Kommentierte Spiele

Fischer

aspis40 - 18. Sep '13
[Event "Wm 1972"]
[Site "Reykjavik"]
[Date "1972.08.03"]
[Round "10"]
[White "Fischer, Robert"]
[Black "Spasski, Boris"]
[Opening"Spanisch"]
[ECO "C95"]
[Result "1-0"]



{Entnommen aus dem Buch von Jan Timman: Jan
Timman analysiert Großmeisterpartien Vielleicht unter dem Eindruck von
Spasskis starker Eröffnungsbehandlung in der vierten Partie, entschloß sich
Fischer die beiden folgenden Anzugspartien mit 1.c4 zu eröffnen. Und mit
Erfolg:Er gewann beide Partien. Nachdem er damit einen klaren Vorsprung von 5,
5 : 3,5 aufgebaut hatte, griff er in der 10. Partie wieder auf sein geliebtes
1. e4 zurück. Spasski antwortete klassisch und nach interessantem
Eröffnungskampf kommt es zu einem Mittelspiel voller undurchsichtigen
kombinatorischen Wendungen. Fischer kämpft sich, wie wir es von ihm gewohnt
sind sehr zielbewußt durch diese Komplikationen hindurch und als Spasski etwas
ungenau abwickelt, bringt er sein kleines materielles Plus im Endspiel sehr
virtuos zur Geltung. Sehr spannende Partie...vielleicht die beste Partie
von Reykjavik.} 1. e4 e5 {Zum ersten Mal
verteidigt sich Zum ersten Mal verteidigt sich Spasski in diesem Wettkampf
offen und das kam nicht unerwartet: so wie er sich gegen d4 gewöhnlich mit d5
orthodox verteigt, so beantwortet er auch e4 oft mit e5} 2. Nf3 (2. Bb5 a6 3.
Ba4 Nf6 4. Bb3 d6 5. c3) 2... Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 {Erst in der 16. Partie
wird Fischer die Abtauschvariante wählen, die er auf der Olympiade in Havanna
1966 spielte und nacheinander Portisch, Jimenez und Gligoric überzeugend
geschlagen hat} Nf6 5. O-O Be7 6. Re1 b5 7. Bb3 d6 {In seinen jungen Jahren
bevorzugte Spasski Marshall als Angriffswaffe; später spielte er wie auch hier
fast ausschließlich die Breyer-Variante.} 8. c3 O-O 9. h3 Nb8 10. d4 Nbd7 11.
Nbd2 Bb7 12. Bc2 Re8 13. b4 {Hier mußte Weiß zwischen 13.Sf1, um den
Damenspringer zum Königsflügel zu bringen und dem Textzug, mit dem eine
direkte Aktion auf dem Damenflügel gestartet wird, wählen.} Bf8 {Eine
sofortige Reaktion mit 13. ...a5 würde nur zu Schwierigkeiten führen nach 14.
Sb3 axb4 15.cxb4 Tab8 16. Sa5 c6 (oder 16. ...La8 17.d5) 17.Sxb7 Txb7 18.Lb3
und Weiß hat das Läuferpaar, ohne das Schwarz etwas dafür hat.} 14. a4 {Dieser
direkte Angriff ist seit dieser Partie modern geworden. Vorher steuerten die
Anziehenden immer c4 an.} Nb6 {und dies ist auch gegenwärtig noch die
häufigste Antwort. Schwarz verlockt den a-Bauern zu weiterem Vorgehen, um dann
c5 anzustreben. Alternativen sind: A) 14. ...c5 15.bxc5 exd4 16.cxd4 dxc5 und
Weiß steht wohl etwas besser, obwohl das nicht ganz klar ist
Balaschow-Podgajez. B) 14. ...d5. Die schwarzen Figuren sind im Prinzip ideal
für diesen Vorstoß aufgestellt; nach 15.dxe5 Sxe4 16.Sxe4 dxe4 17.Lg5 f6 18.
Lxe4 Lxe4 19.Txe4 Sxe5 20.Txd4 Sxf3+ 21.Dxf3 Dc8 hat Weiß nicht viel erreicht
Wasjukow-Zuidema. Unternehmender ist 15.Sxe5 dxe4 16.f4 C) 14. ...a5. Diese
andere Möglichkeit ein Bauernviereck zu bilden, sieht auf den ersten Blick
etwas merkwürdig aus, ist aber eine Zeitlang populär gewesen, bis gefunden
wurde, daß 15.bxa5 Txa5 16.Tb1 in allen Varianten zu weißem Vorteil führt.}
15. a5 Nbd7 16. Bb2 {Weiß muß ersteinmal seine volle Aufmerksamkeit auf das
Zentrum richten; falls z.B. 16.Tb1 d5! (Savon-Vogt Skopje 1972)} Qb8 {Eine
indirekte Deckung des e-Bauern, so daß Schwarz jetzt bereit steht für c5. In
dieser Partie läft es nicht schlecht ab, aber spätere Erfahrungen haben
Spasski doch dazu gebracht, lieber 16. ...Tb8 zu spielen (Planinic-Spasski
Amsterdam 1973).} 17. Rb1 {Ein vollkommen logischer Zug. Weiß deckt b4 und
bringt gleichzeitig ein vis-a-vis zur schwarzen Dame in Stellung. Dennoch ist
es nicht die energischste Fortsetzung. Mit 17.c4 konnte Weiß großen Vorteil
erlangen. Die Pointe dabei ist, daß Weiß nach 17. ...bxc4 keine Zeit mit dem
Wiederschlagen verliert, sondern scharf mit 18.La4 fortsetzt. Schwarz ist in
Schwierigkeiten: 18. ...c6 19.Sxc4 Dc7 20.dxe5 dxe5 21.Db3 (Sawin-Muschin
UdSSR 1973) oder 19. ...exd4 20.Dxd4 d5 21.exd5 TxTe1+ 22.SxTe1 Sxd5 23.Sd3
Kavalek-Reshevsky Chicago 1973). Die schwarze Stellung bleibt in beiden Fällen
schlecht.} c5 18. bxc5 {Ein prinzipieller Entschluß. In einer Partie davor
entschloß sich Fischer das Zentrum mit d5 abzuschließen, um den Kampfplatz auf
den Königsflügel zu verlegen, was aber nicht viel ergab. 18.d5 g6 19.La3
(droht c4) c4 20.Sf1 Sh5 und der thematische Angriffszug g4 ist nicht gut
möglich; Schwarz steht gut.} dxc5 19. dxe5 Nxe5 20. Nxe5 Qxe5 21. c4 Qf4 22.
Bxf6 {Timman gibt hier viele phantastische Varianten mit 22.e5 Tad8 22.exSf6
an...Fischers Lxf6 ist aber besser.} Qxf6 23. cxb5 {Weiß hat vorläufig einen
Bauern gewonnen, was aber in dieser Stellung nicht viel zu sagen hat. Schwarz
hat großen Einfluß auf das ganze Brett durch die Beherrschung der schwarzen
Felder.} Red8 {Hier gab es keinen Zweifel, welcher Turm nach d8 gespielt
werden mußte. Auf 23. ...Tad8 24.Dc1 Dc3 25.bxa6 La6 hat Weiß die Riposte 26.
