Schach
Damenbauernspiele
Tschechov - 30. Sep '19
Hier mal eine Frage von mir. Gibt es mehr "wilde " Eröffnungen nach 1. d4 als nach 1. e4? Ich habe irgendwie den Eindruck.
Vabanque - 30. Sep '19
Was sind für dich wilde Eröffnungen? Eröffnungen, die nicht ins klassische Schema passen?
Ich spiele ja auch 1. d4, was eigentlich ein wenig unlogisch ist, da ich mehr taktisch als positionell-strategisch spiele. Aber nach 1. e4 hat mich immer die Fülle der möglichen Entgegnungen abgeschreckt.
Allerdings mag ich auch auf 1. d4 so einiges nicht, z.B. Albins Gegengambit und Budapster Gambit (lassen sich aber beide gut vermeiden, indem man statt 2. c4 2. Sf3 spielt), oder auch Benoni.
Owen (1... b6) finde ich die ärgerlichste Entgegnung auf alle weißen Eröffnungszüge. Von Großmeistern verschmäht, da angeblich schwach bzw. inkorrekt, ist es m.E. extrem schwer, mit Weiß darauf etwas herauszuholen.
Oder meinst du mit 'wilden Eröffnungen' sowas wie 'Black Lion'?
Man könnte auch nach Eröffnungsnamen gehen, aber in alle Regel haben Varianten, die auf 1. e4 entstehen, 'wilde' Namen, z.B. die 'Frankenstein-Dracula-Variante' der Wiener Partie, oder der 'Fried-Liver-Attack' (ich wüsste nicht, dass der im Deutschen auch Gebratene Leber hieße) im Zweispringerspiel.
Als 'wilde' Eröffnung auf 1. d4 fällt mir noch das Englund-Gambit 1. d4 e5 ein; sicher an der Grenze der Spielbarkeit, oder die 'Polnische' Verteidigung 1. d4 b5, so eine Art Orang Utan (Sokolsky) mit Schwarz, aber mit dem Minustempo sicher eher unbrauchbar.
Wenn schon schwarzes b5 in einer d4-Eröffnung, dann Blumenfeld-Gambit oder Wolga-Benkö-Gambit, wobei ersteres nach den Neuerungen von Karpov in den 80ern oder 90ern ziemlich zahnlos geworden ist, und zweiteres mittlerweile auch nicht mehr den allerbesten Ruf genießt.
Ich spiele ja auch 1. d4, was eigentlich ein wenig unlogisch ist, da ich mehr taktisch als positionell-strategisch spiele. Aber nach 1. e4 hat mich immer die Fülle der möglichen Entgegnungen abgeschreckt.
Allerdings mag ich auch auf 1. d4 so einiges nicht, z.B. Albins Gegengambit und Budapster Gambit (lassen sich aber beide gut vermeiden, indem man statt 2. c4 2. Sf3 spielt), oder auch Benoni.
Owen (1... b6) finde ich die ärgerlichste Entgegnung auf alle weißen Eröffnungszüge. Von Großmeistern verschmäht, da angeblich schwach bzw. inkorrekt, ist es m.E. extrem schwer, mit Weiß darauf etwas herauszuholen.
Oder meinst du mit 'wilden Eröffnungen' sowas wie 'Black Lion'?
Man könnte auch nach Eröffnungsnamen gehen, aber in alle Regel haben Varianten, die auf 1. e4 entstehen, 'wilde' Namen, z.B. die 'Frankenstein-Dracula-Variante' der Wiener Partie, oder der 'Fried-Liver-Attack' (ich wüsste nicht, dass der im Deutschen auch Gebratene Leber hieße) im Zweispringerspiel.
Als 'wilde' Eröffnung auf 1. d4 fällt mir noch das Englund-Gambit 1. d4 e5 ein; sicher an der Grenze der Spielbarkeit, oder die 'Polnische' Verteidigung 1. d4 b5, so eine Art Orang Utan (Sokolsky) mit Schwarz, aber mit dem Minustempo sicher eher unbrauchbar.
Wenn schon schwarzes b5 in einer d4-Eröffnung, dann Blumenfeld-Gambit oder Wolga-Benkö-Gambit, wobei ersteres nach den Neuerungen von Karpov in den 80ern oder 90ern ziemlich zahnlos geworden ist, und zweiteres mittlerweile auch nicht mehr den allerbesten Ruf genießt.
Tschechov - 01. Okt '19
Mit wilden Eröffnungen meine ich solche, die (noch) überhaupt nicht klassifiziert sind. Ich weiß natürlich, daß chessmail einige Namen einfach bei den Eröffnungszügen nicht ausspuckt (Beispiel: Wiener Partie), trotzdem habe ich den Eindruck, es gibt mehr irreguläre Eröffnungen nach 1.e4 als nach 1.d4. Aber es ist eben nur ein eindruck.
Tschechov - 01. Okt '19
Verschreiber meinerseits: " es gibt mehr irreguläre Eröffnungen nach 1.d4 als nach 1.e4. Aber es ist eben nur ein Eindruck." hatte es natürlich heißen sollen.
Vabanque - 01. Okt '19
Um in etwas noch nicht Klassifiziertes reinzukommen, muss man ja schon (egal ob nach 1. e4 oder nach 1. d4) 1... h6 oder 1...a6 spielen, oder so etwas wie Sh6 oder Sa6. Nahezu alles andere führt doch früher oder später zu bekannten Strukturen.
Tschechov - 01. Okt '19
Aha. Danke für die Auskunft.
Vabanque - 01. Okt '19
1. d4 (oder 1. e4) f6 wäre auch noch eine nicht klassifizierte Eröffnung ... aber ich denke, das wird auch so bleiben ;-)
Vabanque - 01. Okt '19
Was für Eröffnungen hattest du denn speziell im Kopf?
Tschechov - 01. Okt '19
Nichts spezielles eigentlich, oder vielleicht doch... Neulich überraschte mich Kinzigtalbiker mit einer Eröffnung, die er offenbar häufiger mal spielt:
/game/f295f5ad04794fdc
Man beachte die ersten vier Züge. Diese Bauernstruktur findet man bei vielen seiner Spiele.
/game/f295f5ad04794fdc
Man beachte die ersten vier Züge. Diese Bauernstruktur findet man bei vielen seiner Spiele.
Vabanque - 01. Okt '19
Das ist im Prinzip ein Stonewall mit Weiß (SF Schlafabtausch, liest du mit? ;-) ), nur ohne c2-c3. Letzteren Zug konnte er einsparen, weil du mit Schwarz ja auch auf c7-c5 verzichtet hast.
Vabanque - 01. Okt '19
Schau mal, hier spielt er es MIT c3, weil der Gegner c5 gespielt hat:
/game/2b5e8dd8f3714a47
Also ist das dahinter stehende System wirklich ein weißer Stonewall ('Stonewall-Attack'), mithin bar jeder Novität ;-)
/game/2b5e8dd8f3714a47
Also ist das dahinter stehende System wirklich ein weißer Stonewall ('Stonewall-Attack'), mithin bar jeder Novität ;-)
Tschechov - 01. Okt '19
"mithin bar jeder Novität ;-)" - für mich nicht, deshalb habe ich ja auch verloren. :-))
Aber meine Frage dürfte damit als beantwortet gelten.
Aber meine Frage dürfte damit als beantwortet gelten.
Vabanque - 01. Okt '19
Ich weiß nicht, ob du DESHALB verloren hast. Aber offenbar traf dich der Vorstoß seines f-Bauern (nach f5) komplett unvorbereitet.
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