder sogar die Qualität) zu gewinnen.} (14... e5 $1 15.
dxe5 Nac5 {wäre hier das Richtige gewesen, und plötzlich hätte Schwarz sogar
die Initiative übernommen.} ) 15. Nxc3 ( {Natürlich nicht} 15. Qxc3 $4 Bb4)
15... Bb4 16. O-O $1 {Scheinbar gibt Stefanova die Qualität auf.} 16... Bxc3 17.
Qxb7 {Nun hängen bei Schwarz aber 2 Figuren, Ld7 und Sa6.} 17... Bxa1 $2 (17... Nb4
18. Qxd7 Nxd3 {hätte den Figurenverlust tatsächlich noch vermieden, aber nach} 19. Rab1
{hätte Tb7 gedroht, so dass Schwarz das folgende Dxe6 nicht hätte verhindern können und auf jeden Fall in deutlichen Nachteil gekommen wäre. In der Partie kommt es schlimmer, aber auch unterhaltsamer.} ) 18.
Qxd7 {Nun kann Schwarz ihren La1 nicht retten wegen Dxe6+ nebst Gewinn des
Sa6.} 18... Nb4 {Aber mit diesem Gegenangriff auf den Ld3 zieht sie sich doch
scheinbar noch aus der Affäre? Es ist durchaus möglich, dass die Russin so weit gerechnet hatte, als sie im 14. Zug auf c3 schlug. Aber wie sagte doch einst so schön Maroczy: 'Man kann sich auf alle Absichten des Gegners einlassen, man muss nur einen Zug weiter rechnen als er.' Und das hat hier die Bulgarin getan!} 19. Bc7 $1 {Die Pointe: plötzlich ist
die schwarze Dame gefangen!} 19... Rf7 {Rettet zwar die Dame, aber nicht die Partie.} 20. Qxf7+
{Schwarz gab auf, nach dem folgenden Schlagwechsel verbleibt sie mit einer
glatten Minusfigur, wovon man sich leicht überzeugen kann.} 1-0
Oli1970 - 11. Mär '25
Hm, ich bin hin- und hergerissen, was diese Partie angeht. Ein brutaler Kampf über 20 Zügen in einer taktisch geprägten Partie, straightforward auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick, wie ja auch die Kommentierung beweist, eine Sammlung von Ungenauigkeiten und Fehlern auf beiden Seiten - und Galliamova, sie war früher, nebenbei erwähnt, mal mit einem gewissen Herrn Ivanchuk verheiratet, stand Stefanova an Spielstärke kaum nach.

8.Le5 finde ich in keiner anderen Partie in meiner Datenbank, scheint eine Neuerung mit zweifelhaftem, da nicht erkennbaren, Mehrwert zu sein.

14.Lf4 lässt sich vielleicht mit einem vermeintlich "aktiverem" Feld für den Läufer erklären. Schwarz steht ohnehin sehr eng, möglicherweise sah sich Galliamova nach Se4 dann auch zu Sxc3 genötigt, um ihrer Stellung etwas Raum zu geben; Lb4 sieht ja zunächst vielversprechend aus. Der Zug folgt der Weisheit, am anderen Flügel zu spielen, nachdem Stefanovas Figuren auf den schwarzen Königsflügel zeigen.

Der Schluss der Partie ist ein kleines Feuerwerk, Dxb7, Dxd7 und Lc7 sind richtige Raketen. Eine Fehlzündung ist dann aber doch 20.Dxf7+. Ja, die Partie ist aufgabereif und ja, Weiß verbleibt mit einem Läufer mehr. Aber warum übersieht Stefanova das deutlich stärkere 20.Lxh7+?! Zeitnot ist kaum vorstellbar (aber natürlich möglich) - es handelte sich um ein normales Turnier mit normaler Bedenkzeit von 90' + 30.

Ich weiß nicht, zwar ein brutal geführter Angriff, aber irgendwie bis zur Schlussrunde doch ein einseitiger Kampf mit einer früh angeschlagenen Gegnerin, und der Knockout wirkte wie ein Sieg nach Punkten. Einstimmig und verdient, aber ohne Sahnehäubchen eingefahren.
Vabanque - 11. Mär '25
@Oli1970: Danke für deinen ausführlichen Beitrag!