La4, die ihm gr0ßen Vorteil verschafft} 24. Qc1 {Weiß mußte natürlich aus der
Fesselung.} Qc3 {Die Einleitung zu einem (vielleicht zu ehrgeizigen Plan);
Alternativen sind 24. ...Df4/axb5} 25. Nf3 Qxa5 {Der letzte Augenblick, in dem
Schwarz noch auf b5 schlagen konnte. Es ist aber ein nicht gerade günstiger
Augenblick: 25. ...axb5 26.e5 g6 27.Txb5 und Schwarz ist sowohl nach 27. ...
Lxf3 28.Tb3 Dxa5 29.Txf3 als auch nach 27. ...La6 28.Tb6 Dxa5 29.Db2 in
Schwierigkeiten.} 26. Bb3 {Das muß Spasski unterschätzt haben. Fischer geht
sofort zum Angriff über und dies erweist sich als überraschend gefährlich.}
axb5 {Es gibt keine brauchbare Alternative.} 27. Qf4 Rd7 {Ein schwerer
Entschluß. Objektiv betrachtet ist der Textzug nicht schlechter als das
vereinfachende 27. ...c4, aber seine tief verborgene Rechtfertigung läßt doch
erkennen, das Schwarz sich seine Sache unnötig schwer gemacht hat. Nach 27. ...
c4 wäre sein Nachteil minimal geblieben: 28.Lxc4 bxLc4 29.TxLb7 f6 30.e5 (der
einzige Weg, um die etwas geschwächte Königsstellung auszunutzen) 30. ...Dd5!
31.Tc7 fxe5 und nun A) 32.Txe5 Ta1+ 33Kh2 Ld6 und Weiß muß durch 34.Txg7+ Kg7
35.Dg5+ Kf5 36.Df5 Dauerschach geben. B) 32.Sxe5 Ld6 33.Dxc4 DxDc4 34.Txdc4
Lxe5 35.TxLe5 Ta1+ 36.Kh2 Ta2 und Schwarz müßte Remis halten können.} 28. Ne5 (
28. Ng5 Qc7 29. Nf3) 28... Qc7 {Nach langen Umwegen ist die Schwarze Dame
endlich wieder zurückgekehrt, um bei der Verteidigung zu helfen. Aber jetzt
kommt Fischer mit einer besonders feinen Fortsetzung doch zum Angriff.} 29.
Rbd1 {Das war es, was Fischer bei seinem 26.Zug im Auge hatte. 29. ...TxTd1
scheitert jetzt an 30.Lxf7+ Kh8 31.Sg6+ hxSg6 32.Dh4#} Re7 {Timman hält 29. ...
Tad8 für besser. Die Analyse des daraus resultierendes Endspiels sprengt hier
den Rahmen. Die Analyse wäre eine sonderten Beitrag wert.} 30. Bxf7+ Rxf7 31.
Qxf7+ Qxf7 32. Nxf7 Bxe4 {Trotz Zeitnott es Spasski noch die beste Chance zu
finden, indem er das weiße Übergewicht auf dem Königsflügel verkleinert. Auf
einen schwarzen Bauernvorstoß am Damenflügel, wäre Sd6 zu stark gewesen.} 33.
Rxe4 {Es war keine Zeit mehr für eine Schwächung der schwarzen Königsstellung
durch 33.Sh6+ gxSh6 34.Te4 denn nach 34. ...b4 ist es schwer für Weiß, die
Freibauern zu blockieren.} Kxf7 34. Rd7+ Kf6 35. Rb7 {Fischer spielt das
Endspiel von Anfang an zielbewußt und lehrreich. Der eine Turm kommt hinter
die Freibauern, der andere Turm operiert seitwärts. Das ist, kurz gesagt, die
Strategie, die die Turmpartei befolgen sollte.} Ra1+ {Wieder eine schwierige
Wahl; 35. ...b4 war eine Alternative, auch wenn sich Weiß nach 36.Tb6+ wohl
durchsetzten sollte.} 36. Kh2 Bd6+ {Durch seinen letzten Zug konnte Spasski
seinen Läufer aktivieren, aber sehr sicher steht er hier auch nicht.} 37. g3 b4
38. Kg2 h5 {Es war zu verpflichtend, den Läufer auf ein etwas besseres Feld
durch 38. ...Le5 zu bringen. Byrne gibt 39.f4 Ld4 40.g4 (die Bildung dieser
Bauernphlanax ist stark und schon ziemlich entscheidend) 40. ...Ta2+ 41.Kf1
Ta3 42.h4 und Schwarz hat keine Zeit mehr für das Vorrücken des b-Bauern (42. .
..b3 43.f5).} 39. Rb6 Rd1 (39... Kf5 40. Kf3) 40. Kf3 Kf7 {40. ...g5 ist
besser, aber es reicht nicht mehr.} 41. Ke2 Rd5 42. f4 g6 43. g4 {Die
Bauerphlanax ist gebildet.} hxg4 44. hxg4 g5 45. f5 Be5 46. Rb5 Kf6 (46... Bd4
{Der Läufer durfte nicht nach d4, weil Weiß dann zum Mattangriff mit 47.Tb7+
Kf8 48.Te6 kommt.}) 47. Rexb4 Bd4 {Schwarz hat noch eine letzte Hoffnung: Sein
König kommt nach f4.} 48. Rb6+ Ke5 49. Kf3 {Fischer pariert hübsch...er droht
Matt!} Rd8 {Den Rest spielt Fischer, wie das ganze Enspiel, präziese zu Ende.}
50. Rb8 Rd7 51. R4b7 Rd6 52. Rb6 Rd7 53. Rg6 Kd5 54. Rxg5 Be5 55. f6 Kd4 56.
Rb1 {Aufgegeben wegen 56. ...Lxf6 57.Td1+ Kc4 58.Txc5+} 1-0
CALIDA - 18. Sep '13
Ganz toller Kommentar von Dir.

Eine 41 Jahre alte Partie, deren Züge heute noch Anwendung findet.

Danke
aspis40 - 18. Sep '13
Grummel....wo ist mein Fehler???
Es klappt nicht?

