Schachaufgaben

Gestern hatte ich wieder eine ganz geniale Partie, in der sich für mich mit Weiß die folgende Stellung ergab:

[FEN 2r1rbk1/pp1R11pp/8/n3NQ2/2P5/8/q4PPP/5RK1]

Am Zug hatte ich nach vorhergehendem Verzweiflungsopfer vor, ein Remis zu erreichen, da ich keine Gewinnchance sah.
Mit 1. Df7+ Kh8 2. Sg6+ hxg6 3. Td3 Te5 4. Th3+ Th5 5. Txh5+ gxh5 6. Dxh5+ = endete die Partie remis. Doch bot diese Variante ein von beiden Spielern unentdecktes Schlupfloch, das Schwarz zum Sieg geführt hätte. Es stellen sich nun folgende Fragen:

1. Wie hätte Weiß in der oben abgebildeten Stellung am Zug leicht gewinnen können? (eigentlich nicht schwer, ich frage mich selbst, warum ich es in der Partie nicht gesehen habe, obwohl ich bestimmt gut 10 Minuten daran rumgerätselt habe)
2. An welcher Stelle hätte Schwarz in der oben angegebenen Variante wie selbst gewinnen können? (schon um einiges schwerer...)

ich habe noch viel länger gegrübelt und fand schliesslich

1. Sg4

mit der idee Sf6+ nebst Dh7 matt. auf

1. ... Tc6 folgt

2. Df7+ Kg8
3. Dxe8 Da3
4. Df7

mit guten aussichten für weiss.

1. ... Le7 wird mit

2. De6+ beantwortet.

Ja, die Lösung für Weiß ist korrekt, fehlt also nur noch der Fehler in der Variante... wie hätte Schwarz gewinnen können?

nun, nach reichlich klötzchenschieberei am heimischen holzbrett - nur mit dem kopf kann ich's leider nicht ... die ersten beiden züge des schwarzen waren ja erzwungen, das matt mittels 4. Th3 kann aber auch durch hergabe der dame abgewendet werden. und zwar so:

3. ... Db3
4. Txb3 Sxb3
5. Dxg6 Tcd8 (deckt d4)
6. Df7 Lc5
7. Dxb7 Sd2
8. Ta1 Se4 (nebst Te8)

und schwarz steht sehr aktiv.

korrektur (sorry):
8. Ta1 Se4 (nebst Tf8)

ok, sehr schön, fehlt also nur noch die Antwort auf 5. Dxb7

nun gut, auf 5. Dxb7 folgt

5. ... Sd2

den springer mittels Tb8 zu decken ist vielleicht auch spielbar, vernachlässigt aber die entwicklung des läufers. ich habe mir folgende fortsetzung zurechtgeklotzt:

6. Td1 Lc5
7. g4 Se4
8. Kg2 Sxf2
9. Td7 Tb8
10. Dd5 Sd3(!!)
11. Dxd3(??) Tb2+
12. Kf3 Tf2+
13. Kg3 Te3+
14. Kxf2 Txd3+

mit dem besseren ende für schwarz. spielt weiss

11. Df7

läutet schwarz -am rande des abgrunds stehend- die totenglocken für den weissen könig.

11. ... Tb2+
12. Kg3 Lf2+
13. Kh3 Te3+
14. Kg2 Lg3+
15. Kh3 Txh2#

aber auch 12. Kh3 bzw. 13. Dxf2 enden unweigerlich mit matt. - das hat spass gemacht; ich danke dir für deine lehrreichen anregungen aus der praxis!

Ja, so geht es ebenfalls. Ursprünglich hatte ich allerdings an 6. ... a5!! gedacht, der nebst Sxc4 zu einem sehr starken und relativ simplen Spiel führt. Lc5 hat den Nachteil, dass c4 zunächst noch hält.
Am Sonntag wird die nächste Partie mit martialischen Fehlern entwickelt, bis dahin freue ich mich auch auf weitere. :)

hallo noch mal. ich bin mir nicht so sicher, ob schwarz nach a5 leichtes spiel hat.

5. ... Sd2
6. Td1 a5
7. Da6 Sxc4
8. Dxg6 Ted8 usw.

schwarz hat zwar den schönen freibauern, allerdings kann sich weiss meiner ansicht nach so dies und das einfallen lassen, dass er nicht einen schritt weiter richtung umwandlung zieht.

mit skeptischen grüssen - dietmar

lass es uns ausspielen - ersatzweise nimm Fritz ;)

wow respek für die lösung fand ich nicht schlecht aber könnten vlt die grafiken nach bestimmten zugreihenfolgen eingebaut werden?

werde ich das nächste mal machen... :)