Schach

Ich löse täglich Schachaufgaben (nicht nur die 'offiziellen' auf der Startseite, sondern auch die von cm-Mitgliedern erstellten) und beschäftige mich auch sonst mit Schach. Trotzdem sinkt meine Wertungszahl tendenziell schon seit längerer Zeit. Wie ist das zu erklären? Eigentlich müsste ich mich durch das tägliche Üben doch verbessern? Wem geht es ähnlich? Oder umgekehrt, wem verhilft das Lösen zu einem höheren Spielniveau?

das lösen von aufgaben hilft nur, wenn man a) entsprechende stellungen auch im realen spiel erreichen kann und b) die stellungen dann mit denselben augen sehen kann wie die aufgaben.

dem entgegen steht der stetige abbau unserer geistigen fähigkeiten im alter. wir werden nicht jünger 😉 wo war jetzt nochmal mein handy? 🤔

>>dem entgegen steht der stetige abbau unserer geistigen fähigkeiten im alter<<

Dann ginge der Alterungsprozess bei mir aber äußerst flott vonstatten, denn die stetige Verschlechterung meiner Wertungszahl hat sich (wie man an meiner Wertungszahlkurve sieht) seit Oktober vorigen Jahres zugetragen.

In einem meiner früheren Schachvereine gab es einen älteren Herrn, der sich, als er in den Ruhestand trat, dann noch einmal intensiv mit Schach beschäftigt hat und seine DWZ tatsächlich von 1800 auf 2000 verbessern konnte (ungefähr).

dafür wäre es vermutlich ratsam, nicht nur schachaufgaben zu lösen (insbesondere keine konstruierten), sondern die eigenen schwächen zu analysieren und gezielt zu bearbeiten.

und was die schrumpfung deiner wertungszahl angeht, kann das auch einfach ein formtief sein oder schlicht pech.

>>dafür wäre es vermutlich ratsam, nicht nur schachaufgaben zu lösen (insbesondere keine konstruierten), sondern die eigenen schwächen zu analysieren und gezielt zu bearbeiten.<<

Stimmt natürlich, aber das macht viel weniger Spaß😉

Es ist schon oft behauptet worden, dass die konstruierten Aufgaben keinen Nutzen für das praktische Spiel haben. Natürlich, wenn man von deiner These ausgeht, dass Schachaufgaben nur dann etwas fürs praktische Spiel bringen, wenn man ähnliche Stellungen in den eigenen Partien aufs Brett bekommt, dann bringen die konstruierten Aufgaben so gesehen nichts. Aber wenn man es so sieht, dass man - egal bei welchen Aufgaben - immer Berechnungen anstellen und die Wirkungen der Figuren sehen muss, dann denke ich, bringen auch die konstruierten Aufgaben etwas, wenn auch weniger als die Partiebespiele.
Abgesehen davon löse ich im Schnitt sowieso mehr Partiestellungen als Kompositionen.

Vabanque :
1) Wenn man zuu viel Schach macht, führt das manchmal zu einer Ueberfuetterung. Es fehlt die geistige Frische. Habe ich früher sowohl bei mir selbst, als auch bei stärkeren Spielern erlebt
2) Beim Nahschach sitzt man bis zu 5 Stunden am Brett und ist voll auf die Partie fokussiert. Hier dauert es Monate, man ist leichter aus der Stellung raus. Ausserdem, wer ist schon jeden Tag gleich konzentriert und lustvoll!?
3) Früher war die Eröffnung meine starke Seite. Heutzutage erlebte ich mehrfach, wie ich durch augenscheinliche Neuerungen /Verbesserungen plötzlich schlecht stand.
Der Gegner braucht nur die Variante im Netz einzugeben und weiß, wie der neue Hase
läuft. Ich selbst bediene mich nur meiner alten geliehenen Bücher.
Neulich gerade : Eine nach Bent Larsen benannte Variante, die er selbst später für nicht mehr spielbar hielt. Ich richtete mich nach seiner Anweisung: Neuerung!... Ich bekam kein Bein mehr auf den Boden!
4) Jaa, das Alter! Warum haben wir keinen 70-jährigen Weltmeister?? Spassky, Karpov, Kasparow leben doch noch!?? Da einen starken Rentner als empirischen Gegenbeweis zu bringen, halte ich für etwas weltfremd. 😁😊

Naja, aber sowohl Kortschnoj wie auch Reshevsky und Unzicker haben mit über 70 noch in stark besetzten GM-Turnieren vordere Plätze erzielt.

Und außerdem bin ich noch lange nicht 70.