Hiiiiillllllllffffffffeeeeeeeeeee
Ratte72 - 19. Sep '13
{Entnommen aus dem Buch von Jan Timman: Jan
Timman analysiert Großmeisterpartien Vielleicht unter dem Eindruck von
Spasskis starker Eröffnungsbehandlung in der vierten Partie, entschloß sich
Fischer die beiden folgenden Anzugspartien mit 1.c4 zu eröffnen. Und mit
Erfolg:Er gewann beide Partien. Nachdem er damit einen klaren Vorsprung von 5,
5 : 3,5 aufgebaut hatte, griff er in der 10. Partie wieder auf sein geliebtes
1. e4 zurück. Spasski antwortete klassisch und nach interessantem
Eröffnungskampf kommt es zu einem Mittelspiel voller undurchsichtigen
kombinatorischen Wendungen. Fischer kämpft sich, wie wir es von ihm gewohnt
sind sehr zielbewußt durch diese Komplikationen hindurch und als Spasski etwas
ungenau abwickelt, bringt er sein kleines materielles Plus im Endspiel sehr
virtuos zur Geltung. Sehr spannende Partie...vielleicht die beste Partie
von Reykjavik.}
Fischer, Robert Spasski, Boris Wm 1972 | Reykjavik | 10 | 1972.08.03 | C95 | 1:0
8
7
6
5
4
3
2
a
1
b
c
d
e
f
g
h
1. e4 e5 Zum ersten Mal verteidigt sich Zum ersten Mal verteidigt sich Spasski in diesem Wettkampf offen und das kam nicht unerwartet: so wie er sich gegen d4 gewöhnlich mit d5 orthodox verteigt, so beantwortet er auch e4 oft mit e5 2. Sf3
2. Lb5 a6 3. La4 Erst in der 16. Partiewird Fischer die Abtauschvariante wählen, die er auf der Olympiade in Havanna1966 spielte und nacheinander Portisch, Jimenez und Gligoric überzeugend geschlagen hat Sf6 4. Lb3 d6 5. c3
Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. O-O Le7 6. Te1 b5 7. Lb3 d6 In seinen jungen Jahren bevorzugte Spasski Marshall als Angriffswaffe; später spielte er wie auch hier fast ausschließlich die Breyer-Variante. 8. c3 O-O 9. h3 Sb8 10. d4 Sbd7 11. Sbd2 Lb7 12. Lc2 Te8 13. b4 Hier mußte Weiß zwischen 13.Sf1, um den Damenspringer zum Königsflügel zu bringen und dem Textzug, mit dem eine direkte Aktion auf dem Damenflügel gestartet wird, wählen. Lf8 Eine sofortige Reaktion mit 13. ...a5 würde nur zu Schwierigkeiten führen nach 14. Sb3 axb4 15.cxb4 Tab8 16. Sa5 c6 (oder 16. ...La8 17.d5) 17.Sxb7 Txb7 18.Lb3 und Weiß hat das Läuferpaar, ohne das Schwarz etwas dafür hat. 14. a4 Dieser direkte Angriff ist seit dieser Partie modern geworden. Vorher steuerten die Anziehenden immer c4 an. Sb6 und dies ist auch gegenwärtig noch die häufigste Antwort. Schwarz verlockt den a-Bauern zu weiterem Vorgehen, um dann c5 anzustreben. Alternativen sind: A: 14. ...c5 15.bxc5 exd4 16.cxd4 dxc5 und Weiß steht wohl etwas besser, obwohl das nicht ganz klar ist Balaschow-Podgajez. B: 14. ...d5. Die schwarzen Figuren sind im Prinzip ideal für diesen Vorstoß aufgestellt; nach 15.dxe5 Sxe4 16.Sxe4 dxe4 17.Lg5 f6 18. Lxe4 Lxe4 19.Txe4 Sxe5 20.Txd4 Sxf3+ 21.Dxf3 Dc8 hat Weiß nicht viel erreicht Wasjukow-Zuidema. Unternehmender ist 15.Sxe5 dxe4 16.f4 C:14. ...a5. Diese andere Möglichkeit ein Bauernviereck zu bilden, sieht auf den ersten Blick etwas merkwürdig aus, ist aber eine Zeitlang populär gewesen, bis gefunden wurde, daß 15.bxa5 Txa5 16.Tb1 in allen Varianten zu weißem Vorteil führt. 15. a5 Sbd7 16. Lb2 Weiß muß ersteinmal seine volle Aufmerksamkeit auf das Zentrum richten; falls z.B. 16.Tb1 d5!,Savon-Vogt Skopje 1972 Db8 17. Tb1 Ein vollkommen logischer Zug. Weiß deckt b4 und bringt gleichzeitig ein vis-a-vis zur schwarzen Dame in Stellung. Dennoch ist es nicht die energischste Fortsetzung. Mit 17.c4 konnte Weiß großen Vorteil erlangen. Die Pointe dabei ist, daß Weiß nach 17. ...bxc4 keine Zeit mit dem Wiederschlagen verliert, sondern scharf mit 18.La4 fortsetzt. Schwarz ist in Schwierigkeiten: 18. ...c6 19.Sxc4 Dc7 20.dxe5 dxe5 21.Db3 (Sawin-Muschin UdSSR 1973) oder 19. ...exd4 20.Dxd4 d5 21.exd5 TxTe1+ 22.SxTe1 Sxd5 23.Sd3 Kavalek-Reshevsky Chicago 1973-. Die schwarze Stellung bleibt in beiden Fällen schlecht. c5 18. xc5 Ein prinzipieller Entschluß. In einer Partie davor entschloß sich Fischer das Zentrum mit d5 abzuschließen, um den Kampfplatz auf den Königsflügel zu verlegen, was aber nicht viel ergab. 18.d5 g6 19.La3 droht c4, c4 20.Sf1 Sh5 und der thematische Angriffszug g4 ist nicht gut möglich; Schwarz steht gut. xc5 19. xe5 Sxe5 20. Sxe5 Dxe5 21. c4 Df4 22. Lxf6 Timman gibt hier viele phantastische Varianten mit 22.e5 Tad8 22.exSf6 an...Fischers Lxf6 ist aber besser. Dxf6 23. xb5 Weiß hat vorläufig einen Bauern gewonnen, was aber in dieser Stellung nicht viel zu sagen hat. Schwarz hat großen Einfluß auf das ganze Brett durch die Beherrschung der schwarzen Felder. Ted8 Hier gab es keinen Zweifel, welcher Turm nach d8 gespielt werden mußte. Auf 23. ...Tad8 24.Dc1 Dc3 25.bxa6 La6 hat Weiß die Riposte 26. La4, die ihm gr0ßen Vorteil verschafft 24. Dc1 Weiß mußte natürlich aus der Fesselung. Dc3 Die Einleitung zu einem (vielleicht zu ehrgeizigen Plan); Alternativen sind 24. ...Df4/axb5 25. Sf3 Dxa5 Der letzte Augenblick, in dem Schwarz noch auf b5 schlagen konnte. Es ist aber ein nicht gerade günstiger Augenblick: 25. ...axb5 26.e5 g6 27.Txb5 und Schwarz ist sowohl nach 27. ... Lxf3 28.Tb3 Dxa5 29.Txf3 als auch nach 27. ...La6 28.Tb6 Dxa5 29.Db2 in Schwierigkeiten. 26. Lb3 Das muß Spasski unterschätzt haben. Fischer geht sofort zum Angriff über und dies erweist sich als überraschend gefährlich. xb5 Es gibt keine brauchbare Alternative. 27. Df4 Td7 Ein schwerer Entschluß. Objektiv betrachtet ist der Textzug nicht schlechter als das vereinfachende 27. ...c4, aber seine tief verborgene Rechtfertigung läßt doch erkennen, das Schwarz sich seine Sache unnötig schwer gemacht hat. Nach 27. ... c4 wäre sein Nachteil minimal geblieben: 28.Lxc4 bxLc4 29.TxLb7 f6 30.e5 -der einzige Weg, um die etwas geschwächte Königsstellung auszunutzen-30. ...Dd5! 31.Tc7 fxe5 und nun A: 32.Txe5 Ta1+ 33Kh2 Ld6 und Weiß muß durch 34.Txg7+ Kg7 35.Dg5+ Kf5 36.Df5 Dauerschach geben. B: 32.Sxe5 Ld6 33.Dxc4 DxDc4 34.Txdc4 Lxe5 35.TxLe5 Ta1+ 36.Kh2 Ta2 und Schwarz müßte Remis halten können. 