Schach
Frage zu unorthodoxer Eröffnung
Tschechov - 16. Aug '20
Unter meinen mittlerweile 1043 beendeten Spielen findet sich sechsmal die Eröffnung d4 Sf6 Sc3. Nur einmal, als ich noch ein Anfänger war, spielte ich das mit Weiß (und verlor). Meine Bilanz bei diesen Spielen ist ausgeglichen, drei Siege, drei Niederlagen. Hat diese Eröffnung irgendeinen Namen? Vielleicht Sleipner-Eröffnung mit Zugumstellung? Und gibt es irgendeine strategische Idee dahinter abseits der möglichen Verblüffung des Gegners?
Vabanque - 16. Aug '20
Die Zugfolge 1. d4 Sf6 2. Sc3 kann noch in mehrere Systeme übergehen. Der Sinn von Sc3 ist ja, e4 spielen zu wollen. Verhindert Schwarz dies mit 2... d5, so kann nach 3. Lg5 das Richter-Weressow-System entstehen (das auch nach 1. d4 d5 2. Sc3 Sf6 3. Lg5 aufs Brett kommt).
Schwarz kann aber z.B. auch 2... d6 spielen und 3. e4 zulassen; nach 3... g6 sind wir dann in der Pirc-Verteidigung (die üblicherweise nach 1. e4 d6 2. d4 Sf6 3. Sc3 g6 entsteht).
Eine andere Möglichkeit für Schwarz ist (1. d4 Sf6 2. Sc3) e6. Spielt Weiß dann 3. e4, so sind wir nach 3... d5 in Französisch gelandet.
Natürlich ist es möglich, dass 2. Sc3 einen Namen hat; dieser wäre aber m.E. kaum gerechtfertigt, denn angesichts dieser vielen Möglichkeiten, noch in etablierte (und sehr verschiedene!) Systeme überzugehen, kann man 2. Sc3 kaum eigenständige Bedeutung zusprechen.
Schwarz kann aber z.B. auch 2... d6 spielen und 3. e4 zulassen; nach 3... g6 sind wir dann in der Pirc-Verteidigung (die üblicherweise nach 1. e4 d6 2. d4 Sf6 3. Sc3 g6 entsteht).
Eine andere Möglichkeit für Schwarz ist (1. d4 Sf6 2. Sc3) e6. Spielt Weiß dann 3. e4, so sind wir nach 3... d5 in Französisch gelandet.
Natürlich ist es möglich, dass 2. Sc3 einen Namen hat; dieser wäre aber m.E. kaum gerechtfertigt, denn angesichts dieser vielen Möglichkeiten, noch in etablierte (und sehr verschiedene!) Systeme überzugehen, kann man 2. Sc3 kaum eigenständige Bedeutung zusprechen.
Tschechov - 16. Aug '20
Danke!
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