Kommentierte Spiele

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[Event "Biel"]
[Site "Biel"]
[Date "1988.??.??"]
[Result "1-0"]
[White "Alonso Zapata"]
[Black "Viswanathan Anand"]

1. e4 e5 2. Nf3 Nf6 3. Nxe5 d6 4. Nf3 Nxe4 5. Nc3 {die ganz normale russische Verteidung die schon 1000te male gespielt wurde, wobei Sc3 eher unüblich statt des normalen d4 ist, aber als durchaus spielbar eingeschätzt wird. Die gängiste Antwort ist Sxc3. Auch Sf6 ist durchaus spielbar. Anand spielte hier:} Bf5?? {Nach} 6. Qe2 {gab er direkt auf ...der Springer auf e4 ist nicht zu halten. Die Drohung d3 lässt sich nur durch De7 parieren, aber dann käme Sd5 und die Dame muss die Reihe wieder verlassen.} 1-0


Diese Partie finde ich sehr bemerkenswert. Sie ist von dem selben Anand gespielt, der später Weltmeister wurde und damals auch schon GM war. Ich hab sie hier reingestellt, weil sie solchen Patzern wie ich es einer bin Mut macht, dass auch die richtig guten Spieler mal Fehler machen können. Anand ist einer meiner Lieblingsspieler und es gibt sicher einige ganz tolle Spiele von ihm, also nicht das irgendwer denkt ich möchte mich hiermit lustig über ihn machen......gegen mich hätte er an der Stelle wahrscheinlich nicht mal aufgeben müssen, sondern auch noch mit nem Springer weniger gewonnen. ;-)
Dank an Vabanque für die Unterstützung bei den PGNs
lg pirc

Klasse :-)

Ich spiele in solchen Situationen meist mit rotem Kopf, den der Gegner ja nicht sieht, ein paar Alibizüge weiter, damit es in den beendeten Spielen nicht ganz so peinlich aussieht. Meine Hoffnung, dass der Gegner das als von mir geplant ansieht, hat sich noch nie bestätigt :)

Gruß
Heinz

Erledigte, tote, auf jeden Fall irreparabel sehr kaputte Stellungen für's abschließende "Public Viewing" herrichten ... - eine Übung, die mir sehr vertraut ist. Gibt's da eigentlich auch Lehrbücher für?

Freut mich, dass es doch leuten hier gefällt...gibt es Interesse an mehr solcher Beispiele?

Ich denke ja, unbedingt! :)

Gibt es auf dem GM-Level da so viele? Ich wäre auf jeden Fall interessiert.

Gruß
Heinz

Oh es gibt sehr viele Beispiele für Kurzpartien, also aus meiner Sicht Spiele bis Zug 12, auch unter den GMs. Um mal ein paar richtig bekannte Namen zu nennen die so schnell verloren haben: Aljechin, Euwe, Tschigorin etc.
Ich muss mal sehen ob ich das mit dem pgns auch ohne Hilfe von Vabanque mal hinbekomme :-) ... wenn ich es schaffe, dann wird das nächste aber ein Partie von mir sein mit nem Matt im 5ten durch Eröffnungsfehler, das einzige Spiel von mir, was ich nach Jahren noch auswendig kann :-))

Da wäre ich aus Wertungsdifferenzgründen und aus der Historie heraus besonders interessiert :)

Gruß
Heinz

Die meisten Autoren setzen die Grenze für Kurzpartien (Miniaturen) bei 20 oder sogar 25 Zügen fest. Kurt Richters '666 Kurzpartien' enthält Partien bis 20 Züge, während P.H. Clarke in '100 Soviet Chess Miniatures' bis 25 Züge Länge geht, mit der Begründung, dass er sonst viele der interessantesten Kombinationen nicht hätte mit hereinbringen können.
Wenn du die Grenze bei 12 Zügen setzt, dann wirst du kaum Partien bekommen, die mit wirklich interessanten Kombinationen enden. Dafür sind solche Partien ganz bestimmt leicht zu verstehen ;)
Mich würden die Kurz-Reinfälle von Aljechin, Euwe und Tschigorin wirklich mal interessieren. Gerade bei Aljechin kann ich es mir kaum vorstellen, dass der jemals so kurz verloren haben soll (bei den anderen beiden eher, denn die machten für Spieler ihres Niveaus zuweilen absolut bizarre Fehler, die man schon als geistige Aussetzer bezeichnen kann ... bei Tschigorin dürfte das aber gesundheitliche Gründe gehabt haben). Die Verlustpartien, die ich von Aljechin kenne, waren meist ein großartiges Ringen, zäh bis zum Schluss, das auch dem Verlierer zur Ehre gereicht.

wenn ich auch ohne deine hilfe diesmal das pgn hinbekomme :-)..... wird die nächste partie eine von aljechin sein, die er nach 11 zügen aufgab...

Bin gespannt :)

ich geb auf...habe es wieder nicht geschafft mit dem pgn bei der aljechin-partie, die ich versprochen hatte...verlier grad die lust..es war eine partie zwischen ihm und blackburne und es war der 13te zug (hatte mich falsch erinnert). die notation stell ich hier so noch rein:

1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sd4 4. Sxd4 exd 5. 0-0 g6 6. d3 Lg7 7. f4 c6 8. Lc4 d5 9. exd cxd 10. Lb5+ Kf8 11. Sd2 Da5 12. a4 a6 13. Sb3 Dd8...aufgabe.

weiter Partien mag ich nicht mehr reinstellen, obwohl ich nun einige gefunden habe...aber das pgn nervt mich total..oder eher das ich zu blöd bin es hinzubekommen :-(

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1.e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nd4 4. Nxd4 exd

Und welche Steine führte Aljechin?

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1.e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nd4 4. Nd4: exd4 5. 0-0 g6 6. d3 Bg7 7. f4 c6 8. Bc4 d5 9. exd5 cxd5 10. Bb5+ Kf8 11. Nd2 Qa5 12. a4 a6 13. Nb3 Qd8

Bemerkenswerter Beitrag.... :-)

Ja, die Partie wurde mit Eisfiguren in Sibirien gespielt, sieht man das nicht?
Grüße cutter

weiss

Komisch, dass er an die Möglichkeit, dass der abseits stehende Läufer b5 erobert werden könnte, hier gar nicht gedacht hat. Naja, offenbar kann das auch den größten Spielern passieren, dass sie einfachste Dinge übersehen ... Spielern, denen es sonst sogar gelingt, 20zügige Kombinationen im Blindschach exakt und korrekt vorauszuberechnen.

Plötzlich mir aufkommende Frage am Rande an die Schachhistoriker und Herren der Datenbanken:
Gab es in der Schachhistorie auch berühmte spektakuläre Fälle der nachgewiesenen Schiebung, von Wettskandalen, absichtlichen Spielverlusten in betrügerischer und pekuniär gewinnorientierter Absicht?

noch zur Ergänzung nein paar Partien der ganz grossen:

Mieses-Euwe Den Haag 1921...Euwe gab nach zug 12 auf!
Grünfeld-Nimzowitsch Kescemet 1927...Nimzo gab nach zug 12 auf!
Marshall-Tschigorin Monte Carlo 1902...Tschigorin gab nach zug 9 auf!

Behauptet wird es in manchen Fällen, ich weiß aber nicht genau, ob es wirklich nachgewiesene solche Fälle gibt.