28. Se5 Dc7 Nach langen Umwegen ist die Schwarze Dame endlich wieder zurückgekehrt, um bei der Verteidigung zu helfen. Aber jetzt kommt Fischer mit einer besonders feinen Fortsetzung doch zum Angriff. 29. Tbd1 Das war es, was Fischer bei seinem 26.Zug im Auge hatte. 29. ...TxTd1 scheitert jetzt an 30.Lxf7+ Kh8 31.Sg6+ hxSg6 32.Dh4# Te7 Timman hält 29. ... Tad8 für besser. Die Analyse des daraus resultierendes Endspiels sprengt hier den Rahmen. Die Analyse wäre eine sonderten Beitrag wert. 30. Lxf7 Txf7 31. Dxf7 Dxf7 32. Sxf7 Lxe4 Trotz Zeitnott es Spasski noch die beste Chance zu finden, indem er das weiße Übergewicht auf dem Königsflügel verkleinert. Auf einen schwarzen Bauernvorstoß am Damenflügel, wäre Sd6 zu stark gewesen. 33. Txe4 Es war keine Zeit mehr für eine Schwächung der schwarzen Königsstellung durch 33.Sh6+ gxSh6 34.Te4 denn nach 34. ...b4 ist es schwer für Weiß, die Freibauern zu blockieren. Kxf7 34. Td7 Kf6 35. Tb7 Fischer spielt das Endspiel von Anfang an zielbewußt und lehrreich. Der eine Turm kommt hinter die Freibauern, der andere Turm operiert seitwärts. Das ist, kurz gesagt, die Strategie, die die Turmpartei befolgen sollte. Ta1 Wieder eine schwierige Wahl; 35. ...b4 war eine Alternative, auch wenn sich Weiß nach 36.Tb6+ wohl durchsetzten sollte. 36. Kh2 Ld6 37. g3 b4 38. Kg2 h5 Es war zu verpflichtend, den Läufer auf ein etwas besseres Feld durch 38. ...Le5 zu bringen. Byrne gibt 39.f4 Ld4 40.g4 (die Bildung dieser Bauernphlanax ist stark und schon ziemlich entscheidend) 40. ...Ta2+ 41.Kf1 Ta3 42.h4 und Schwarz hat keine Zeit mehr für das Vorrücken des b-Bauern (42. . ..b3 43.f5). 39. Tb6 Td1
Kf5 40. Kf3
40. Kf3 Kf7 40. ...g5 ist besser, aber es reicht nicht mehr. 41. Ke2 Td5 42. f4 g6 43. g4 Die Bauerphlanax ist gebildet. xg4 44. xg4 g5 45. f5 Le5 46. Tb5 Kf6 46... Bd4 Der Läufer durfte nicht nach d4, weil Weiß dann zum Mattangriff mit 47.Tb7+ Kf8 48.Te6 kommt. 47. Txb4 Ld4 Schwarz hat noch eine letzte Hoffnung: Sein König kommt nach f4. 48. Tb6 Ke5 49. Kf3 Fischer pariert hübsch...er droht Matt! Td8 Den Rest spielt Fischer, wie das ganze Enspiel, präziese zu Ende. 50. Tb8 Td7 51. T4b7 Td6 52. Tb6 Td7 53. Tg6 Kd5 54. Txg5 Le5 55. f6 Kd4 56. Tb1 Aufgegeben wegen 56. ...Lxf6 57.Td1+ Kc4 58.Txc5+
PGN anzeigen
[Event "Wm 1972"]
[Site "Reykjavik"]
[Date "1972.08.03"]
[Round "10"]
[White "Fischer, Robert"]
[Black "Spasski, Boris"]
[Opening"Spanisch"]
[ECO "C95"]
[Result "1-0"]
1. e4 e5 {Zum ersten Mal
verteidigt sich Zum ersten Mal verteidigt sich Spasski in diesem Wettkampf
offen und das kam nicht unerwartet: so wie er sich gegen d4 gewöhnlich mit d5
orthodox verteigt, so beantwortet er auch e4 oft mit e5}2. Nf3 (2. Bb5 a6 3.
Ba4 {Erst in der 16. Partiewird Fischer die Abtauschvariante wählen, die er auf der Olympiade in Havanna1966 spielte und nacheinander Portisch, Jimenez und Gligoric überzeugend geschlagen hat}Nf6 4. Bb3 d6 5. c3) Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O Be7 6. Re1 b5 7. Bb3 d6 {In seinen jungen Jahren bevorzugte Spasski Marshall als Angriffswaffe; später spielte er wie auch hier
fast ausschließlich die Breyer-Variante.}8. c3 O-O 9. h3 Nb8 10. d4 Nbd7 11. Nbd2 Bb7 12. Bc2 Re8 13. b4 {Hier mußte Weiß zwischen 13.Sf1, um den
Damenspringer zum Königsflügel zu bringen und dem Textzug, mit dem eine
direkte Aktion auf dem Damenflügel gestartet wird, wählen.}Bf8{Eine
sofortige Reaktion mit 13. ...a5 würde nur zu Schwierigkeiten führen nach 14.
Sb3 axb4 15.cxb4 Tab8 16. Sa5 c6 (oder 16. ...La8 17.d5) 17.Sxb7 Txb7 18.Lb3
und Weiß hat das Läuferpaar, ohne das Schwarz etwas dafür hat.} 14. a4 {Dieser
direkte Angriff ist seit dieser Partie modern geworden. Vorher steuerten die
Anziehenden immer c4 an.}Nb6 {und dies ist auch gegenwärtig noch die
häufigste Antwort. Schwarz verlockt den a-Bauern zu weiterem Vorgehen, um dann
c5 anzustreben. Alternativen sind: A: 14. ...c5 15.bxc5 exd4 16.cxd4 dxc5 und
Weiß steht wohl etwas besser, obwohl das nicht ganz klar ist
Balaschow-Podgajez. B: 14. ...d5. Die schwarzen Figuren sind im Prinzip ideal
für diesen Vorstoß aufgestellt; nach 15.dxe5 Sxe4 16.Sxe4 dxe4 17.Lg5 f6 18.
Lxe4 Lxe4 19.Txe4 Sxe5 20.Txd4 Sxf3+ 21.Dxf3 Dc8 hat Weiß nicht viel erreicht
Wasjukow-Zuidema. Unternehmender ist 15.Sxe5 dxe4 16.f4 C:14. ...a5. Diese
andere Möglichkeit ein Bauernviereck zu bilden, sieht auf den ersten Blick
etwas merkwürdig aus, ist aber eine Zeitlang populär gewesen, bis gefunden
wurde, daß 15.bxa5 Txa5 16.Tb1 in allen Varianten zu weißem Vorteil führt.} 15. a5 Nbd7 16. Bb2{Weiß muß ersteinmal seine volle Aufmerksamkeit auf das
Zentrum richten; falls z.B. 16.Tb1 d5!,Savon-Vogt Skopje 1972} Qb8 17. Rb1 {Ein vollkommen logischer Zug. Weiß deckt b4 und
bringt gleichzeitig ein vis-a-vis zur schwarzen Dame in Stellung. Dennoch ist
es nicht die energischste Fortsetzung. Mit 17.c4 konnte Weiß großen Vorteil
erlangen. Die Pointe dabei ist, daß Weiß nach 17. ...bxc4 keine Zeit mit dem
Wiederschlagen verliert, sondern scharf mit 18.La4 fortsetzt. Schwarz ist in
Schwierigkeiten: 18. ...c6 19.Sxc4 Dc7 20.dxe5 dxe5 21.Db3 (Sawin-Muschin
UdSSR 1973) oder 19. ...exd4 20.Dxd4 d5 21.exd5 TxTe1+ 22.SxTe1 Sxd5 23.Sd3
Kavalek-Reshevsky Chicago 1973-. Die schwarze Stellung bleibt in beiden Fällen
schlecht.}c5 18. bxc5{Ein prinzipieller Entschluß. In einer Partie davor
entschloß sich Fischer das Zentrum mit d5 abzuschließen, um den Kampfplatz auf
den Königsflügel zu verlegen, was aber nicht viel ergab. 18.d5 g6 19.La3
droht c4, c4 20.Sf1 Sh5 und der thematische Angriffszug g4 ist nicht gut
möglich; Schwarz steht gut.} dxc5 19. dxe5 Nxe5 20. Nxe5 Qxe5 21. c4 Qf4 22. Bxf6 {Timman gibt hier viele phantastische Varianten mit 22.e5 Tad8 22.exSf6
an...Fischers Lxf6 ist aber besser.}Qxf6 23. cxb5 {Weiß hat vorläufig einen
Bauern gewonnen, was aber in dieser Stellung nicht viel zu sagen hat. Schwarz
hat großen Einfluß auf das ganze Brett durch die Beherrschung der schwarzen
Felder.}Red8{Hier gab es keinen Zweifel, welcher Turm nach d8 gespielt
werden mußte. Auf 23. ...Tad8 24.Dc1 Dc3 25.bxa6 La6 hat Weiß die Riposte 26.