Und nochmal außerdem spielt m.E. im Fernschach das Alter viel weniger eine Rolle als im Nahschach. Im Blitzschach, wo es auf Reaktionsschnelligkeit ankommt, dürfte das Alter eine deutlich wesentlichere Rolle spielen.

Die Erfahrung mit den Eröffnungsneuerungen mache ich auch, aber ich versuche eigentlich immer möglichst früh von der Theorie abzuweichen.

Beim Beispiel des Rentners kam mir spontan in den Sinn: "Das ist ein Beispiel für den Unterschied zwischen 'üben' und 'lernen'".

Ein unqualizifieter Beitrag:

Ich altere und werde immer schlechter...Schachlich!
Die Lebenserfahrung ist im Leben natürlich gut.

Tausende, ne will nicht übertreiben, hunderte schöne Schachbücher gelesen---
Et is wie et kütt (halt Kölner)....wenn du alt wirst, nehmen halt die kognitiven Fähigkeiten ab.
Ich finde das kein Drama, so läuft halt dasLeben

freak 40 :👍, sehe ich genauso! Vabanque ist wohl noch zu "jung", das nachzuvollziehen.
P. S. : Ich liiiebe Euer Kölsch (das Bier war gerade nicht gemeint)! Habe kölnisch sprechende Kunden.
Heute Abend : Mitternachtsspitzen auf 3 Sat.
P. S. : Vor Jahren... Rufe meinen Kölner Versicherungsvertreter an einem Montag im Februar an. Berufshaftpflicht, Spezialfirma (kein Schadensfall!).
Nach endlosem Klingeln : " Na, wissen Sie denn nicht, daß heute Rosenmontag ist!?
Die anderen sind alle schon weg, isch muss nur noch meine Pappnase suchen."
Und das mit dem echten Tonfall, herrlich! 👍
Off-topic, mir gerade egal!

PPS. : Gerade vorgestern : Die Kundin sagte "Maschinschen".
Wie Robert Huebner, wenn er Schachcomputer meint!

Ok, nun stützen (oder stürzen) sich alle Erklärungsversuche auf das Alter ... aber das ist ja wohl nur einer von mehreren Faktoren für das von mir geschilderte Phänomen, und vor allem geschieht Alterung - wie schon erwähnt - nicht derart schnell.

>>Alapin2 - vor 2 Min.
PPS. : Gerade vorgestern : Die Kundin sagte "Maschinschen".
Wie Robert Huebner, wenn er Schachcomputer meint!<<

Hübner ist ein erklärter Gegner von Engine-Spiel und Engine-Analysen. Er behauptet u.a., dass im Spiel von 'Maschinchen' gegeneinander keine Stellungen entstehen, die ihm Interesse einflößen.

Vabanque : Da hat er sowas von Recht! Mir ging es allerdings um den Dialekt.
Was ist "Pistanoelsche", oder so ähnlich?

>>Mir ging es allerdings um den Dialekt.<<

Du bist halt wieder ins off-topic abgerutscht. Allerdings ist das Maschinchen-Thema in diesem Thread auch nicht wirklich on-topic, es sei denn, man führt meine Wertungszahl-Entwicklung auf die zunehmende Zahl von Engine-Spielern unter meinen Gegnern zurück. Aber das ist spekulativ.

Vabanque : "Erklärungsversuche, Alter"...
Da hatte ich doch noch Alternativen angeboten.
Hehe, obwohl aelter als Du, würde ich Dich im Blitz weghauen! 😜
Vielleicht gerate ich, endlich mal wieder, nach Bayern. Würdest schon sehen! 😁😜😊

>>Hehe, obwohl aelter als Du, würde ich Dich im Blitz weghauen! 😜<<

Da ich seit vielen Jahren nicht mehr geblitzt habe, wäre das kaum überraschend😉

>>Vielleicht gerate ich, endlich mal wieder, nach Bayern. Würdest schon sehen! 😁😜😊<<

Falls das wirklich passiert (was mich sehr freuen würde), übe ich natürlich vorher😁

Bei mir ist es genau umgekehrt----
Spiele praktisch nur Blitz, auch auf Chessmail---sieht man auch...

Ja genau, das ist natürlich ein wichtiger Punkt, wie viel Zeit man sich für seine Züge bei chessmail nimmt. Vielleicht ist das bei mir sogar der Hauptgrund für die 'Verschlechterung', dass ich meinen Züge meist 'sofort' (was das auch immer sei) ausführe, wenn ich sehe, dass ich am Zug bin. Früher hatte ich mich da schon mehr in die Stellung vertieft.