Schach

Schach Geschichte und Geschichten

Oli1970 - 18. Jul '24
„Nach dem Zusammenbruch dieses [sozialistischen] Systems suchten viele Großmeister ihr Glück im Westen, in den USA, in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Großbritannien. In diesen westlichen Ländern aber erhielten sie weder vom Staat Unterstützung, noch fanden sich nennenswerte Großsponsoren, die auf diesen Sport setzten. Es mußte etwas geschehen. Wir mußten uns von dem unbeweglichen Weltschachbund «Fide» lösen und einen eigenen Verband gründen: die PCA (Professional Chess Association), die ähnlich wie der Tennisverband ATP professionelle Großveranstalter beauftragt, Turniere zu organisieren: attraktiv für Zuschauer, Sponsoren und Spieler. Mir war schon lange klar, daß das Schach größeres Zuschauerinteresse erlangt, wenn der Turnierablauf so gestaltet wird, daß das Spielgeschehen als dramatisches Ereignis in Fernsehübertragungen darstellbar wird.“

(c) Garry Kasparow, 1995, Auszug aus dem Vorwort zu Schach Geschichte und Geschichten, Wolfram Runkel, Rowohlt Verlag GmbH, 1. Auflage 1995
Rubo - 18. Jul '24
...toll, Olav, in dem zusammenhang fällt mir der programmhinweis"livestream", 17:00, Leg 3, schach: champions chess tour" ein, 7. tag.
...ich komme leider noch nicht in diesen bereich "streaming" hinein. mfg. Frank
Vabanque - 18. Jul '24
Die PCA war allerdings ein Fehlschlag.
Oli1970 - 19. Jul '24
Kasparov hat später eingeräumt, dass die PCA wohl nicht die beste Idee war. (Man muss den Kontext 1995 sehen.)
Immerhin hatte er recht mit dem Ansatz, Schach attraktiver fürs Fernsehen bzw.. fürs Publikum zu machen. Ich glaube, dass die PCA zumindest für ein Umdenken - auch bei der FIDE - gesorgt hat.
Vabanque - 19. Jul '24
>>Immerhin hatte er recht mit dem Ansatz, Schach attraktiver fürs Fernsehen bzw.. fürs Publikum zu machen.<<

Das auf alle Fälle! Bloß dass es bis jetzt anscheinend immer noch nicht geklappt hat.

>>Ich glaube, dass die PCA zumindest für ein Umdenken - auch bei der FIDE - gesorgt hat.<<

Zu wünschen wäre es zumindest.
Oli1970 - 21. Jul '24
Noch einen historischen Rückblick zur Spaltung von der FIDE aus Sicht von Kasparov und Seiwaran.
Englisch, die meisten Browser bieten bei Bedarf eine Übersetzungsfunktion. en.chessbase.com/post/garry-kasparov-a-history-of-profesional-..
Vabanque - 21. Jul '24
Enorm viel Lesestoff ... für diejenigen, die's interessiert.
Oli1970 - 21. Jul '24
Wenn nicht, dann nicht. Ich werd‘s für mich passend einordnen.
Vabanque - 21. Jul '24
Trotzdem natürlich danke fürs Posten des Links. Gehört ja tatsächlich zur Schachgeschichte dazu.
Alapin2 - 21. Jul '24
Zum Thema Kasparov und Runkel habe ich da was ausgegraben.Siehe "Schachaufgaben".
Alapin2 - 21. Jul '24
Ne Geschichte zum Thema Wolfram Runkel (schonmal hier gebracht) :
Anfang der 70-er veranstaltete eine Teestube (sowas gab es hier mal)sonntags Blitzturniere mit 15-20 Leuten.Preis : 1 Flasche Sekt.
Ich also mit Bus und Bahn ans andere Ende von Hamburg.Nachdem ich erst nur Zweiter wurde (Erster Runkel)bin ich ne Woche später, leicht angefressen (man war ja ehrgeizig)wieder dahin.Mit meiner stolz gewonnenen Pulle(Zweiter:Runkel) dann gleich zu einer Frau gefahren, auf die ich es abgesehen hatte.Dumm gelaufen : Ihr Lover (von dem ich nichts gewußt hatte)war auch da. Mit nur einem Glas Sekt intus fuhr ich dann frustriert heim.
P.S. : Der gute Mann ist vor einigen Jahren (2019)leider verstorben.Im Internet geistert er immer noch als angeblich 87-jähriger herum.Bei anderen verstorbenen Schachspielern auch schon erlebt,da wird einfach weitergezählt.Wieso löscht das niemand ??
Oli1970 - 21. Jul '24
Einen Nachruf auf Wolfram Runkel hat Ulrich Stoch für KARL verfasst: karlonline.org/319_2

Einen anderen Nachruf verlinke ich hier nicht; dort ist die besagte Partie erwähnt und daher weiß ich, wie sie gelaufen ist. :-)
Interessante Nebeninformation von dort: Mit Annette Humpe, der Sängerin der NDW-Gruppe Ideal und später bei Ich + Ich, hatte er einen gemeinsamen Sohn. In dem Video zum Stück "Vom selben Stern" ist Wolfram Runkel einer der gezeigten Köpfe.
Vabanque - 21. Jul '24
>>P.S. : Der gute Mann ist vor einigen Jahren (2019)leider verstorben.Im Internet geistert er immer noch als angeblich 87-jähriger herum.Bei anderen verstorbenen Schachspielern auch schon erlebt,da wird einfach weitergezählt.Wieso löscht das niemand ??<<

Das ist leider ein häufiges Phänomen, dass Webseiten nicht aktualisiert werden (sofern es sich nicht gerade um Wikipedia handelt). Nicht nur verstorbene Schachspieler, auch bei (weniger bekannten) verstorbenen Schriftstellern, Musikern etc. steht auf vielen Seiten nur das Geburtsdatum, aber kein Todesdatum.
Alapin2 - 21. Jul '24
Vabanque :...da steht teilweise nicht nur kein Todesdatum, sondern der Computer hat einfach vom Geburtsdatum weitergezählt : Alter :XYZ Jahre, als ob sie noch leben würden.Finde ich pervers .
Vabanque - 21. Jul '24
Nicht pervers, sondern einfach automatisiert ...