La4, die ihm gr0ßen Vorteil verschafft} 24. Qc1{Weiß mußte natürlich aus der
Fesselung.} Qc3 {Die Einleitung zu einem (vielleicht zu ehrgeizigen Plan);
Alternativen sind 24. ...Df4/axb5}25. Nf3 Qxa5 {Der letzte Augenblick, in dem
Schwarz noch auf b5 schlagen konnte. Es ist aber ein nicht gerade günstiger
Augenblick: 25. ...axb5 26.e5 g6 27.Txb5 und Schwarz ist sowohl nach 27. ...
Lxf3 28.Tb3 Dxa5 29.Txf3 als auch nach 27. ...La6 28.Tb6 Dxa5 29.Db2 in
Schwierigkeiten.}26. Bb3 {Das muß Spasski unterschätzt haben. Fischer geht
sofort zum Angriff über und dies erweist sich als überraschend gefährlich.}
axb5 {Es gibt keine brauchbare Alternative.} 27. Qf4 Rd7 {Ein schwerer
Entschluß. Objektiv betrachtet ist der Textzug nicht schlechter als das
vereinfachende 27. ...c4, aber seine tief verborgene Rechtfertigung läßt doch
erkennen, das Schwarz sich seine Sache unnötig schwer gemacht hat. Nach 27. ...
c4 wäre sein Nachteil minimal geblieben: 28.Lxc4 bxLc4 29.TxLb7 f6 30.e5 -der
einzige Weg, um die etwas geschwächte Königsstellung auszunutzen-30. ...Dd5!
31.Tc7 fxe5 und nun A: 32.Txe5 Ta1+ 33Kh2 Ld6 und Weiß muß durch 34.Txg7+ Kg7
35.Dg5+ Kf5 36.Df5 Dauerschach geben. B: 32.Sxe5 Ld6 33.Dxc4 DxDc4 34.Txdc4
Lxe5 35.TxLe5 Ta1+ 36.Kh2 Ta2 und Schwarz müßte Remis halten können.}28. Ne5 Qc7 {Nach langen Umwegen ist die Schwarze Dame
endlich wieder zurückgekehrt, um bei der Verteidigung zu helfen. Aber jetzt
kommt Fischer mit einer besonders feinen Fortsetzung doch zum Angriff.}29. Rbd1{Das war es, was Fischer bei seinem 26.Zug im Auge hatte. 29. ...TxTd1
scheitert jetzt an 30.Lxf7+ Kh8 31.Sg6+ hxSg6 32.Dh4#} Re7{Timman hält 29. ...
Tad8 für besser. Die Analyse des daraus resultierendes Endspiels sprengt hier
den Rahmen. Die Analyse wäre eine sonderten Beitrag wert.} 30. Bxf7 Rxf7 31. Qxf7 Qxf7 32. Nxf7 Bxe4{Trotz Zeitnott es Spasski noch die beste Chance zu
finden, indem er das weiße Übergewicht auf dem Königsflügel verkleinert. Auf
einen schwarzen Bauernvorstoß am Damenflügel, wäre Sd6 zu stark gewesen.} 33. Rxe4{Es war keine Zeit mehr für eine Schwächung der schwarzen Königsstellung
durch 33.Sh6+ gxSh6 34.Te4 denn nach 34. ...b4 ist es schwer für Weiß, die
Freibauern zu blockieren.} Kxf7 34. Rd7 Kf6 35. Rb7{Fischer spielt das
Endspiel von Anfang an zielbewußt und lehrreich. Der eine Turm kommt hinter
die Freibauern, der andere Turm operiert seitwärts. Das ist, kurz gesagt, die
Strategie, die die Turmpartei befolgen sollte.} Ra1 {Wieder eine schwierige
Wahl; 35. ...b4 war eine Alternative, auch wenn sich Weiß nach 36.Tb6+ wohl
durchsetzten sollte.}36. Kh2 Bd6 37. g3 b4 38. Kg2 h5 {Es war zu verpflichtend, den Läufer auf ein etwas besseres Feld
durch 38. ...Le5 zu bringen. Byrne gibt 39.f4 Ld4 40.g4 (die Bildung dieser
Bauernphlanax ist stark und schon ziemlich entscheidend) 40. ...Ta2+ 41.Kf1
Ta3 42.h4 und Schwarz hat keine Zeit mehr für das Vorrücken des b-Bauern (42. .
..b3 43.f5).}39. Rb6 Rd1(39... Kf5 40. Kf3) 40. Kf3 Kf7 {40. ...g5 ist
besser, aber es reicht nicht mehr.} 41. Ke2 Rd5 42. f4 g6 43. g4 {Die
Bauerphlanax ist gebildet.} hxg4 44. hxg4 g5 45. f5 Be5 46. Rb5 Kf6 {46... Bd4
Der Läufer durfte nicht nach d4, weil Weiß dann zum Mattangriff mit 47.Tb7+
Kf8 48.Te6 kommt.}47. Rexb4 Bd4 {Schwarz hat noch eine letzte Hoffnung: Sein
König kommt nach f4.}48. Rb6 Ke5 49. Kf3 {Fischer pariert hübsch...er droht
Matt!}Rd8{Den Rest spielt Fischer, wie das ganze Enspiel, präziese zu Ende.} 50. Rb8 Rd7 51. R4b7 Rd6 52. Rb6 Rd7 53. Rg6 Kd5 54. Rxg5 Be5 55. f6 Kd4 56. Rb1{Aufgegeben wegen 56. ...Lxf6 57.Td1+ Kc4 58.Txc5+}
Ratte72 - 19. Sep '13
mir ist bei der Nachbearbeitung aufgefallen dass es keine ( ) Klammern innerhalb der Kommentare geben darf.. sonst weiß ich auch nicht woran es lag..
Hoffe, Kommentare sind an der rechten Stelle...
