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Die kürzeste Partie

chessmax - 11. Nov '04
Zwischen Hübner und Rogoff soll sich auf einer Jugend-Mannschaftsweltmeisterschaft die folgende Geschichte ereignet haben: Damals wurden noch Hängepartien gespielt und Hübner musste sehr lange spielen. In der nächsten Runde musste Deutschland gegen die USA antreten und Hübner forderte für sich selbst verständlicherweise eine Pause. Sein damaliger Coach meinte aber, man brauche seine Stärke oder wenigstens seine Präsenz am 1. Brett. Hübner willigte also ein, aber nur unter der Bedingung, er dürfe Remis machen. Damit war der Teamchef einverstanden und er hoffte, dass damit ein Ruck durch die Mannschaft ginge.
Hübner, der jedoch schon immer an Mann von Prinzipien war, wollte nicht, dass eine solche Partie jemals an die Öffentlichkeit gerät, also bot er Rogoff (der sehr stark war, aber nicht ganz so gut wie Hübner), dass man Remis vereinbare, ohne einen Zug ausgeführt zu haben. Rogoff willigte ein.
Die Turnierleiter andererseits fanden das gar nicht so lustig und weigerten sich, das Ergebnis zu akzeptieren. Daraufhin nahmen sich beide ein Formular und konstruierten eine Partie mit etwa folgenden Zügen: 1.b3 g6 2.Sa3 Lg7 3.Tb1 La1 4.Lb2 Sh6 5.Lg7 Tg8 6.Lh8 Lg7 usw. mit Remis. Das gefiel den Offiziellen erst recht nicht, und sie bestanden darauf, dass die beiden sinnvolle Züge ausführten. Rogoff war einverstanden, Hübner nicht. Als Ergebnis wurde schließlich notiert: Hübner-Rogoff 0:1.
Das beantwortet außerdem folgende einfache Frage: "Welche Partie war das kürzeste Remis der Geschichte und gleichzeitig die kürzeste entschiedene Partie?"
Fraenkyboy - 11. Nov '04
Also ich kenne folgende "seltsame" Partie zwischen Hübner und Rogoff (Hab´ sie aus irgendeinem Schachforum ) :
1.c4 Sf6
2.Sf3 g6
3.Sg1 Lg7
4.Da4 0-0
5.Dxd7 Dxd7
6.g4 Dxd2
7.Kxd2 Sxg4
8.b4 a5
9.a4 Lxa1
10.Lb2 Sc6
11.Lh8 Lg7
12.h4 ab
Remis

So soll sie auch in den gängigen Datenbanken gespeichert sein.
Gespielt Anfang der 70´er.

Bis neulich
Fraenkyboy
Benzor - 11. Nov '04
Ich glaube dies war die kürzeste Partie:
Gespielt 1959,offene Meisterschaften von Omaha (USA)
Mayfield-Trinks
1.e2-e4 f7-f5
2.e2-e3 g7-g5
3.Dh5#

MfG.
Benzor
RipEye - 11. Nov '04
Ich glaube der 2.Tug müsste Dd1-e2 heißen, oder Benzor?
Docmabuse - 11. Nov '04
Geht ja nicht RipEye,die Dame kann doch nicht nach e2,weil der e Bauer noch nicht gezogen hat.

MfG.
Benzor
shaack - 11. Nov '04
es sieht aber so aus, als würde er zweimal ziehen?
shaack - 11. Nov '04
Ich hab mal ne Frage, hätte jemand was degegen, wenn ich die im Forum veröffentlichten Gedichte, Witze und Anekdoten mal in einen extra Bereich bei chessmail stelle? Find ich nämlich echt gut, was hier so reingeschrieben wird.

Gruß, Stefan
Benzor - 11. Nov '04
Mensch Meier,Tippfehler von mir, der 1.Zug ist natürlich f2-f4 nicht e2-e4.
chessmax - 12. Nov '04
Würde eine Rubrik geschaffen, um solche Beiträge aus dem täglichen Geschehen auszugliedern, würde sie als solche verkümmern.
Es ist für mich interessanter, wenn ab und zu aktuellen Forumsbeiträgen auch mal auflockerndes beigetragen wird.

Es ist im täglichen Leben doch auch so. Geistreiches und Witziges erfüllt nur seinen Zweck, wenn es in kleinen Portionen zum richtigen Zeitpunkt vermittelt werden.

In der Menge, öden solche Sprüche gleich mal an.
RipEye - 12. Nov '04
Dann stimmts,
aber das Matt-Prinzip hat jeder gesehen auch mit Tippfehler. Is schon heftig so zu verlieren, wobei ich behaupten will das der Verlierer die kniffligsten Stellungen zu seinem Vorteil meistert und dann soetwas nicht sieht. Zeugt das dann schon von zu hoher Intelligenz, dass man mit so einem simplen Matt garnicht mehr rechnet oder ist es einfach ein Schusselfehler gewesen.
Der Ärger war bestimmt groß,armer Kerl!
;-)
RipEye
shaack - 12. Nov '04
das ist was wahres drann...
Phantom - 13. Nov '04
Ich finde die Idee sehr gut. Mit dem Stoff kann man Bücher füllen. By
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