Ja, das ist auch in meiner Reihe mit den Frauenweltmeisterinnen wohl die zugebenermaßen schwächste Partie. Ich habe mir da bei der Auswahl zu wenig Mühe gegeben, bzw. mich von dem schönen Zug 19. Lc7 blenden lassen. Natürlich war es mir auch wichtig, eine möglichst kurze Partie zu finden. Bei den folgenden Frauenweltmeisterinnen hatte ich zunächst auch noch schwächere Partien in der engeren Auswahl, habe mich aber dann noch rechtzeitig umentschieden.

>>Aber warum übersieht Stefanova das deutlich stärkere 20.Lxh7+?!<<

Habe ich bei der Kommentierung ja auch nicht gesehen (und sehe ich erst jetzt nach deinem Hinweis!). Es heißt zwar, dass man, wenn man einen starken Zug gefunden hat, einen noch stärkeren suchen soll, doch wann macht man das schon wirklich in der Praxis? Man ist doch zufrieden, wenn man einen Zug sieht, der sicher gewinnt.
Oli1970 - 11. Mär '25 Bearbeitet
Naja, wenn sogar ich ihn sehe ... :-) Der Läufereinschlag auf h7 ist ja nicht so ungewöhnlich, den prüft man doch eigentlich "nebenbei". Aber vorstellbar ist natürlich, dass sie einem "damenlosen" Endspiel den sicheren Vorzug gegeben hat.
Vabanque - 12. Mär '25
>>Naja, wenn sogar ich ihn sehe ... :-)<<

Das besagt natürlich überhaupt nichts. Ich habe im Laufe meines Lebens auch im Nahschach mit Leuten von 1400-2400 DWZ gespielt und analysiert und dabei immer wieder festgestellt, dass so etwas jede(r) sehen oder auch übersehen kann.
Warum Stefanova nicht 20. Lxh7+ gespielt hat, kann ich natürlich nur vermuten, aber ich kann sagen, warum ich den Zug nicht gesehen habe: Weil sich nämlich seit dem 15. Zug der gesamte Kampf nur auf dem Damenflügel abgespielt hatte. Da ist es dann schwierig, die Scheuklappen abzulegen und auch mal auf den anderen Flügel zu schauen. Dieses fehlende 'brettumspannende' Denken hat mich schon viele Partien gekostet.
toby84 - 12. Mär '25 Bearbeitet
ok ich sehe es sogar mit ansage nicht. hier gibt es ja auch kein analysebrett. was genau ist denn der sinn von Lxh7? ich sehe hier kein mattnetz. was bleibt an material nach

Lxh7 Kxh7
Dxf7 Dxa4? man hat eine qualität mehr als vor dem abtausch

nach
Dxf7 Kxf7
Lxa5 hingegen hat man den turm mehr als vorher.

also was übersehe ich?
Vabanque - 12. Mär '25
Habe ich mich jetzt von Oli1970 verblüffen lassen?🤔

Tatsächlich habe ich nach 20. Lxh7 Kxh7 (Kf8 Ld6+ führt zum Matt) 21. Dxf7 gar nicht mehr weitergerechnet (ein ebenfalls häufiger Fehler) und insbesondere nicht gesehen, dass jetzt ja a4 hängt (was vorher von der Dame gedeckt war). Weiß kann anschließend noch auf e6 nehmen, aber so einfach ist die Lage nicht.
Mit 20. Dxf7+ dagegen kommt in der Endabrechnung eine klare Mehrfigur heraus (nach 21. Lxa5 hängt zwar d3, aber auch a1), also war das sicher die einfachste Wahl.
Vabanque - 12. Mär '25
>> ich sehe hier kein mattnetz.<<

Anscheinend gibt es aber doch eins😮

Nach 20. Lxh7+ Kxh7 21. Dxf7 Dxa4 haben wir die folgende Stellung:

Move piece

Chessboard as table

abcdefgh
8Rook Black
7Pawn BlackBishop WhiteQueen WhitePawn BlackKing Black
6Pawn BlackPawn Black
5Pawn Black
4Queen BlackKnight BlackPawn White
3Pawn WhiteKnight White
2Pawn WhitePawn WhitePawn White
1Bishop BlackRook WhiteKing White

Pieces lists

Pieces White

  • King g1
  • Queen f7
  • Rook f1
  • Bishop c7
  • Knight f3
  • Pawn f2
  • Pawn g2
  • Pawn h2
  • Pawn e3
  • Pawn d4

Pieces Black

  • King h7
  • Queen a4
  • Rook a8
  • Bishop a1
  • Knight b4
  • Pawn d5
  • Pawn e6
  • Pawn f6
  • Pawn a7
  • Pawn g7
Weiss am Zug

Und jetzt der Knaller:

22. Sg5+!!, und falls fxg5, so 23. Le5!, und das Matt auf g7 kann nicht durch Tg8 gedeckt werden wegen 24. Dh5#.

Natürlich müssten jetzt noch Königszüge geprüft werden, aber das wird schon auch irgendwie klappen.
toby84 - 12. Mär '25 Bearbeitet
oh, Sg5 ist wirklich gut! Kh6 führt zum matt. Kh8 gewinnt mindestens den turm auf a8.

tja da war frau stefanova wahrlich nicht allein damit, das nicht zu sehen. alle achtung @oli.

erweitert:
aber man bekommt nach dem gewinn des Ta8 ja auch den Sg5 zurück, womit man wieder bei der mehrqualität wäre. also brauchen wir doch etwas besseres nach Kh8. und das lässt sich auch schnell finden:

Sxe6 und wieder ist das matt nicht zu verhindern.
Oli1970 - 12. Mär '25
Vielleicht war mein Urteil zu hart?! Als die Partie Ende Januar erschien, habe ich mir zunächst das Ende angesehen. Der mögliche Läufereinschlag war offensichtlich, auch, dass die Dame mit dann zwei möglichen Feldern auf der a-Linie quasi aus dem Spiel war und Dxc7 die Situation nicht rettet. Zudem wäre es schwer geworden, den La1 ins Spiel zurück zu bringen. Die Schlussstellung ist quasi ein Schachpuzzle mit dem Gefühl, da muss was gehen.

Und Sg5 geht ja auch, egal ob Dxa4 oder Da6. Oder sie geht verloren. Rückwärts aus der Stellung betrachtet, ist es vermutlich einfacher als beim Durchspielen in Vorwärts-Richtung (beim Kommentieren fange ich ebenfalls gerne hinten an, finde ich einfacher). Gestern Abend am Rechner kam die Bestätigung - Lxh7 als finaler Schlag in allen Varianten (die ich natürlich nicht alle vorab im Kopf berechnen kann). So war es einfach zu sagen, warum hat sie das nicht gesehen? Vielleicht erwarte ich zu viel von jemandem um 2500 Elo, weil der eigene Horizont so viel beschränkter ist. Auf gut Glück probiert hätte ich den Läufereinschlag sicher nicht, daher ist die Achtung nicht verdient. :-/
toby84 - 12. Mär '25 Bearbeitet
doch, eigentlich hast du recht. wäre das eine von vabanques aufgaben, wäre Sg5 einer der ersten züge, die ich ausprobieren würde. aber wenn ich eine partie nachspiele oder auch selbst spiele, verwerfe ich solche züge sofort wieder, ohne sie ganz zu durchdenken. scheinbar habe ich schon die erwartungshaltung, dass sowas in normalen stellungen sowieso nicht funktioniert. das ist nicht gut.

erweitert: vll liegt es auch daran, dass die stellung noch nicht erreicht war, sondern das vorherige läuferopfer nötig war. in der stellung nach Dxf7 hätte ich es wohl eher gesehen. Aber das ändert nichts am prinzip. Ich schaue dann halt mit anderen augen auf stellungen, die einen zug entfernt sind.