LG
Ratte72 - 19. Sep '13
{Entnommen aus dem Buch von Jan Timman: Jan
Timman analysiert Großmeisterpartien Vielleicht unter dem Eindruck von
Spasskis starker Eröffnungsbehandlung in der vierten Partie, entschloß sich
Fischer die beiden folgenden Anzugspartien mit 1.c4 zu eröffnen. Und mit
Erfolg:Er gewann beide Partien. Nachdem er damit einen klaren Vorsprung von 5,
5 : 3,5 aufgebaut hatte, griff er in der 10. Partie wieder auf sein geliebtes
1. e4 zurück. Spasski antwortete klassisch und nach interessantem
Eröffnungskampf kommt es zu einem Mittelspiel voller undurchsichtigen
kombinatorischen Wendungen. Fischer kämpft sich, wie wir es von ihm gewohnt
sind sehr zielbewußt durch diese Komplikationen hindurch und als Spasski etwas
ungenau abwickelt, bringt er sein kleines materielles Plus im Endspiel sehr
virtuos zur Geltung. Sehr spannende Partie...vielleicht die beste Partie
von Reykjavik.}
Fischer, Robert Spasski, Boris Wm 1972 | Reykjavik | 10 | 1972.08.03 | C95 | 1:0
8
7
6
5
4
3
2
a
1
b
c
d
e
f
g
h
1. e4 e5 Zum ersten Mal verteidigt sich Zum ersten Mal verteidigt sich Spasski in diesem Wettkampf offen und das kam nicht unerwartet: so wie er sich gegen d4 gewöhnlich mit d5 orthodox verteigt, so beantwortet er auch e4 oft mit e5 2. Sf3
2. Lb5 a6 3. La4 Erst in der 16. Partiewird Fischer die Abtauschvariante wählen, die er auf der Olympiade in Havanna1966 spielte und nacheinander Portisch, Jimenez und Gligoric überzeugend geschlagen hat Sf6 4. Lb3 d6 5. c3
Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. O-O Le7 6. Te1 b5 7. Lb3 d6 In seinen jungen Jahren bevorzugte Spasski Marshall als Angriffswaffe; später spielte er wie auch hier fast ausschließlich die Breyer-Variante. 8. c3 O-O 9. h3 Sb8 10. d4 Sbd7 11. Sbd2 Lb7 12. Lc2 Te8 13. b4 Hier mußte Weiß zwischen 13.Sf1, um den Damenspringer zum Königsflügel zu bringen und dem Textzug, mit dem eine direkte Aktion auf dem Damenflügel gestartet wird, wählen. Lf8 Eine sofortige Reaktion mit 13. ...a5 würde nur zu Schwierigkeiten führen nach 14. Sb3 axb4 15.cxb4 Tab8 16. Sa5 c6 (oder 16. ...La8 17.d5) 17.Sxb7 Txb7 18.Lb3 und Weiß hat das Läuferpaar, ohne das Schwarz etwas dafür hat. 14. a4 Dieser direkte Angriff ist seit dieser Partie modern geworden. Vorher steuerten die Anziehenden immer c4 an. Sb6 und dies ist auch gegenwärtig noch die häufigste Antwort. Schwarz verlockt den a-Bauern zu weiterem Vorgehen, um dann c5 anzustreben. Alternativen sind: A: 14. ...c5 15.bxc5 exd4 16.cxd4 dxc5 und Weiß steht wohl etwas besser, obwohl das nicht ganz klar ist Balaschow-Podgajez. B: 14. ...d5. Die schwarzen Figuren sind im Prinzip ideal für diesen Vorstoß aufgestellt; nach 15.dxe5 Sxe4 16.Sxe4 dxe4 17.Lg5 f6 18. Lxe4 Lxe4 19.Txe4 Sxe5 20.Txd4 Sxf3+ 21.Dxf3 Dc8 hat Weiß nicht viel erreicht Wasjukow-Zuidema. Unternehmender ist 15.Sxe5 dxe4 16.f4 C:14. ...a5. Diese andere Möglichkeit ein Bauernviereck zu bilden, sieht auf den ersten Blick etwas merkwürdig aus, ist aber eine Zeitlang populär gewesen, bis gefunden wurde, daß 15.bxa5 Txa5 16.Tb1 in allen Varianten zu weißem Vorteil führt. 15. a5 Sbd7 16. Lb2 Weiß muß ersteinmal seine volle Aufmerksamkeit auf das Zentrum richten; falls z.B. 16.Tb1 d5!,Savon-Vogt Skopje 1972 Db8 17. Tb1 Ein vollkommen logischer Zug. Weiß deckt b4 und bringt gleichzeitig ein vis-a-vis zur schwarzen Dame in Stellung. Dennoch ist es nicht die energischste Fortsetzung. Mit 17.c4 konnte Weiß großen Vorteil erlangen. Die Pointe dabei ist, daß Weiß nach 17. ...bxc4 keine Zeit mit dem Wiederschlagen verliert, sondern scharf mit 18.La4 fortsetzt. Schwarz ist in Schwierigkeiten: 18. ...c6 19.Sxc4 Dc7 20.dxe5 dxe5 21.Db3 (Sawin-Muschin UdSSR 1973) oder 19. ...exd4 20.Dxd4 d5 21.exd5 TxTe1+ 22.SxTe1 Sxd5 23.Sd3 Kavalek-Reshevsky Chicago 1973-. Die schwarze Stellung bleibt in beiden Fällen schlecht. c5 18. xc5 Ein prinzipieller Entschluß. In einer Partie davor entschloß sich Fischer das Zentrum mit d5 abzuschließen, um den Kampfplatz auf den Königsflügel zu verlegen, was aber nicht viel ergab. 18.d5 g6 19.La3 droht c4, c4 20.Sf1 Sh5 und der thematische Angriffszug g4 ist nicht gut möglich; Schwarz steht gut. xc5 19. xe5 Sxe5 20. Sxe5 Dxe5 21. c4 Df4 22. Lxf6 Timman gibt hier viele phantastische Varianten mit 22.e5 Tad8 22.exSf6 an...Fischers Lxf6 ist aber besser. Dxf6 23. xb5 Weiß hat vorläufig einen Bauern gewonnen, was aber in dieser Stellung nicht viel zu sagen hat. Schwarz hat großen Einfluß auf das ganze Brett durch die Beherrschung der schwarzen Felder. Ted8 Hier gab es keinen Zweifel, welcher Turm nach d8 gespielt werden mußte. Auf 23. ...Tad8 24.Dc1 Dc3 25.bxa6 La6 hat Weiß die Riposte 26. La4, die ihm gr0ßen Vorteil verschafft 24. Dc1 Weiß mußte natürlich aus der Fesselung. Dc3 Die Einleitung zu einem (vielleicht zu ehrgeizigen Plan); Alternativen sind 24. ...Df4/axb5 25. Sf3 Dxa5 Der letzte Augenblick, in dem Schwarz noch auf b5 schlagen konnte. Es ist aber ein nicht gerade günstiger Augenblick: 25. ...axb5 26.e5 g6 27.Txb5 und Schwarz ist sowohl nach 27. ... Lxf3 28.Tb3 Dxa5 29.Txf3 als auch nach 27. ...La6 28.Tb6 Dxa5 29.Db2 in Schwierigkeiten. 26. Lb3 Das muß Spasski unterschätzt haben. Fischer geht sofort zum Angriff über und dies erweist sich als überraschend gefährlich. xb5 Es gibt keine brauchbare Alternative. 27. Df4 Td7 Ein schwerer Entschluß. Objektiv betrachtet ist der Textzug nicht schlechter als das vereinfachende 27. ...c4, aber seine tief verborgene Rechtfertigung läßt doch erkennen, das Schwarz sich seine Sache unnötig schwer gemacht hat. Nach 27. ... c4 wäre sein Nachteil minimal geblieben: 28.Lxc4 bxLc4 29.TxLb7 f6 30.e5 -der einzige Weg, um die etwas geschwächte Königsstellung auszunutzen-30. ...Dd5! 31.Tc7 fxe5 und nun A: 32.Txe5 Ta1+ 33Kh2 Ld6 und Weiß muß durch 34.Txg7+ Kg7 35.Dg5+ Kf5 36.Df5 Dauerschach geben. B: 32.Sxe5 Ld6 33.Dxc4 DxDc4 34.Txdc4 Lxe5 35.TxLe5 Ta1+ 36.Kh2 Ta2 und Schwarz müßte Remis halten können. 28. Se5 Dc7 Nach langen Umwegen ist die Schwarze Dame endlich wieder zurückgekehrt, um bei der Verteidigung zu helfen. Aber jetzt kommt Fischer mit einer besonders feinen Fortsetzung doch zum Angriff. 29. Tbd1 Das war es, was Fischer bei seinem 26.Zug im Auge hatte. 29. ...TxTd1 scheitert jetzt an 30.Lxf7+ Kh8 31.Sg6+ hxSg6 32.Dh4# Te7 Timman hält 29. ... Tad8 für besser. Die Analyse des daraus resultierendes Endspiels sprengt hier den Rahmen. Die Analyse wäre eine sonderten Beitrag wert. 30. Lxf7 Txf7 31. Dxf7 Dxf7 32. Sxf7 Lxe4 Trotz Zeitnott es Spasski noch die beste Chance zu finden, indem er das weiße Übergewicht auf dem Königsflügel verkleinert. Auf einen schwarzen Bauernvorstoß am Damenflügel, wäre Sd6 zu stark gewesen. 33. Txe4 Es war keine Zeit mehr für eine Schwächung der schwarzen Königsstellung durch 33.Sh6+ gxSh6 34.Te4 denn nach 34. ...b4 ist es schwer für Weiß, die Freibauern zu blockieren. Kxf7 34. Td7 Kf6 35. Tb7 Fischer spielt das Endspiel von Anfang an zielbewußt und lehrreich. Der eine Turm kommt hinter die Freibauern, der andere Turm operiert seitwärts. Das ist, kurz gesagt, die Strategie, die die Turmpartei befolgen sollte. Ta1 Wieder eine schwierige Wahl; 35. ...b4 war eine Alternative, auch wenn sich Weiß nach 36.Tb6+ wohl durchsetzten sollte. 36. Kh2 Ld6 37. g3 b4 38. Kg2 h5 Es war zu verpflichtend, den Läufer auf ein etwas besseres Feld durch 38. ...Le5 zu bringen. Byrne gibt 39.f4 Ld4 40.g4 (die Bildung dieser Bauernphlanax ist stark und schon ziemlich entscheidend) 40. ...Ta2+ 41.Kf1 Ta3 42.h4 und Schwarz hat keine Zeit mehr für das Vorrücken des b-Bauern (42. . ..b3 43.f5). 39. Tb6 Td1
Kf5 40. Kf3
40. Kf3 Kf7 40. ...g5 ist besser, aber es reicht nicht mehr. 41. Ke2 Td5 42. f4 g6 43. g4 Die Bauerphlanax ist gebildet. xg4 44. xg4 g5 45. f5 Le5 46. Tb5 Kf6 46... Bd4 Der Läufer durfte nicht nach d4, weil Weiß dann zum Mattangriff mit 47.Tb7+ Kf8 48.Te6 kommt. 47. Txb4 Ld4 Schwarz hat noch eine letzte Hoffnung: Sein König kommt nach f4. 48. Tb6 Ke5 49. Kf3 Fischer pariert hübsch...er droht Matt! Td8 Den Rest spielt Fischer, wie das ganze Enspiel, präziese zu Ende. 50. Tb8 Td7 51. T4b7 Td6 52. Tb6 Td7 53. Tg6 Kd5 54. Txg5 Le5 55. f6 Kd4 56. Tb1 Aufgegeben wegen 56. ...Lxf6 57.Td1+ Kc4 58.Txc5+
PGN anzeigen
[Event "Wm 1972"]
[Site "Reykjavik"]
[Date "1972.08.03"]
[Round "10"]
[White "Fischer, Robert"]
[Black "Spasski, Boris"]
[Opening"Spanisch"]
[ECO "C95"]
[Result "1-0"]
1. e4 e5 {Zum ersten Mal
verteidigt sich Zum ersten Mal verteidigt sich Spasski in diesem Wettkampf
offen und das kam nicht unerwartet: so wie er sich gegen d4 gewöhnlich mit d5
orthodox verteigt, so beantwortet er auch e4 oft mit e5}2. Nf3 (2. Bb5 a6 3.
Ba4 {Erst in der 16. Partiewird Fischer die Abtauschvariante wählen, die er auf der Olympiade in Havanna1966 spielte und nacheinander Portisch, Jimenez und Gligoric überzeugend geschlagen hat}Nf6 4. Bb3 d6 5. c3) Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O Be7 6. Re1 b5 7. Bb3 d6 {In seinen jungen Jahren bevorzugte Spasski Marshall als Angriffswaffe; später spielte er wie auch hier
fast ausschließlich die Breyer-Variante.}8. c3 O-O 9. h3 Nb8 10. d4 Nbd7 11. Nbd2 Bb7 12. Bc2 Re8 13. b4 {Hier mußte Weiß zwischen 13.Sf1, um den
Damenspringer zum Königsflügel zu bringen und dem Textzug, mit dem eine
direkte Aktion auf dem Damenflügel gestartet wird, wählen.}Bf8{Eine
sofortige Reaktion mit 13. ...a5 würde nur zu Schwierigkeiten führen nach 14.
Sb3 axb4 15.cxb4 Tab8 16. Sa5 c6 (oder 16. ...La8 17.d5) 17.Sxb7 Txb7 18.Lb3
und Weiß hat das Läuferpaar, ohne das Schwarz etwas dafür hat.} 14. a4 {Dieser
direkte Angriff ist seit dieser Partie modern geworden. Vorher steuerten die
Anziehenden immer c4 an.}Nb6 {und dies ist auch gegenwärtig noch die
häufigste Antwort. Schwarz verlockt den a-Bauern zu weiterem Vorgehen, um dann
c5 anzustreben. Alternativen sind: A: 14. ...c5 15.bxc5 exd4 16.cxd4 dxc5 und
Weiß steht wohl etwas besser, obwohl das nicht ganz klar ist
Balaschow-Podgajez. B: 14. ...d5. Die schwarzen Figuren sind im Prinzip ideal
für diesen Vorstoß aufgestellt; nach 15.dxe5 Sxe4 16.Sxe4 dxe4 17.Lg5 f6 18.
Lxe4 Lxe4 19.Txe4 Sxe5 20.Txd4 Sxf3+ 21.Dxf3 Dc8 hat Weiß nicht viel erreicht
Wasjukow-Zuidema. Unternehmender ist 15.Sxe5 dxe4 16.f4 C:14. ...a5. Diese
andere Möglichkeit ein Bauernviereck zu bilden, sieht auf den ersten Blick
etwas merkwürdig aus, ist aber eine Zeitlang populär gewesen, bis gefunden
wurde, daß 15.bxa5 Txa5 16.Tb1 in allen Varianten zu weißem Vorteil führt.} 15. a5 Nbd7 16. Bb2{Weiß muß ersteinmal seine volle Aufmerksamkeit auf das
Zentrum richten; falls z.B. 16.Tb1 d5!,Savon-Vogt Skopje 1972} Qb8 17. Rb1 {Ein vollkommen logischer Zug. Weiß deckt b4 und
bringt gleichzeitig ein vis-a-vis zur schwarzen Dame in Stellung. Dennoch ist
es nicht die energischste Fortsetzung. Mit 17.c4 konnte Weiß großen Vorteil
erlangen. Die Pointe dabei ist, daß Weiß nach 17. ...bxc4 keine Zeit mit dem
Wiederschlagen verliert, sondern scharf mit 18.La4 fortsetzt. Schwarz ist in
Schwierigkeiten: 18. ...c6 19.Sxc4 Dc7 20.dxe5 dxe5 21.Db3 (Sawin-Muschin
UdSSR 1973) oder 19. ...exd4 20.Dxd4 d5 21.exd5 TxTe1+ 22.SxTe1 Sxd5 23.Sd3
Kavalek-Reshevsky Chicago 1973-. Die schwarze Stellung bleibt in beiden Fällen
schlecht.}c5 18. bxc5{Ein prinzipieller Entschluß. In einer Partie davor
entschloß sich Fischer das Zentrum mit d5 abzuschließen, um den Kampfplatz auf
den Königsflügel zu verlegen, was aber nicht viel ergab. 18.d5 g6 19.La3
droht c4, c4 20.Sf1 Sh5 und der thematische Angriffszug g4 ist nicht gut
möglich; Schwarz steht gut.} dxc5 19. dxe5 Nxe5 20. Nxe5 Qxe5 21. c4 Qf4 22. Bxf6 {Timman gibt hier viele phantastische Varianten mit 22.e5 Tad8 22.exSf6
an...Fischers Lxf6 ist aber besser.}Qxf6 23. cxb5 {Weiß hat vorläufig einen
Bauern gewonnen, was aber in dieser Stellung nicht viel zu sagen hat. Schwarz
hat großen Einfluß auf das ganze Brett durch die Beherrschung der schwarzen
Felder.}Red8{Hier gab es keinen Zweifel, welcher Turm nach d8 gespielt
werden mußte. Auf 23. ...Tad8 24.Dc1 Dc3 25.bxa6 La6 hat Weiß die Riposte 26.
La4, die ihm gr0ßen Vorteil verschafft} 24. Qc1{Weiß mußte natürlich aus der
Fesselung.} Qc3 {Die Einleitung zu einem (vielleicht zu ehrgeizigen Plan);
Alternativen sind 24. ...Df4/axb5}25. Nf3 Qxa5 {Der letzte Augenblick, in dem
Schwarz noch auf b5 schlagen konnte. Es ist aber ein nicht gerade günstiger
Augenblick: 25. ...axb5 26.e5 g6 27.Txb5 und Schwarz ist sowohl nach 27. ...
Lxf3 28.Tb3 Dxa5 29.Txf3 als auch nach 27. ...La6 28.Tb6 Dxa5 29.Db2 in
Schwierigkeiten.}26. Bb3 {Das muß Spasski unterschätzt haben. Fischer geht
sofort zum Angriff über und dies erweist sich als überraschend gefährlich.}
axb5 {Es gibt keine brauchbare Alternative.} 27. Qf4 Rd7 {Ein schwerer
Entschluß. Objektiv betrachtet ist der Textzug nicht schlechter als das
vereinfachende 27. ...c4, aber seine tief verborgene Rechtfertigung läßt doch
erkennen, das Schwarz sich seine Sache unnötig schwer gemacht hat. Nach 27. ...
c4 wäre sein Nachteil minimal geblieben: 28.Lxc4 bxLc4 29.TxLb7 f6 30.e5 -der
einzige Weg, um die etwas geschwächte Königsstellung auszunutzen-30. ...Dd5!
31.Tc7 fxe5 und nun A: 32.Txe5 Ta1+ 33Kh2 Ld6 und Weiß muß durch 34.Txg7+ Kg7
35.Dg5+ Kf5 36.Df5 Dauerschach geben. B: 32.Sxe5 Ld6 33.Dxc4 DxDc4 34.Txdc4
Lxe5 35.TxLe5 Ta1+ 36.Kh2 Ta2 und Schwarz müßte Remis halten können.}28. Ne5 Qc7 {Nach langen Umwegen ist die Schwarze Dame
endlich wieder zurückgekehrt, um bei der Verteidigung zu helfen. Aber jetzt
kommt Fischer mit einer besonders feinen Fortsetzung doch zum Angriff.}29. Rbd1{Das war es, was Fischer bei seinem 26.Zug im Auge hatte. 29. ...TxTd1
scheitert jetzt an 30.Lxf7+ Kh8 31.Sg6+ hxSg6 32.Dh4#} Re7{Timman hält 29. ...
Tad8 für besser. Die Analyse des daraus resultierendes Endspiels sprengt hier
den Rahmen. Die Analyse wäre eine sonderten Beitrag wert.} 30. Bxf7 Rxf7 31. Qxf7 Qxf7 32. Nxf7 Bxe4{Trotz Zeitnott es Spasski noch die beste Chance zu
finden, indem er das weiße Übergewicht auf dem Königsflügel verkleinert. Auf
einen schwarzen Bauernvorstoß am Damenflügel, wäre Sd6 zu stark gewesen.} 33. Rxe4{Es war keine Zeit mehr für eine Schwächung der schwarzen Königsstellung
durch 33.Sh6+ gxSh6 34.Te4 denn nach 34. ...b4 ist es schwer für Weiß, die
Freibauern zu blockieren.} Kxf7 34. Rd7 Kf6 35. Rb7{Fischer spielt das
Endspiel von Anfang an zielbewußt und lehrreich. Der eine Turm kommt hinter
die Freibauern, der andere Turm operiert seitwärts. Das ist, kurz gesagt, die
Strategie, die die Turmpartei befolgen sollte.} Ra1 {Wieder eine schwierige
Wahl; 35. ...b4 war eine Alternative, auch wenn sich Weiß nach 36.Tb6+ wohl
durchsetzten sollte.}36. Kh2 Bd6 37. g3 b4 38. Kg2 h5 {Es war zu verpflichtend, den Läufer auf ein etwas besseres Feld
durch 38. ...Le5 zu bringen. Byrne gibt 39.f4 Ld4 40.g4 (die Bildung dieser
Bauernphlanax ist stark und schon ziemlich entscheidend) 40. ...Ta2+ 41.Kf1
Ta3 42.h4 und Schwarz hat keine Zeit mehr für das Vorrücken des b-Bauern (42. .
..b3 43.f5).}39. Rb6 Rd1(39... Kf5 40. Kf3) 40. Kf3 Kf7 {40. ...g5 ist
besser, aber es reicht nicht mehr.} 41. Ke2 Rd5 42. f4 g6 43. g4 {Die
Bauerphlanax ist gebildet.} hxg4 44. hxg4 g5 45. f5 Be5 46. Rb5 Kf6 {46... Bd4
Der Läufer durfte nicht nach d4, weil Weiß dann zum Mattangriff mit 47.Tb7+
Kf8 48.Te6 kommt.}47. Rexb4 Bd4 {Schwarz hat noch eine letzte Hoffnung: Sein
König kommt nach f4.}48. Rb6 Ke5 49. Kf3 {Fischer pariert hübsch...er droht
Matt!}Rd8{Den Rest spielt Fischer, wie das ganze Enspiel, präziese zu Ende.} 50. Rb8 Rd7 51. R4b7 Rd6 52. Rb6 Rd7 53. Rg6 Kd5 54. Rxg5 Be5 55. f6 Kd4
56. Rb1{Aufgegeben wegen 56. ...Lxf6 57.Td1+ Kc4 58.Txc5+}
1-0
aspis40 - 19. Sep '13
Vielen,vielen Dank für deine Mühen!